Donnerstag, 31. Mai 2012

Grösstes Solarwerk der Schweiz

Im Luzernischen Inwil könnte ab 2014 das grösste Solarkraftwerk der Schweiz stehen. Die Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW) plant im Rahmen ihrer neuen Strategie, ein Leuchtturmprojekt der Solarenergie zu bauen. Das Investitionsvolumen beträgt 25 Millionen Franken. Mit einer Leistung von zehn Megawatt sollen pro Jahr zehn Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden, was dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 2‘200 Haushalten entspricht. 


«Wir möchten vor allem grössere Anlagen für die Stromproduktion, weil diese wirklich Mengen an Strom liefern», liess Bundesrätin Doris Leuthard Ende März an der 10. Nationalen Photovoltaik-Tagung in Baden verlauten. CKW plant, mit der Photovoltaik-Freiflächenanlage «Schweissmatt» rund zehn Millionen Kilowattstunden Solarstrom zu produzieren. Bei optimalem Planungs- und Genehmigungsverlauf könnte die Anlage bereits 2014 ans Netz gehen.

CKW stuft die Anlage mit einer Leistung von zehn Megawatt als technisch machbar ein und beabsichtigt, 25 Millionen Franken in den Bau zu investieren. Dazu wird eine Gesamtfläche von ca. 15 Hektar benötigt, was der Grösse von 20 Fussballfeldern entspricht. Dabei bleibt ein Grossteil der Fläche für die extensive landwirtschaftliche Bewirtschaftung erhalten.

Wie die CKW in einer Medienmitteilung schreibt,  ist sie bestrebt, im Rahmen ihrer neuen Produktionsstrategie den Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien im Kanton Luzern sukzessive zu erhöhen. Gemeinsam mit Gemeinden, Behörden und Umweltverbänden möchte sie die bestehenden Hürden bei erneuerbaren Energieprojekten meistern. Die Solaranlage ist eines von aktuell sechs geplanten CKW-Projekten im Kanton Luzern mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 125 Millionen Franken, welche total 75 Millionen Kilowattstunden Strom für 17‘000 Haushalte liefern könnten.

Um die hoch gesteckten Ziele bei den erneuerbaren Energien im Kanton Luzern zeitnah zu erreichen, hat CKW das Solarprojekt Schweissmatt kürzlich der Gemeinde und dem zuständigen kantonalen Departement vorgestellt. CKW wird in der Projektausarbeitung nun interessierte Umweltverbände einladen, die Umsetzung aktiv mitzugestalten.

Die neue Solaranlage würde es CKW erlauben, Erfahrungen mit der unregelmässigen Produktion und den Auswirkungen einer grossen Photovoltaikanlage auf die Netzstabilität zu sammeln. 75 Prozent der Stromproduktion der geplanten Anlage fällt im Sommerhalbjahr an, dies nur tagsüber und zudem unregelmässig. CKW wird dabei die Hochschule Luzern (HSLU) beiziehen. «Für uns sind die Erfahrungen zur Netzstabilität sehr wichtig», erläutert Felix Graf, Leiter Geschäftsbereich Energie. «Für die anwendungsorientierte Forschung, wie sie bei der
HSLU im Zentrum steht, bietet ein reales Projekt eine ideale Plattform, um neue Erkenntnisse zu gewinnen» ergänzt Prof. Hüsler, Direktor des Departements Technik und Architektur.

«Der geplante Ausstieg aus der Kernkraft und die Energiewende verlangen nach innovativen und kundengerechten Projekten. Die Erwartungen an die Photovoltaik und deren Nutzung durch die Energieversorger sind dabei hoch. Die Solarenergie spielt auch in unserer neuen Produktionsstrategie für die künftige Stromversorgung des Kantons Luzern eine wichtige Rolle. Ironie des Schicksals könnte man es nennen, dass die neue Photovoltaik-Anlage dort entstehen soll, wo einst ein Kernkraftwerk geplant war», sagt Felix Graf.

Quelle: CKW

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Eigenverbrauch für Supermärkte

CentroPlan, ein Joint Venture der CENTROSOLAR Group AG (München), und die Pohlen Bedachungen GmbH (Geilenkirchen), projektieren auf den Verkaufsfilialen eines süddeutschen Lebensmittel-Discounters zurzeit einhundert Photovoltaik-Dachanlagen mit einer Gesamtleistung von acht Megawatt Spitzenleistung (MWp). 

Pohlen Solar, eine 100-prozentige Tochterfirma der Pohlen Bedachungen, wird die Solarstromanlagen installieren. Im Gegensatz zu bisherigen Referenzen für Industrie und Gewerbe geht es bei diesem neuesten Großprojekt weniger um die Einspeisung, sondern vor allem um den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms. Die Verkaufsfilialen werden bis zu 45 Prozent ihres Strombedarfs durch die eigenen, im Allgemeinen rund 80 kWp großen Solaranlagen auf dem Dach decken.

Selbst bei Großabnehmerpreisen, mit denen Handel und Industrie rechnen, zahle sich die Eigenstromerzeugung dank der stark verbilligten Photovoltaik-Technik aus, betont Centrosolar, besonders wenn die zu erwartende jährliche Strompreiserhöhung einkalkuliert werde. Die Geschäftsstellen der Lebensmittel-Discounter-Kette werden künftig lediglich 10 Prozent Solarstrom in das örtliche Stromnetz einspeisen und bis zu 90 Prozent des erzeugten Stroms direkt vor Ort selbst verbrauchen.

Erreicht wird diese außergewöhnlich hohe Eigenverbrauchsquote, weil die solare Stromerzeugung und der Strombedarf in einem Verkaufsraum im Tagesablauf zeitlich in weiten Teilen übereinstimmen. Auch künftige Verbraucher werden, soweit möglich, mit Tagesstrom versorgt. Mit diesem Großprojekt, das bis Mitte 2012 abgeschlossen sein soll, untermauern CentroPlan und Pohlen Bedachungen ihre Pionierrolle bei PV-Dachanlagen für Gewerbe und Industrie. Und sie zeigen zusammen mit dem innovativen Referenzkunden, dass es sich in Deutschland auch nach der Kürzung der Solarstrom-Einspeisevergütung lohnt, in modernste PV-Technik zu investierten. Bislang wurden 70 Anlagen montiert und in Betrieb genommen.

Quelle: CENTROSOLAR Group AG | solarserver.de

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Dienstag, 29. Mai 2012

Solarenergie für Arabien

Wie in vielen Märkten weltweit ist auch in den Ländern der „MENA-Region“ (Nahost und Nordafrika) die Solarenergie auf dem Vormarsch.  Dabei schreitet die wirtschaftliche Entwicklung der politischen voraus: Während einige Länder aktuell an Förderprogrammen für die Zukunft arbeiten, sorgen die steigenden Energiepreise schon jetzt für die zunehmende Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Energien.

Die Investition in Sonnenenergie lohnt sich vor allem für Länder, die von Öl- und Gasimporten abhängig sind, wie Jordanien oder Marokko, oder Staaten die große Mengen der eigenen Ölproduktion zur Stromerzeugung nutzen, wie Saudi-Arabien (siehe Bild der King-Abdullah-Universität) oder Kuwait. Zahlreiche Großprojekte, wie das in der Planung befindliche Kraftwerk „Mohammed bin Rashid Al Maktoum Solar Park“ in Dubai, machen die Aufbruchstimmung sichtbar. Nach seiner Fertigstellung soll der Solarpark eine Leistung von einem Gigawatt haben. Die weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft Intersolar Europe beleuchtet vom 13. bis zum 15. Juni 2012 die Märkte, Trends und Technologien der Branche weltweit.

Die aktuelle Studie „Sunrise In the Desert" des Solar-Branchenverbandes der Vereinigten Arabischen Emirate (Emirates Solar Industry Association, ESIA) und der Unternehmensberatung  PriceWaterhouseCoopers (PwC) bringt die derzeitige Situation auf den Punkt: Ab einem Ölpreis von  80 US-Dollar ist die Photovoltaik in den meisten Ländern der Region wettbewerbsfähig mit der fossilen Stromproduktion. Dabei liegen die internationalen Rohölpreise seit Längerem sogar über der 100 US-Dollar-Marke, was schon heute zu einer deutlichen Überlegenheit der Photovoltaik bei vielen Anwendungen führt. Netzunabhängige Solarstromanlagen, beispielsweise in entlegenen Gebieten, sind im Vergleich zu netzgebundenen Anlagen nochmals effizienter und preiswerter. Die Zeichen stehen für die Solarwirtschaft in der Region deshalb eindeutig auf Wachstum.

Angesichts des steigenden Strombedarfs, der durch das dynamische Wirtschaftswachstum und die energieintensive Industrie angetrieben wird, könnte die MENA-Region bis 2025 zu den führenden Solarmärkten wie Deutschland, Italien und den USA aufschließen. Und die Potenziale sind enorm: Mit einer Sonneneinstrahlung von weit mehr als  2.000 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr ist die Ausbeute an Sonnenenergie fast doppelt so hoch wie in Deutschland. Hinzu kommt, dass vor allem Photovoltaik-Kraftwerke deutlich schneller geplant und errichtet werden können, als viele andere Kraftwerkstypen. Auch damit kommt die Solarenergie dem schnellen Wirtschaftswachstum entgegen.

Die Politik hat inzwischen die Möglichkeiten erkannt, die die solare Energieerzeugung für die Region und für die Zukunft der Energieversorgung eröffnet: Dubai und Saudi-Arabien werden  voraussichtlich in den nächsten sechs bis zwölf Monaten umfassende Solar-Richtlinien einführen, berichtet Vahid Fotuhi, Mitbegründer und Präsident von ESIA. Abu Dhabi, Jordanien, Kuwait und weitere MENA-Länder sollen in den nächsten ein bis zwei Jahren folgen. Marokko ist schon weiter und hat vor über einem Jahr die Solarenergie-Agentur MASEN (Moroccan Agency for Solar Energy) gegründet. Laut Fotuhi ist die Aufbruchstimmung kaum verwunderlich: „Die Solarenergie bedeutet Wirtschaftswachstum in der Region. Studien ergaben, dass das Bruttoinlandsprodukt pro 100 Megawatt installierter Solar-Leistung um 600 Millionen US-Dollar wächst.“

Alles über die neuesten Technologien der Solartechnik, ihre Anwendungsmöglichkeiten und die internationalen Wachstumsmärkte erfahren Sie vom 13. bis zum 15. Juni 2012 auf der weltweit  größten Fachmesse der Solarwirtschaft, der Intersolar Europe. Rund 2.000 Aussteller präsentieren auf 170.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche Produkte und Lösungen in den Bereichen Photovoltaik, PV Produktionstechnik und Solarthermie. Das umfangreiche Rahmenprogramm mit zahlreichen Foren und Sonderausstellungsflächen informiert über die Hintergründe und Zukunftsthemen der Branche und bringt Sie mit den wichtigsten Akteuren der internationalen Industrie zusammen.Die Intersolar Europe Conference vom 11. bis zum 14. Juni 2012 begleitet und vertieft die Themen der Messe.

Quelle: Intersolar

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Batteriespeicher im Brennpunkt

Im Jahr 2011 wurden weltweit mehr Photovoltaik-Anlagen installiert als jemals zuvor. In Deutschland betrug der Photovoltaik-Zubau etwa 7,5 Gigawatt und übertraf damit sogar das bisherige Rekordjahr 2010. Der zunehmende Anteil von Solarstrom wird das Netz verändern. Innovative, preiswerte Stromspeicher spielen dabei eine wichtige Rolle.

Mit Hilfe von Stromspeichern kann der erzeugte Solarstrom in weniger ertragreichen Zeiten verbraucht werden, was zur Stabilisierung der Stromnetze beiträgt. Die Solarwirtschaft arbeitet deshalb intensiv an neuen Lösungen zur Stromspeicherung und Netzintegration. Die Intersolar Europe widmet sich vom 13.-15.06.2012 verstärkt diesem Thema. Mehr als 140 Anbieter präsentieren ihre neuesten Entwicklungen aus dem Bereich Photovoltaik-Energiespeicher. Die Sonderschau PV ENERGY WORLD zeigt den aktuellen Stand der Technik. Auf der Intersolar Europe Conference vom 11.-14.06.2012 diskutieren Experten aus Industrie und Wissenschaft über die Speichertechnologien der Zukunft.

Dabei: der Schweizer Batteriehersteller Leclancheé

Die Stromspeicherung und die Integration von dezentralen Speichern in das Stromnetz werden in Zukunft eine entscheidende Rolle beim Umbau der Stromversorgung spielen. Mit den neuen Anforderungen an die Infrastruktur entstehen auch neue Geschäftspotenziale für die Solar-Industrie. Neue Speichertechnologien können die Netze entlasten und den Beitrag der Photovoltaik zur Stromversorgung weiter steigern.

Der Einsatz von Stromspeichern biete sich für private Verbraucher auch wegen der zu erwartenden neuen Eigenverbrauchsregelung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) an: In Zukunft muss bei bestimmten Anlagengrößen ein Teil des erzeugten Stroms selbst verbraucht werden. Dadurch soll erreicht werden, dass die überregionalen Netze entlastet werden. Um den Strom für den eigenen Verbrauch möglichst effektiv über den Tag verteilt bereitstellen zu können, seien innovative Stromspeicher die erste Wahl.

In netzunabhängigen Photovoltaik-Anlagen werden Batterien schon seit vielen Jahren eingesetzt und tragen dazu bei, hohe solare Deckungsanteile in autarken Einzelhäusern sowie in Inselnetzen beispielsweise zur Dorfstromversorgung zu erreichen. Batterieexperte Matthias Vetter vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE ist sich sicher, dass Batterien auch wirtschaftlich große Chancen bieten: „In der Zukunft werden Einspeisevergütung und Strompreis so weit auseinanderklaffen, dass sich der Einsatz dezentraler Speicher für Endkunden auch ohne Eigenverbrauchsregelung lohnen wird. Mit etwas größer ausgelegten Photovoltaik-Batteriesystemen sind auch in Deutschland solare Deckungsanteile von bis zu 80 Prozent in Ein- oder Mehrfamilienhäusern möglich.“ 

Auch für Gewerbe und Industrie seien durch die hohen verbrauchsabhängigen Stromkosten zukünftig Kosteneinsparungen über intelligente Komplettlösungen mit effektiven Speichertechnologien und Energiemanagement-Systemen möglich. In netzgekoppelten Photovoltaik-Anlagen hätten Lithiumbatterien große Chancen sich durchzusetzen, sowohl bei privaten Hausdachanlagen als auch in Photovoltaik-Parks. „Werden größere Speichertiefen benötigt, können in Zukunft auch Redox-Flow-Batterien interessant werden“, erklärt Vetter. Auch Blei- und Natrium-Nickelchlorid-Batterien sowie viele weitere Lösungen für die Stromspeicherung sind in diesem Jahr Themen der Intersolar Europe.

Quelle: Intersolar

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Samstag, 26. Mai 2012

Japan orientiert sich neu

Japans Landesflagge mit der roten Sonne bekommt einen tieferen Sinn: Die Regierung zeigt sich angesichts der Atomkatastrophe von Fukushima und Widerständen zum Trotz, immer offener für die Nutzung der solaren Stromerzeugung (Photovoltaik = PV). Japan wird an der Messe Intersolar Europa in München eine wichtige Rolle spielen.

Weltweit entwickelt sich die Photovoltaik immer mehr zu einer echten Alternative zum Atomstrom. In Japan wurden bis 2011 etwa 30 Prozent des Stroms mit Atomenergie erzeugt - aus landesweit 54 Atomreaktoren. Von diesen 54 Reaktoren wurde jetzt Anfang Mai 2012 der letzte Reaktor abgeschaltet und es lässt sich schwer abschätzen, wie viele der abgeschalteten Kraftwerke wieder ans Netz gehen werden. Geht es nach dem Willen der japanischen Regierung, wird die Photovoltaik (PV) in Zukunft wohl einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung leisten. Die dynamische Entwicklung zeichnet sich bereits deutlich ab: Die neu installierte Photovoltaik-Leistung stieg zuletzt von 990 Megawatt (MW) im Jahre 2010 auf 1.296 MW in 2011. Nach Angaben der European Photovoltaic Industry Association (EPIA) könnte die PV-Leistung bis 2020 auf insgesamt 28 Gigawatt weiter ausgebaut werden. Bis zum Jahr 2030 verfolgt die japanische Regierung das Ziel, bis zu 40 Prozent der Stromversorgung des Landes aus erneuerbaren Energien zu gewinnen – davon alleine 53 Gigawatt aus Photovoltaik-Anlagen.

Das Zukunftspotenzial der asiatischen Märkte wie Japan, China, Thailand, Malaysia und Indonesien ist eines der Fokusthemen auf der Intersolar Europe Conference. Im Rahmen der Konferenzsession „Global PV Markets: Asia“ informieren Brancheninsider aus den Unternehmen und Verbänden vor Ort, über die jeweilige Gesetzeslage, das wirtschaftliche Umfeld und langfristige Zukunftspotenziale für die Photovoltaik in ihren Ländern. Die Session Global PV Markets: Asia findet am 12. Juni 2012 von 10:00 bis 12:10 Uhr im ICM – Internationales Congress Center München statt.

Weitere Sessions beschäftigen sich mit den PV-Märkten in Nordamerika und Kanada, Europa, Indien, dem Nahen Osten und Nordafrika (MENA-Region) sowie dem Thema Ländliche Elektrifizierung in Südamerika und Afrika.

Quelle: Intersolar

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Freitag, 25. Mai 2012

Swissgrid und Energiezukunft

Swissgrid hat das Schweizer Übertragungsnetz im vergangenen Geschäftsjahr trotz grosser Belastung und stark volatilen Transitflüssen sicher und ohne Unterbruch betrieben. Obwohl die Situation im Netz als angespannt bezeichnet werden kann, erreichte Swissgrid im europäischen Vergleich bei der Regelqualität einen Spitzenplatz. 

Ein Erfolg konnte zudem mit der erneuten Senkung der Kosten für Systemdienstleistungen verbucht werden. Ab 2013 wird Swissgrid als neue Eigentümerin des Schweizer Übertragungsnetzes die Verantwortung für dessen Planung, Bau und Unterhalt tragen und damit bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundes eine bedeutende Rolle spielen. 

Als zukünftige Netzeigentümerin arbeitet Swissgrid aktiv an der vom Bundesrat und Parlament beschlossenen Energiewende mit. Bereits im letzten Jahr hat Swissgrid begonnen, unter anderem die Auswirkungen eines gestaffelten Ausstiegs aus der Kernenergie auf das Netz zu analysieren. Bis 2013 wird sie gemeinsam mit dem Bund eine neue Netzstrategie erarbeiten. Bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050 ist das Schweizer Übertragungsnetz ein bedeutendes Element: Ein solch fundamentaler Umbau der Energielandschaft bedingt einen rechtzeitigen Ausbau des Netzes. Pierre-Alain Graf, CEO Swissgrid, betont: «Dafür müssen jedoch die Bewilligungsverfahren beschleunigt und eine breite Akzeptanz bei der Politik, Wirtschaft und Bevölkerung geschaffen werden.»

Nicht nur in der Schweiz, auch in Europa wurden 2011 Entscheide über die künftige Ausgestaltung der Stromversorgung gefällt. Dies hatte teilweise sofortige Auswirkungen auf den Netzbetrieb. Der Beschluss über die Abschaltung von acht Kernkraftwerken in Deutschland führte zu einer Änderung der grossräumigen Lastflüsse. Die Schwankungen der Netzfrequenz sowie die Spannungshaltung stellten sich im letzten Jahr als die grössten Herausforderungen im Swissgrid Systembetrieb heraus. 

Trotz der angespannten Lage im Übertragungsnetz konnte Swissgrid im Geschäftsjahr 2011 die Versorgungssicherheit jederzeit gewährleisten. So hat sie unter anderem rechtzeitig vor dem strengen Winter 2011/2012 mit den umliegenden Übertragungsnetzbetreibern Vorsichtsmassnahmen ergriffen, um heikle Netzsituationen zu vermeiden. Dazu gehörten Abmachungen zur Kompensation fehlender Kraftwerkskapazitäten. 

2011 hat Swissgrid bei der Regelqualität ein sehr hohes Niveau erreicht. Gemessen am internationalen Indikator für die Regelqualität ACE (Area Control Error) ist die Schweiz europaweit auf dem ersten Platz. Dieses Ergebnis ist auch auf eine enge Zusammenarbeit mit Partnern des Netzbetriebs im In- und Ausland zurückzuführen. 

Grosse Fortschritte konnte 2011 bei der effizienten Bewirtschaftung der knappen Grenzkapazitäten erreicht werden. An sämtlichen Verbindungen zum Ausland erfolgt die jährliche, monatliche und tägliche Kapazitätsvergabe zentral durch das Auktionshaus CASC in Luxemburg, an dem Swissgrid beteiligt ist. Zudem hat Swissgrid mit den Übertragungsnetzbetreibern der Regionen Central West Europe und Central South Europe die Auktionsregeln für 2012 harmonisiert. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Anbindung der Schweiz an das europäische Übertragungsnetz. 

Fast alle von Swissgrid erbrachten Leistungen sind durch das Stromversorgungsgesetz (StromVG)
vorgegeben. Auch das betriebliche Ergebnis (EBIT) ist reguliert. Der EBIT hat im Vergleich zum
Vorjahr um 8.7 Mio. CHF wegen kumulierten Zinseffekten auf 12.2 Mio. CHF zugenommen.  Der Regulator – die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) – verfügt gemäss StromVG die Tarife, die Swissgrid einnimmt, um ihre Kosten zu decken. Für 2011 resultierte eine Kostenüberdeckung von 225 Mio. CHF. Eine solche Überdeckung entsteht, wenn die Gesamtkosten tiefer liegen als die Tarifeinnahmen. Diese wird von Swissgrid für Tarife in den
Folgejahren eingerechnet. 

An den Standorten in Frick, Laufenburg und Vevey beschäftigt Swissgrid über 360 qualifizierte Mitarbeitende aus sechzehn Nationen. Als Mitglied des europäischen Netzwerkes der Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E nimmt sie zudem Aufgaben im Bereich der Koordination und der Netznutzung im europäischen Stromaustausch wahr. Die acht Schweizer Elektrizitätsunternehmen Alpiq AG, Alpiq Suisse SA, Axpo AG, BKW FMB Energie AG, CKW AG, EGL AG, Stadt Zürich ewz und Repower halten 100 % des Swissgrid Aktienkapitals

Quelle: Swissgrid Medienmitteilung

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Donnerstag, 24. Mai 2012

Solarimpulse live

Der Solar-Impulse-Flieger, der allein mit Solarenergie (Photovoltaik) betrieben wird, ist heute zu seinem bisher längsten Flug gestartet: von der Schweiz nach Afrika. Verfolgen Sie den Flug live anhand der von Solarimpulse zur Verfügung gestellten Übertragung.



Quelle: Spiegel Online 

Solarbranche will 20 Prozent

Die Solarbranche verlangt eine zuverlässige Förderstrategie, damit die Solarenergie den
notwendigen Beitrag zur Energiewende leisten kann. Rückblickend zeigt sich vor allem bei der Photovoltaik ein starkes Marktwachstum, noch längst nicht genug allerdings, um den für 2025 anvisierten Strommarktanteil zu erreichen.. 


Der Fachverband Swissolar wächst rasch, was sich in einem  Zuwachs von 56 Firmen auf 323 Mitglieder widerspiegelt. Die steigende Bedeutung der Solarwirtschaft zeigt sich aber auch an den Leistungszahlen: Bei der Photovoltaik wurden rund 100 Megawatt (MW) neu installierter Leistung verzeichnet, was mehr als einer Verdoppelung des Markts enspricht. Damit liegt die gesamte installierte Leistung nun bei etwa 210 MW. Die rund 1.6 Mio. Quadratmeter photovoltaischer Zellen generieren jährlich 195 Mio. Kilowattstunden (kWh), das sind etwa 140% des Stromverbrauchs der Stadt Olten, wo die Versammlung am Donnerstag stattfand. Allerdings liegt die pro Kopf installierte Leistung immer noch um einen Faktor 12 mal tiefer als in Deutschland. 

Bei der Solarwärme muss ein leichter Marktrückgang auf 130‘000 m2 neu installierter Kollektorfläche verzeichnet werden. Die gesamthaft installierte Fläche liegt bei 925‘000 m2 und produziert etwa 0.5% des Wärmebedarfs für Heizung und Warmwasser.

Für Swissolar-Präsident und Nationalrat Roger Nordmann (im Bild bei einem Interview mit Solarmedia) ergeben sich aus diesen Zahlen klare politische Forderungen:  








Ein weiteres Marktwachstum bei der Photovoltaik ist nötig, um dieser Technologie die notwendige zentrale Rolle bei der Energiewende zuweisen zu können. Dazu braucht es eine rasche Deblockierung der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV), wie dies von der Energiekommission des Nationalrats vorgeschlagen wird. Das vom BFE vorgeschlagene Jahreskontingent von 50 MW für 2013 für die Photovoltaik ist hingegen inakzeptabel. 

Das Ziel muss sein, innerhalb von 8 Jahren die Installationsrate zu verzwölffachen. Wenn man von den aktuell jährlich installierten 100 MW auf jährlich 1200 MW im Jahr 2020 kommt, so können bis 2025 12 Milliarden kWh Solarstrom produziert werden, was 20 Prozent des Schweizer Stromkonsums entspricht. Somit kann die Hälfte des Atomausstieges alleine mit PV gesichert werden. Dies würde die Attraktivität von teuren und schmutzigen Gaskraftwerken sowie der dazugehörigen Gasimporte massiv reduzieren.

In 4 Jahren haben sich die Photovoltaik-Kosten mehr als halbiert. Die von Swissolar
vorgeschlagene progressive Steigerung der Installationsmenge erlaubt, den Preissenkungstrend fortzusetzen. Denn weitere Skalenerträge sind die Voraussetzung, damit das Planungs- und Installationsgewerbe noch effizienter arbeiten kann, wie die weltweite Erfahrung zeigt.

Bei der Solarwärme braucht es insbesondere eine verstärkte Förderung von Grossanlagen in Mehrfamilienhäusern. Swissolar wird mit den zuständigen kantonalen Stellen nach Verbesserungsmöglichkeiten der Förderprogramme suchen und hat dazu die Erarbeitung eines Masterplans Solarwärme lanciert.

Weitere Auskünfte: 
- Nationalrat Roger Nordmann, Präsident, 079 290 06 74
- David Stickelberger, Geschäftsleiter, 079 323 18 68

Quelle: swissolar.ch

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Mittwoch, 23. Mai 2012

Netzausbau in der Schweiz

Das schweizerische Stromnetz stösst heute an seine Leistungsgrenzen. Immer mehr Verbraucher beziehen mehr Strom und die Einspeisung von Strom aus unregelmässig anfallenden erneuerbaren Energiequellen steigt. Der Bundesrat rechnet gemäss seiner Medienmitteilung  für Ausbau und Erneuerung im Übertragungsnetz und den Ausbau im Verteilnetz mit Kosten von rund 18 Milliarden Franken. 

Der Bundesrat hat am Mittwoch die Stossrichtung der Strategie Stromnetze festgelegt und das UVEK beauftragt, Verfahren und Aufgaben mit den betroffenen Akteuren zu besprechen. Der Stromverbrauch in der Schweiz hat sich in den letzten fünf Jahrzehnten mehr als verdreifacht, gleichzeitig hat der internationale Stromaustausch stetig zugenommen. Das alternde Stromnetz der Schweiz, welches zum Grossteil vor mehr als 40 Jahren erstellt wurde, gelangt deshalb schon heute regelmässig an seine Leistungsgrenzen.

Künftig werden die Stromflüsse zwischen Kraftwerken und Steckdose komplexer: Immer mehr kleine, dezentrale Anlagen greifen auf das Netz zu. Das Zusammenspiel zwischen Produktion und Verbrauch muss trotz dieser zunehmenden Einspeisung von unregelmässig anfallendem Strom aus erneuerbaren Energien stabil gesteuert werden. Das ist nur möglich, wenn Übertragungsnetz und Verteilnetze rasch erneuert und ausgebaut werden. Der Bundesrat hat nun die wichtigsten Eckpunkte der Strategie Stromnetze festgelegt. Beim Übertragungsnetz schätzt das Bundesamt für Energie (BFE) die Kosten der notwendigen Ausbauprojekte langfristig bis 2050 auf 2,3 bis 2,7 Milliarden Franken. Zusätzlich fallen bis 2030 rund 4 Milliarden Franken für die Erneuerung des Übertragungsnetzes an. Bei den Verteilnetzen geht das BFE bis 2050 infolge der zunehmenden dezentralen Einspeisungen von einem noch höheren Ausbaubedarf aus. Dieser bewegt sich je nach Szenario zwischen 3,9 und 12,6 Milliarden Franken. Diese Kosten könnten durch intelligente Steuerungen (z.B. bei der Spannungshaltung) reduziert werden. Insgesamt belaufen sich die Kosten für den Netzausbau (ohne Erneuerungsmassnahmen) bis 2050 somit auf 6,2 bis 15,3 Milliarden Franken.

Die Möglichkeiten zur Beschleunigung der Bewilligungsverfahren sind aufgrund der bestehenden Gesetzgebung weitgehend ausgeschöpft. Im Rahmen der Arbeiten zur Strategie Stromnetze sollen daher weitere Massnahmen vertieft werden, die jedoch Änderungen der Gesetzgebung bedingen, insbesondere des Verfahrensrechts. Zwei Massnahmen sollen bereits in die für Ende Sommer 2012 geplante Vernehmlassung zur Energiestrategie 2050 einfliessen:
  1. Verkürzung der Rechtsmittelverfahren: Die Beschwerdemöglichkeit ans Bundesgericht gegen Plangenehmigungsentscheide soll auf Rechtsfragen von grundsätzlicher Bedeutung eingeschränkt werden. Der Rechtsmittelweg ans Bundesgericht stünde damit nur noch für neue, bisher nicht entschiedene grundsätzliche rechtliche Fragestellungen offen.
  2. Ordnungsfristen für Sachplan- und Plangenehmigungsverfahren: Auf Gesetzesstufe sollen Regelfristen für die Gesamtverfahrensdauer und auf Verordnungsebene für die einzelnen Verfahrensschritte festgelegt werden. 
Da das Stromnetz eine Infrastruktur von nationalem Interesse darstellt, soll das Parlament Leitlinien zur Weiterentwicklung des Schweizer Stromnetzes erlassen. Dazu gehören beispielsweise Vorgaben zu Funktionalität und Auslegung, zur internationale Anbindung, zur Beteiligung an den paneuropäischen ,Strom-Autobahnen" (Electricity Highways / Supergrid), zur Interessenabwägung bei Projekten im Übertragungsnetz sowie zu intelligenten Netzen (Smart Grid).

Der Bundesrat legt die Rahmenbedingungen für die Netzplanung fest. Diese beruhen auf Angaben zur inländischen Erzeugung und zum Verbrauch sowie zum internationalen Austausch. Die Netzplanung wird in enger Zusammenarbeit mit den wichtigsten Akteuren (Netz- und Kraftwerksbetreiber, ElCom, Kantone) erarbeitet. Neben klaren Rahmenbedingungen und Planungsprozessen sind für den Aus- und Umbau der Netze auch geeignete wirtschaftliche Investitionsanreize erforderlich, insbesondere ein nachhaltiger Kapitalkostensatz (WACC). Die diesbezüglichen Arbeiten werden im Rahmen der Revision der Stromversorgungsverordnung weitergeführt. Über das detaillierte Konzept zur Strategie Stromnetze wird der Bundesrat Ende Sommer 2012 entscheiden.

Quelle/ Weitere Auskünfte: Marianne Zünd, Leiterin Kommunikation BFE, 031 322 56 75, marianne.zuend@bfe.admin.ch

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Weltgrösstes CIS-Solarkraftwerk

Solar Frontier und BELECTRIC bringen das weltweit größte CIS-Dünnschicht-Kraftwerk mit 28,8 Megawatt Leistung (MW) ans Netz.
Solar Frontier (Tokio, Japan), der weltgrößte Hersteller von CIS-Dünnschicht-Modulen, und BELECTRIC (Kolitzheim), Weltmarktführer in der Systemintegration von Photovoltaik-Anlagen in den Jahren 2010 und 2011, haben gemeinsam das weltweit größte CIS-Dünnschicht Solarkraftwerk in Bochow (Brandenburg) ans Netz gebracht. Der Solarpark wurde im Rahmen eines geschlossenen Fondkonzeptes von der CommerzReal als Investor realisiert, das dafür erforderliche Fremdkapital wurde von der HypoVereinsbank (HVB)/UniCredit zur Verfügung gestellt.



Photovoltaik-Kraftwerk in Bochow mit mehr als 200.000 CIS-Dünnschicht-Modulen   
Photovoltaik-Kraftwerk in Bochow mit mehr als 200.000 CIS-Dünnschicht-Modulen

Das CIS-Dünnschicht-Solarkraftwerk verdeutlicht die wachsende Relevanz der CIS-Technologie im Projektsegment und das Vertrauen der Banken in Solar Frontier und seine Produkte. Zudem ist das weltweit größte CIS-Dünnschicht-Solarkraftwerk ein weiteres überzeugendes Beispiel für die erfolgreiche Geschäftsbeziehung der beiden weltweit agierenden Firmen, die zur Stärkung ihrer gemeinsamen Zusammenarbeit im März 2012 das Joint Venture PV CIStems gegründet haben.

Nahezu 205.000 Solar Frontier CIS-Dünnschicht-Module wurden in Bochow installiert. Diese zeichnen sich durch ihre Leistungsfähigkeit, sogar bei ungünstigen Bedingungen wie z.B. Schwachlicht in den frühen Morgen- und späten Abendstunden, aus. Zudem ermöglicht ihr gleichmäßig dunkles Erscheinungsbild eine optimale Integration in das Landschaftsbild.

„Das Projekt mit Solar Frontier unterstreicht die Bedeutung unserer engen Partnerschaft. Wir haben uns aufgrund ihrer Zuverlässigkeit sowie der hohen Effizienz für die CIS-Dünnschicht-Module von Solar Frontier entschieden. Ausschlaggebend war zudem die langjährige Erfahrung von Solar Frontier in der Produktion von CIS-Dünnschicht-Modulen“, sagte Bernhard Beck, Geschäftsführer BELECTRIC Solarkraftwerke GmbH

Die CIS-Dünnschichtmodule von Solar Frontier werden im japanischen Miyazaki hergestellt. Die Produktionsstätte verfügt über Kapazitäten im Gigawatt-Bereich. Die bisher erteilten Zertifizierungen unter anderem von TÜV Rheinland Japan (gem. IEC), Underwriters Laboratories (UL) und BRE Global (gem. Microgeneration Certification Scheme, MCS) unterstreichen den hohen Qualitätsanspruch von Solar Frontier und fördern zudem die weltweite Vermarktung. Die Zertifizierung für Salz- und Ammoniakbeständigkeit bestätigt die Eignung der Module für die Installation in Küstennähe und landwirtschaftlich genutzten Gebieten.

„Die Inbetriebnahme des CIS-Dünnschicht-Solarkraftwerks ist darüber hinaus für die Region Brandenburg ein weiteres wichtiges Zeichen für die Energiewende und unterstreicht die Leistungsfähigkeit der Region. Ein besonderer Dank ergeht auch an die Verwaltung und kommunalen Mandatsträger, die das Projekt vorangetrieben und unterstützt haben“, so Martin Zembsch, Geschäftsführer BELECTRIC Solarkraftwerke GmbH.

Dienstag, 22. Mai 2012

CH-Award-Nominationen

Zum fünfjährigen Jubiläum würdigt die weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft am 13. Juni die Innovationskraft der Branche und prämiert wegweisende Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen „Photovoltaik“, „Solarthermie“ sowie der Kategorie „PV Produktionstechnik“ mit dem Intersolar AWARD. Auch drei Schweizer Unternehmen sind nominiert.

Zum ersten Mal sind neben den Ausstellern der Intersolar Europe, der Intersolar North
America und der Intersolar India auch die Aussteller der Intersolar China eingeladen, sich an dem Wettbewerb zu beteiligen. Jetzt wurden die besten Einreichungen in den einzelnen Bereichen für den Intersolar AWARD nominiert. Der Intersolar AWARD wird am 13. Juni 2012 um 16:30 Uhr im Rahmen eines Festaktes auf der Neuheitenbörse der Intersolar Europe in Halle B3 an Stand B3.450 verliehen. Prämiert werden die jeweils drei innovativsten Unternehmen der Bereiche „Photovoltaik“ und „Solarthermie“ sowie, mit Unterstützung der SEMI PV Group, in der Kategorie „PV Produktionstechnik“.

Die vielfältigen und innovativen Einreichungen zum Intersolar AWARD zeigen, wie der Messeveranstalter schreibt, wohin sich die Solartechnik aktuell weltweit entwickelt. Die Qualitäts- und Ertragssteigerung bei Zellen,  Modulen und Wechselrichtern sind in diesem Jahr Top-Themen im Bereich Photovoltaik. So lassen sich beispielsweise mit neuen elektronischen Komponenten die Leistungsverluste bei Verschattungen minimieren. Neue Überwachungstechnologien ermöglichen es den Betreibern, die Erträge von Solaranlagen bis zum einzelnen Modul nachzuverfolgen, wahlweise auch mit mobilen Apps für das Smartphone zum Auslesen der Daten.

Neben der Verbesserung einzelner Komponenten arbeitet die Branche an Lösungen, die das Zusammenspiel von PV-Anlage, Stromspeicherung und Stromnetz optimieren. Ziel dieser Integrationssysteme ist es, den Eigenverbrauch des selbsterzeugten Solarstroms zu steigern und in Verbindung mit lokalen Batteriespeichersystemen die Belastung für die Stromnetze zu reduzieren. Angesichts verschärfter Brandschutzverordnungen, wie sie beispielsweise in den USA gelten, stehen außerdem die Themen Sicherheit und frühzeitige Fehlererkennung bei der Überwachung von PV-Anlagen im Fokus der Solarbranche.

Im Bereich „Photovoltaik“ wurden folgende Unternehmen für den Intersolar AWARD nominiert: Canadian Solar Inc. (USA), MBJ Services GmbH (Deutschland), Solon Corporation (USA), Solare Datensysteme GmbH (Deutschland), Pr.En.Al. srl (Italien), U. I. Lapp GmbH (Deutschland), SolarEdge Technologies GmbH (Deutschland), Jurawatt GmbH (Deutschland), skytron® energy GmbH (Deutschland), Nedap Energy Systems (Niederlande).

Die Nominees für den Intersolar AWARD im Bereich „Solarthermie“ sind:
Chromagen Ltd. (Israel), Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG (Deutschland), TVP Solar SA (Schweiz), Tigi  Ltd. (Israel), Fath Solar GmbH (Deutschland), Conico Innovations Pty Ltd (Australien), Magen eco- Energy A.C.S Ltd. (Israel), Soltigua - Laterizi Gambettola SRL (Italien), me. Ahrendt GmbH (Deutschland).

Folgende Unternehmen sind in der Kategorie „PV Produktionstechnik“ nominiert:
Isra Surface Vision GmbH (Deutschland), Oerlikon Solar Ltd. (Schweiz), Pasan SA (Schweiz), Pfeiffer Vacuum, Inc. (USA), Saint-Gobain Performance Plastics S.A. (Belgien), Gebr. Schmid GmbH / Schott Solar AG (Deutschland).

Quelle: Medienmail Intersolar Europe

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Montag, 21. Mai 2012

Solarstrom ist bereits günstiger

Photovoltaik ist in vielen Ländern bereits wettbewerbsfähig mit den üblichen Strompreisen für Endkunden. Mitte Mai veröffentlichte Bloomberg New Energy Finance (BNEF, New York) ein Thesenpapier, das die Kosten der Photovoltaik der herkömmlichen Energieerzeugung vergleicht.

Der Bericht “Reconsidering the Economics of Photovoltaic Power” untersucht die Folgen eines Rückgangs der PV-Preise um 75 Prozent in den letzten drei Jahren sowie die angewandten Methoden zum Vergleich von Photovoltaik mit anderen Technologien. Das Thesenpapier betont die Bedeutung einer angemessenen Bewertung der Kosten, insbesondere hinsichtlich der politischen Entscheidungen zur Photovoltaik. “In der Photovoltaik-Industrie sanken die Modulpreise seit der zweiten Jahreshälfte 2008 beispiellos“, heißt es im Fazit der Studie. „Dennoch sind sich viele Berichterstatter, Politiker, Endkunden und sogar Stromversorger der derzeitigen Wirtschaftlichkeit von Solarstrom nicht bewusst.

“Unser wichtigstes Ergebnis ist, dass die üblichen Vorgehensweisen zur Bewertung von Stromgestehungskosten bei der Photovoltaik irreführend sein können und daher mit Vorsicht angewandt werden sollten. Hier bedarf es detaillierter Interpretation, und verschiedene Faktoren müssen genau betrachtet werden. Außerdem ist der Begriff ‚Netzparität‘, das langfristige Ziel der PV-Industrie, mittlerweile veraltet und insgesamt irreführend.“ Laut der Studie liegen die Kosten zur Stromerzeugung mit Photovoltaik derzeit unter den Endkunden-Strompreisen in Australien, Dänemark, Deutschland, Hawaii, Italien und Spanien. Laut den Prognosen wird dies bis 2015 auch auf Brasilien, Kalifornien, Frankreich, Japan und die Türkei zutreffen, selbst wenn die konventionellen Strompreise bis  dahin nicht steigen.

BNEF erklärt, der Begriff „Netzparität“ sei ein nützliches Modell für Forschung und Entwicklung gewesen, er sei jedoch nicht brauchbar für tatsächliche Entscheidungen in der Energiepolitik da er den Wert der Photovoltaik für die Stromindustrie im größeren Maßstab nicht berücksichtigt. Der Bericht nennt den Unterschied zwischen der Wettbewerbsfähigkeit mit Stromkosten für Versorger und mit denen für Endverbraucher als einen der verwirrenden Aspekte des Begriffs „Netzparität“. Das Thesenpapier fordert, die bislang in der öffentlichen Diskussion verwendeten Stromgestehungskosten zu ersetzen, und zwar durch Methoden zur Bewertung der Wettbewerbsfähigkeit, die zurückgreifen auf tatsächliche Daten aus Verträgen, Finanzkalkulationen und Ausschreibungen.

BNEF betont, wenn die tatsächlichen Kosten der Photovoltaik  nicht erkannt werden, würde die Technologie als zu kostspielig angesehen, besonders in Verbindung mit hohen Einspeisevergütungen. Dies könne der Produktivität schaden und die Industrie instabil machen.

Laut BNEF haben die Entwicklungsländer ein hohes Potenzial für Photovoltaik, sowohl mit netzgekoppelten Systemen als auch bei der Stromversorgung ländlicher Regionen ohne Netzanschluss. Im Mittleren Osten können PV-Anlagen die fossilen Brennstoffe als Exportgut ersetzen. Und in Indien, könne auf die Nutzung von Diesel zur Energieerzeugung verzichtet werden.

Unter den zehn Autoren des Thesenpapiers sind BNEF-Analysten, Pioniere der Solarindustrie wie etwa SunEdison-Mitbegründer Jigar Shah und Suntech-Geschäftsführer Zhengrong Shi sowie Experten der Vereinten Nationen und der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA).

Sonntag, 20. Mai 2012

Auch Solarwärmemarkt wächst

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat im Rahmen ihres Solar Heating & Cooling-Programms (SHC) einen Bericht herausgegeben, laut dem die Solarthermie-Märkte 2010 um 14% wuchsen. In 55 Ländern wurden 2010 insgesamt 60,2 Millionen Quadratmeter Solar-Kollektoren installiert. 

Laut „Solar Heat Worldwide" (Ausgabe 2012) hatte China 2010 einen 81%-igen Anteil am Solarthermie-Markt (Volumen: 34,3 GWth), wobei immer mehr Vakuumröhren-Kollektoren (siehe Schemenbild - Quelle: wikipedia.de) eingesetzt wurden. Bei den Neuinstallationen waren es bereits 78%. Am häufigsten kamen solarthermische Anlagen in Einfamilienhäusern zur Warmwasserbereitung zum Einsatz, aber auch andere Anwendungen wie die Kombination aus Heizung und Warmwasserbereitung werden immer beliebter.

„In mehreren etablierten europäischen Solarthermie-Märkten sowie in einigen Ländern Lateinamerikas (Brasilien, Mexiko) und Asiens (China, Indien, Japan) dringen immer mehr solare Kombi-Systeme, solar unterstützte Fernwärmenetze, industrielle Anwendungen und solare Kühlanlagen auf den Markt“, heißt es in dem Bericht. „Deutschland, Spanien und Österreich haben die differenziertesten Märkte, was solarthermische Anwendungen betrifft. Es gibt Anlagen zur Heißwasserbereitung, zur Beheizung von Ein- und Mehrfamilienhäusern und Hotels, große Fernwärme-Anlagen sowie immer mehr Systeme zur Klimatisierung, Kühlung und für industrielle Anwendungen.“

In den 55 in dem Bericht untersuchten Ländern leben 61% der Weltbevölkerung. Sie machen jedoch 90% des Solarthermie-Marktes aus. Die Agentur hat bisher noch keine komplette Auswertung des Jahres 2011, schätzt aber, dass der gesamte Solarthermie-Markt im letzten Jahr um 16% auf 49 GWth wuchs. Nach China waren die europäischen Länder zusammen mit 3,93 GWth der zweitgrößte regionale Markt. Das entspricht etwa 14% des Solarthermie-Weltmarktes. Während letzterer jedoch um 14% wuchs, schrumpften die europäischen Märkte von 2001 bis 2010 um 7,5%.
Bei den einzelnen Ländern rückte die Türkei mit 1,16 GWth solarthermischem Zubau 2010 auf Platz zwei vor und verdrängte damit Deutschland. Es folgen die USA mit 814 MWth Zubau, Deutschland mit 805 MWth, Australien mit 755 MWth, Brasilien mit 677 MWth und Indien mit 622 MWth. Bei den meisten Neuinstallationen in den USA, Australien und Brasilien handelt es sich um unverglaste Kollektoren, hauptsächlich für Schwimmbadheizungen in den USA und Australien.

Während 57% aller installierten Solarthermie-Anlagen aus Vakuumröhrenkollektoren bestehen, stieg deren Marktanteil 2010 auf 78%. Das liegt fast ausschließlich daran, dass sie in dem riesigen chinesischen Markt so beliebt sind. 32% der weltweit installierten Anlagen bestehen aus Flachkollektoren. Sie machten jedoch nur 18% des Zubaus 2010 aus. Die Anteile von unverglasten Kollektoren und Luftkollektoren sanken 2010 um jeweils 4,1% beziehungsweise 0,2%. Drei Viertel der weltweit installierten Solarthermie-Anlagen funktionieren nach dem Thermosiphon-Prinzip (Schwerkraftanlagen). Die übrigen werden mit Pumpen betrieben.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis des Berichts ist, dass 2010 neue Solarthermie-Anwendungen immer beliebter wurden. 8% der Neuinstallationen (gemessen nach Leistung) waren kombinierte Warmwasser- und Raumheizungsanlagen. Bisher hatten sie nur einen Anteil von 5%. Ebenfalls um 2% legten solare Fernwärme, solare Prozesswärme und solares Kühlen zu. Der Anteil der Anlagen zur solaren Warmwasserbereitung für Mehrfamilienhäuser, Tourismus und den öffentlichen Bereich blieb bei 10% konstant.

Laut dem Bericht wird nach wie vor ein größerer Anteil der Gesamtenergieproduktion und Treibhausgasminderung mit Solarwärme erzielt als mit Photovoltaik-Anlagen und solarthermischen Kraftwerken (concentrating solar power, CSP). 2011 wurden mittels solarer Warmwasserbereitung etwa 204 Terawattstunden (TWh) erzeugt. Das ist etwa dreimal so viel wie mit Photovoltaik und CSP zusammen (73.1 TWh).

Samstag, 19. Mai 2012

Sonnenkrieg mit China

Nicht Öl oder Kohle oder Uran sind die größten Energiequellen aller Zeiten, sondern die Sonne. Ein Kommentar des Energiepublizisten Franz Alt, nach dem US-Beschluss, Solarmodule aus China einem Strafzoll auszusetzen.




Die Sonne scheint ewig, umweltfreundlich und kostenlos. Dies ist der fundamentale Unterschied zwischen der alten und der zukünftigen Energieversorgung. Deshalb ist der neue Sonnenkrieg zwischen China und den USA so wichtig. Er entscheidet mehr als alles andere darüber, wer morgen Supermacht ist. Vor allem deshalb haben die USA am Wochenende Strafzölle auf den Import von Solarzellen aus China beschlossen.

Zwischen 31 und 250% Aufschlag auf Importe von chinesischen Solarzellen will die Obama-Regierung einführen und nimmt dafür einen Handelskrieg mit China in Kauf. Die US-Regierung hatte 100 Milliarden Dollar in den Ausbau von Erneuerbaren Energien investiert. Die Energiewende ist eines der Hauptziele von Präsident Obama. Doch China hat den US-Markt mit Dumping-Preisen für Solarmodule überflutet.

Fachleute sagen: Nicht die billigen Löhne in China sind dafür verantwortlich – sie machen nur 10 Prozent am Preis für Solarzellen aus -, sondern die vielen Milliarden Dollar staatliche Subventionen, welche Chinas Regierung ihren großen Solarkonzernen wie Yingli, Suntech Power oder Trina Solar direkt zukommen lässt. Nur deshalb konnte China einen Weltmarktanteil von 60% bei der Solarindustrie erringen. Auch in Deutschland beherrscht China inzwischen den Solarmarkt.

Diese Entwicklung zeigt zugleich, dass Chinas Regierung die einmalige strategische Bedeutung der Sonnenenergie für die Zukunft früher erkannt hat als zum Beispiel die derzeitige deutsche Bundesregierung, die soeben ein Solarausstiegsgesetz verabschieden wollte, was der Bundesrat jedoch verhindert hat. Die deutsche Bundesregierung hat in den letzten Monaten alles getan, um die deutsche Solarindustrie kaputt zu machen. Ein geradezu unglaublicher Skandal.

Jetzt haben wir also einen Handelskrieg zwischen den USA und China. Pekings Regierung bezeichnet die US-Maßnahme als „unfair“ und will dagegen klagen. In der Zwischenzeit haben jedoch Chinas Solarkonzerne die ersten europäischen Solarfirmen bereits übernommen. Der Kampf um die Nutzung der Sonne hat soeben begonnen. China will „Supermacht für Ökostrom“ werden, schreibt die Süddeutsche Zeitung.

Die US-Regierung ist endlich aufgewacht. Vielleicht wacht wenigstens jetzt auch die Berliner Regierung auf und überdenkt nochmal das von den Ministern Röttgen und Rösler vorgelegte Solarausstiegsgesetz. Eine große Chance für den neuen Umweltminister Peter Altmaier. Daran zeigt sich, ob er auf der Höhe der Zeit ist und die Herausforderung durch China wirklich begriffen hat. 


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Freitag, 18. Mai 2012

Photovoltaik mit CH-Zukunft

«Mit Innovationen und ökologischer Steuerreform zur Energiewende» lautete das Thema der Jahrestagung der Plattform für Erneuerbare Energien. energie-cluster.ch hat sich damit als Branchentreff für neue, zukunftsorientierte Anwendungen im Energiebereich etabliert. Vorgestellt wurden Innovationen und die ökologische Steuerreform. Zur Anwendung der Photovoltaik in der Schweiz gab es viele neue Einsichten.

Christian Renken, Head of 3S Photovoltaics, beleuchtete an der Tagung das grosse Potential mit Photovoltaik (PV) und fragte nach neuen Wachstumsstrategien. Weltweit sind gemäss Renken 67 Gigawatt (GW) an PV-Leistung installiert, wobei rund zwei Drittel auf Europa entfallen. Insgesamt ist immer noch Deutschland Spitzenreiter mit 25 GW, aber beim Zubau hat Italien im vergangenen Jahr den langjährigen Leader verdrängt (plus 9 GW). China, USA, Frankreich und Japan sind weitere Märkte, die jährlich mehr als ein GW zubauten. Interessant auch, dass unter den Topten ein Land wie Belgien auftaucht, mit zumindest nicht günstigeren Bedingungen als in der Schweiz – die wiederum weit abgeschlagen rangiert (jährlicher Zubau 80 bis 100 Megawatt (MW).

Renken, dessen Unternehmen 3S Photovoltaics eine Tochterfirma des Meyer Burger Solarkonzerns ist, präsentierte auch eine firmeneigene Neuerung, die noch viel zu reden geben dürfte. Der in Kooperation mit der ETH entwickelte Solarhybridkollektor erlaubt die Gewinnung von Niedertem-peraturwärme mittels thermischen Absorbers auf der Rückseite eines PV-Moduls (siehe links). Mit anderen Worten – die Konkurrenz von Solarwärme- und stromgewinnung könnte bald der Vergangenheit angehören (Bilder von Präsentation des Hybridkollektors in Zürich: Guntram Rehsche).

Treiber des enormen Wachstums der Märkte in den vergangenen Jahren waren vor allem die sinkenden Preise auf allen Ebenen der Wertschöpfung. So ist derzeit der Rohstoff Silicium so billig wie nie und die Module als Fertigprodukt haben im vergangenen Jahr pro installiertem Watt die Ein-Euro-Grenze erreicht – was einem Preisnachlass von rund 40 Prozent allein im Jahr 2011 gleichkommt. Aktuell leitet sich für die Schweiz daraus ein Kilowattstundenpreis von 25 bis 30 Rappen ab – alles inklusive. Und dieser Preis dürfte sich bis 2020 nochmals ungefähr halbieren – Renken bezieht sich dabei auf Angaben der europäischen Solarorganisation EPIA.

Unter diesen Umständen ist für den Industrievertreter Renken auch realistisch, was der Solarfachverband Swissolar propagiert, nämlich einen Solarstromanteil an der Gesamtelektrizität hierzulande von 20 Prozent bis zum Jahr 2025. Als Eckwerte gelten dabei:
·      12 TWh PV Energieproduktion (Gesamtbedarf CH in 2025: 60 TWh)
·      14‘000 MWp installierte Anlagenleistung
·      90 km2 Flächenbedarf

Insgesamt sind in der Schweiz rund 200km2 Dach- und Fassadenfläche für Photovoltaik geeignet. Es liegt also durchaus noch mehr an Leistung drin, selbst wenn auf die Nutzung von Freiflächen (unbebaute Fläche in der Landschaft) vollständig verzichtet wird. Der jährliche Zubau  müsste rund 1‘000 MegawattPeak (MWp) oder bis zu 30‘000 Neuanlagen umfassen. Als Säulen für eine solche, ohne Zweifel ehrgeizige Strategie, gelten die weiter fortschreitende Solartechnologie, die die Erreichung der Grid Parity möglich macht (Solarstromkosten unter Haushalttarif ab Steckdose). Sowie des Weiteren auch ein ausgebautes Finanzierungssystem, welches die hohen Anfangsinvestitionen nicht zur Last macht sowie eine Energiepolitik, die auf einem Mix verschiedener geeigneter Massnahmen beruht (Förderung von Energieerzeugung, aber auch der Effizienz, der Speicherung und der Energieverteilung).

An der Jahrestagung von energie-cluster.ch wurden weitere zentrale Fragen der Energiewende angesprochen. Wie etwa soll die zukünftige Forschung ausgerichtet werden? Wie sind die Stromnetze bei vermehrter dezentraler Stromproduktion zu gestalten? Wie ist die Wirtschaftlichkeit der Energiemassnahmen zu beurteilen?

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Donnerstag, 17. Mai 2012

So kann KEV künftig aussehen

Einen wichtigen Anteil am Gelingen der 100% Erneuerbare Energien wird in Deutschland weiterhin das Einspeisegesetz für Erneuerbare Energien (EEG) haben. Dieses hat bereits heute zu einer enormen Innovationsentwicklung in vielen Erneuerbaren Branchen wie der Photovoltaik, Windkraft oder Biogas geführt. In über zehn Jahren konnte so der Anteil der Erneuerbaren Energien im Stromsektor auf über 20 Prozent gebracht werden. 380.000 Arbeitsplätze in der Branche und eine gute Klimabilanz zeigen: Das EEG ist eine Erfolgsgeschichte - analoge Überlegungen des Grünen-Parlamentariers gelten in der Schweiz für die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV).

Wir haben in Deutschland nun die Chance, jene Früchte zu ernten, die in der Vergangenheit mit umfassenden Investitionen gesät wurden, als die Erneuerbaren Energien – wie die Photovoltaik – noch teuer waren. Jetzt steht eine neue Phase bevor, in der die Photovoltaik energiewirtschaftlich voll relevant wird. Bereits acht Prozent der bayerischen Stromversorgung kommen aus der Sonnenenergie. Bei gleich bleibendem Zubau haben wir dann folgendes Problem: An vielen Tagen im Jahr wird über einige Stunden am Tag soviel PV-Strom in das Netz gegeben, dass der Solarstrom einen großen Teil der Stromversorgung abdecken wird. Andere Erneuerbare, aber vor allem die konventionellen Kraftwerke, müssten dann runtergefahren oder abgeschaltet werden.
 Um für die Herausforderungen der zukünftigen Stromversorgung gewappnet zu sein, brauchen wir eine Anpassung des EEGs und des Energiewirtschaftsgesetzes. Notwendig ist ein intelligentes Erzeugungs- und Lastmanagementsystem. Dazu gehört, dass überschüssiger PV-Strom von mittags in die abendliche Verbrauchsspitzen eingefügt wird, was mit Batteriespeichern an Photovoltaikanlagen möglich ist. Gleichzeitig brauchen wir ein Management, dass die Erzeugung von Erneuerbaren Energien und die immer weiter abnehmende fossile Stromerzeugung intelligent zusammenschaltet. Biogasanlagen müssen also umgerüstet werden, so dass diese mit Kraft-Wärme-Kopplung in sonnenarmen Winterzeiten ausgleichend wirken können. Dafür muss vor allem das Energiewirtschaftsgesetz angepasst werden, in welchem der Speicherausbau auf die Netzgebühren umgelegt werden kann und der Vorrang der Erneuerbaren Energien auch zur Abdeckung von Ausgleichsenergien festgeschrieben wird. 

Das Energiewirtschaftsgesetz muss novelliert und auf die Umstellung der Stromversorgung auf 100 Prozent Erneuerbare Energien ausgerichtet werden. Das EEG kann und muss dazu begleitend angepasst werden, wobei die entscheidenden Grundlagen beibehalten werden müssen: Der Einspeisevorrang der Erneuerbare Energien und eine auskömmliche Einspeisevergütung für die Betreiber von Erneuerbaren Energien Anlagen. Neu geschaffen werden müssen auch Anreize für Netzintegration und Speicherausbau.

Die schwarz-gelbe Koalition hat es versäumt, in der aktuellen Novelle einen Batteriespeicherbonus für Hausdachanlagen zu schaffen. Der Wegfall des Energieverbrauchsbonus hätte das möglich gemacht. Freiflächen und große Dachanlagen müssen verpflichtet werden, Blindstrom zu liefern, um darüber Spannungs- und Frequenzhaltung auch dezentral liefern zu können. Wir brauchen eine veränderte Vergütungsstruktur für Biogas und andere Biomasse, so dass sie mit EEG-Anreizen größere Biogasstromproduktion nur dann leisten, wenn Sonne und Wind zu wenig Strom liefern. 

Auch der Anstieg der EEG-Umlage muss gebremst werden, aber nicht mit Zubaubeschränkungen wie sie nun für die PV beschlossen wurden, sondern mit der Abschaffung von unnötigen Kostenfaktoren wie der ungerechten Befreiung von Industriezweigen, z.B. bei der Braunkohleförderung. Auch die kostentreibende Marktprämie sollte wieder abgeschafft werden, da sie keine Marktintegration sondern nur Mitnahmeeffekte erzeugt. Die Berechnung der EEG-Umlage muss auf neue Füße gestellt werden, damit die kostensenkende Wirkung von PV und Wind in Zukunft umlagemindernd mit eingerechnet wird. 

Das erfolgreiche EEG muss für die Marktintegration und den Speicherausbau angepasst werden, damit die schnelle Ablösung der Kohle- und Atomwirtschaft gelingen kann. So kann die positive internationale Signalwirkung Deutschlands mit Atomausstieg und Umstellung auf Erneuerbare Energien erhalten bleiben. Das EEG als Grundstock für den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland ist und bleibt in den kommenden Jahren ein unverzichtbares Schlüsselelement für das Gelingen der Energiewende hin zu 100% Erneuerbare Energien.

Quelle: Hans-Josef Fell MdB / Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie

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Mittwoch, 16. Mai 2012

Röttgen weg vom Fenster

Zuletzt hatte er sich mit der Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und der Solarstromförderung verrannt. Doch jetzt ist Norbert Röttgen als Konsequenz aus der Niederlage der CDU bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen aus seinem Amt als deutscher Bundesumweltminister entlassen worden. 


Als «personellen Neuanfang» schlug die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel den bisherigen Parlamentarischen Geschäftsführer der Union im Bundestag, Peter Altmaier vor (siehe Bild). Sie sei sich sicher, dass er sich «mit voller Kraft» der neuen Aufgabe widmen werde. Die CDU mit Röttgen an der Spitze hatte bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am Sonntag dramatische Verluste erlitten und mit 26,3 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis im bevölkerungsreichsten Bundesland eingefahren. Aus den eigenen Reihen war danach scharfe Kritik auch an Röttgens Arbeit im Bundesumweltministerium laut geworden, vor allem von CSU-Chef Horst Seehofer. Röttgen hatte am Wahlabend bereits sein Amt als CDU-Landesvorsitzender niedergelegt. Am Montag hatte er noch bekräftigt, an seinem Ministerposten festhalten zu wollen.

Merkel sagte zur Begründung, die Umsetzung der Energiewende sei ein zentrales Vorhaben dieser Legislaturperiode. Röttgen habe zwar die Grundlage dafür gelegt, es bleibe aber noch «ein Stück Arbeit vor uns». Sie dankte Röttgen für sein Engagement, insbesondere beim Klimaschutz. 


Quelle: Agenturen (AFP/dapd)

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Europaweit im Vormarsch

Nach der Vereidigung des neu gewählten Präsidenten François Hollande dürfte sich die energiepolitische Diskussion in Frankreich weiter beleben. In Umfragen befürwortet eine überwältigende Mehrheit der Franzosen den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Und Hollande hat eine verstärkte energiepolitische Debatte in Aussicht gestellt. 

Bis 2025 will Hollande  (auf dem Bild im Hybrid-Fahrzeug nach der Vereidigung) den Anteil des Atomstroms am französischen Energiemix von heute rund drei Viertel auf 50 Prozent senken. „Immer mehr Länder in der Europäischen Union stehen der Kernkraft kritisch gegenüber“, bilanziert der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, Philipp Vohrer, die Entwicklung. Während einige Staaten den kompletten Ausstieg auf den Weg gebracht hätten, stünden in anderen Staaten wie den Niederlanden und Großbritannien, Projekte zum Ausbau der Kernkraft vor dem Aus. Wie eine jährlich von der französischen Umwelt- und Energiebehörde ADEME durchgeführte repräsentative Umfrage bereits Ende 2011 zeigte, liegt die Zustimmung zum Ausbau Erneuerbarer Energien in Frankreich bei 96 Prozent. Mehr als 80 Prozent der Befragten konnten sich die Installation von Solarmodulen auf ihren Dächern vorstellen, das waren vier Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor. Mit dem Bau von Windkraftanlagen in ihrer Nachbarschaft wären 60 Prozent der Franzosen einverstanden, nach 54 Prozent im Jahr 2010. An den Veränderungen, die Erneuerbare Energien im Landschaftsbild mit sich bringen, störten sich lediglich 13 Prozent der Befragten, das waren sieben Prozentpunkte weniger als ein Jahr zuvor.

„Die Umfrage hat auch gezeigt, dass vielen Franzosen die wirtschaftlichen Vorteile Erneuerbarer Energien bekannt sind“, stellt Vohrer fest. Nun gelte es, die hohe Akzeptanz Erneuerbarer Energien im Nachbarland in mehr konkrete Projekte umzusetzen. Frankreich hat mit einem Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromproduktion von knapp 15 Prozent zwar erhebliche Kapazitäten zur regenerativen Erzeugung von Elektrizität. Diese liegen allerdings zu mehr als 80 Prozent im Bereich alter Großwasserkraftwerke. Dagegen führen die Windkraft mit rund 6 250 MW und die Photovoltaik mit knapp 1 700 MW, die im Juni 2011 installiert waren, ein Nischendasein.

Zum Vergleich: In Deutschland waren Ende 2011 knapp 30 000 MW an Wind- und rund 25 000 MW an Photovoltaikleistung am Netz. „Im Zuge des von François Hollande angekündigten Rückgangs der Kernkraft am französischen Strommix werden die Erneuerbaren Energien zur stärkeren Entfaltung kommen“, zeigt sich Vohrer zuversichtlich angesichts der vorhandenen Potentiale. Wichtig zu wissen sei, dass sich Grundlast-Strom aus unflexiblen Kernkraftkraftwerken und Elektrizität aus Erneuerbaren Energien nicht gut vertrügen. Weil Atomkraftwerke schlecht an die fluktuierende Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien angepasst werden könnten, stünden sie einer regenerativen Stromversorgung im Wege. „Initiativen wie das Projekt Kombikraftwerk in Deutschland, bei dem Windkraft-, Solar- und Biomasseanlagen zusammengeschaltet werden und sich ergänzen, zeigen, dass eine Vollversorgung allein mit Erneuerbaren Energien technisch möglich ist“, betont Vohrer.

Nicht nur Deutschland, sondern auch andere Staaten in der Europäischen Union wollen künftig auf die Atomkraft verzichten. So hat Belgien nach Fukushima den Atomausstieg beschlossen. In Italien stimmten die Bürger im Juni 2011 in einem Referendum mit überwältigender Mehrheit gegen die Atomkraft. In Österreich ist die Nutzung der Kernkraft gesetzlich verboten. Und auch wirtschaftliche Argumente sprechen gegen die Nutzung der Atomenergie. In den Niederlanden setzte der Stromversorger Delta die Planungen für einen weiteren Reaktor am bisher einzigen holländischen AKW-Standort aus, in Großbritannien legten E.ON und RWE laut Medienberichten ihre Projekte zum Bau neuer Atomkraftwerke auf Eis.

Erneuerbare Energien hingegen setzen neue wirtschaftliche Impulse. Das hat offenbar auch François Hollande erkannt. Er betonte im Wahlkampf, Deutschland habe bei Erneuerbaren Energien fast fünfmal so viele Jobs geschaffen wie Frankreich. Laut einer vom Bundesumweltministerium in Auftrag gegebenen Studie bietet die Erneuerbare-Energien-Branche mittlerweile mehr als 380 000 Menschen in Deutschland Arbeit.

Quelle: Deutsche Agentur für Erneuerbare Energien


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Stirbt deutsche Solarindustrie?

Q-Cells, Solon, Sovello: Eine große Solarfirma nach der anderen muss in Deutschland Insolvenz anmelden. Weitere Insolvenzfälle sind absehbar - wie viele Firmen wird es noch treffen? Die FAZ veröffentlichte jetzt eine Studie von Goetzpartners, die zum Schluss kommt, dass bis 2017 von 232 deutschen Solarunternehmen noch 86 übrig bleiben. Ein Kommentar der Internetplattform Sonnenseite.

Das heißt: zwei Drittel gehen pleite oder werden übernommen. So der Studienautor Sebastian Olbert. Die Studie nennt keine Namen. Aber Olbert sagt: „Die Zahl der Spezialisten wird sich signifikant reduzieren. Nur die größten integrierten Anbieter werden überleben.“ Das bedeutet: Wer also nur Teile der Wertschöpfungskette von Solaranlagen herstellt, wird wohl in Zukunft ziemlich chancenlos sein. Solche Erkenntnisse hatte Solarworld-Gründer Frank Asbeck schon vor 15 Jahren, hat einen integrierten Solarkonzern aufgebaut, war und ist damit erfolgreich. Nach der Goetzpartner-Studie haben die Anlagen-Bauer die größten Überlebenschancen. Das Bild zeigt die Firmenzentrale von Solon in Berlin, einer der unterdessen insolventen grossen deutschen Solarfirmen.

Die Studie prognostiziert: Die Zahl der Silizium-und Waferhersteller dürfte sich halbieren, die Zahl der Zellproduzenten dritteln und die Zahl der Modulhersteller um mehr als 70 Prozent einbrechen. Von den 41 deutschen Modulproduzenten sieht Studienautor Olbert im Jahr 2017 noch 12 am Leben.

Die Erkenntnisse der letzten Wochen scheinen dem Autor recht zu geben. Ob aber diese insgesamt pessimistische Prognose wirklich zutrifft, wird nicht zuletzt von der endgültigen Ausformung des neuen Erneuerbaren Energien-Gesetzes abhängen. Dieses von den Bundesministern Röttgen und Rösler formulierte Gesetz wurde am letzten Freitag vom Bundesrat mit zwei  Drittel Mehrheit abgeschmettert und wird wohl in den nächsten Wochen oder Monaten ganz neu und mit weniger Absenkungen als ursprünglich vorgesehen war, wieder auf der Tagesordnung erscheinen.

Der Zusammenhang der bereits gestellten Insolvenzanträge und der bisherigen brutalen Gesetzesvorlage ist offensichtlich. So besteht also noch Hoffnung, dass weise Politiker ein Gesetz erarbeiten, das der deutschen Solarbranche zumindest das Schlimmste erspart. Der Kahlschlag muss gar nicht so drastisch ausfallen wie es die Goetzpartner-Studie prognostiziert. Das alles ist auch eine Frage des politischen Willens und Wollens. 

Quelle: Sonnenseite / Frankfurter Allgemeine Zeitung

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Dienstag, 15. Mai 2012

Sovello insolvent - aber intakt

Die Geschäftsführung des Solarunternehmens Sovello aus Thalheim in Sachsen-Anhalt hat wegen Zahlungsunfähigkeit einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beim zuständigen Amtsgericht Dessau gestellt. Das Insolvenzgericht hat Rechtsanwalt Bernd Depping von dnp Depping in Abstimmung mit dem vorläufigen Gläubigerausschuss zum vorläufigen Sachwalter bestellt.

„Wir haben alternative Szenarien auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft, um die Zahlungsfähigkeit unseres Unternehmens wiederherzustellen“, erklärte Dr. Reiner Beutel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Sovello GmbH in einer Mitteilung des Unternehmens. „Auch wenn unsere Verschuldung gering ist: Wir schätzen die Lage so ein, dass das Unternehmen in dem schwierigen Marktumfeld, das von Förderkürzung, Überkapazitäten und Preisverfall geprägt ist, mit den Instrumenten der Insolvenzordnung nachhaltig saniert werden kann“, so Beutel weiter.

Die Geschäftsführung wird bei dem Sanierungsprozess von einem Team der international tätigen Wirtschaftskanzlei TaylorWessing unter Leitung von Dr. Matthias Kampshoff beraten. Der Vorsitzende der Geschäftsleitung betonte, man werde konstruktiv mit dem vorläufigen Sachwalter zusammenarbeiten, um alle Optionen einer Sanierung zu wahren. Das Unternehmen erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr mit 1.250 Beschäftigten einen Umsatz von rund 200 Mio. Euro.
„Je reibungsloser die Geschäfte kurzfristig fortgeführt werden können, desto mehr Chancen haben wir mittel- und langfristig, das Unternehmen zu sanieren“, erläuterte der vorläufige Sachwalter Depping. „Dazu gehört auch, dass wir das Insolvenzgeld für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis einschließlich Juli 2012 zügig vorfinanzieren und unverzüglich Verbindung mit Lieferanten und Kunden aufnehmen. Nach erstem Augenschein gibt es wegen der technologisch sehr innovativen Produkte und der Marktposition der Sovello GmbH gute Gründe, die Gesellschaft in einem herausfordernden Marktumfeld sanieren zu können“.

Über Sovello: Die Sovello GmbH ist einer der weltweit größten integrierten Solarmodulhersteller, der Solarwafer, Solarzellen und Solarmodule unter einem Dach produziert. Der Solarmodulhersteller produziert in seinen drei Produktionswerken STRING RIBBON TM Wafer ei bis zu 50 Prozent weniger Silizium und 50 Prozent weniger Energieverbrauch. Durch diese besonders ressourcenschonende Herstellung unterscheiden sich die sehr leistungsfähigen Sovello-Solarmodule von herkömmlichen multikristallinen Solarmodulen und durch ihre kurze Energieamortisationszeit.

Sovello betreibt drei Produktionswerke in Bitterfeld-Wolfen, Sachsen-Anhalt. Das erste Produktionswerk Sovello 1 nahm 2006 die Produktion auf und Sovello 2 ging 2007 in Betrieb. Mit Sovello 3, dem fertig gestellten dritten Produktionswerk, erreicht Sovello in Deutschland insgesamt eine jährliche Produktionskapazität von 180 MWp und in Kanada von 40 MWp. Als eine Reaktion auf ein Marktumfeld, das sich binnen kurzer Zeit grundlegend verändert hat, investiert Sovello in Produktionsanlagen der neuesten Generation, um seine Produktionskapazität von 180 Megawattpeak (MWp) auf etwa 250 MWp am deutschen Standort auszubauen.

Quelle: Sovello

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Montag, 14. Mai 2012

Belectric sind die Grössten

Das deutsche Unternehmen BELECTRIC (Kolitzheim) konnte seine Führungsposition bei den weltgrößten Photovoltaik-Systemintegratoren 2011 halten. Es entwickelte PV-Kraftwerke mit insgesamt fast 400 MW Nennleistung, wie aus einem kürzlich veröffentlichten Bericht des Marktforschungsunternehmens IMS Research (Wellingborough, UK) hervorgeht, das vor Kurzem von IHS Inc. übernommen wurde.

Der Bericht zeigt auch, dass chinesische Systemintegratoren, die von dem enormen Aufschwung beim PV-Zubau in ihrem eigenen Land profitiert haben, am meisten aufholten. Drei davon schafften es in die TOP 10 der PV-Systemintegratoren 2011. BELECTRIC führt, dann folgen China Power Investment Corporation, First Solar, SunEdison und SunPower. Der neueste Quartalsbericht von IMS Research, „PV System Integrators“, listet die Tätigkeiten und Auftragslage von über 550 Systemintegratoren und EPC-Unternehmen weltweit auf. BELECTRIC blieb zum zweiten Mal in Folge auf Platz eins. Dicht gefolgt wird das Unternehmen von der China Power Investment Corporation (CPI), die im vergangenen Jahr Photovoltaik-Anlagen mit 380 MW in China errichtete.

Der neue Bericht zeigt, dass es trotz der Spitzenleistung der chinesischen Systemintegratoren auch die US-Unternehmen First Solar, SunEdison und SunPower mit ihrer guten Leistung in Bezug auf fertig gestellte Projekte auf die Plätze drei, vier und fünf schafften. Obwohl die chinesischen Photovoltaik-Anbieter 2001 die größten Gewinne verzeichneten und drei ihrer Integratoren unter den Top 10 sind, liegen deutsche Unternehmen bei allen übrigen Rankings vorne, ergab die Studie.

“Von den größten PV-Systemintegratoren weltweit stammen 24 aus Europa. Das zeigt, dass sie trotz des massiven Einbruchs beim Photovoltaik-Zubau in Europa den Markt immer noch im Griff haben – zumindest jetzt noch“, kommentierte Sharma. “Unter den größten zehn Integratoren waren 2011 nur vier deutsche Unternehmen; unter den größten 30 waren es immerhin 14. Sie konnten ihr Geschäft um über 50 % ausbauen und erreichten 2,2, Gigawatt.“

Viele Unternehmen schafften es mit nur ein oder zwei Großprojekten in den Rankings ganz nach vorne. Obwohl sich die Zulieferung von Photovoltaik-Komponenten in den letzten Jahren immer mehr konzentrierte, ist die Entwicklung und Installation von Solarstrom-Anlagen nach wie vor unglaublich zersplittert. Hier sorgten die größten 30 Unternehmen für weniger als ein Viertel des gewerblichen PV-Zubaus.

„Dass es letztes Jahr mehr Multi-Megawatt-Freiflächenanlagen gab, hat jedoch diesen Trend in gewisser Weise umgekehrt, da viele Unternehmen es mit nur ein oder zwei Großprojekten in den Rankings ganz nach vorne schafften. Wir hoffen, dass das 2012 so weitergeht, gerade weil Märkte wie China, Indien und die USA dominanter werden. Dort werden sehr große Anlagen bevorzugt, und das sorgt für noch mehr Konzentration“, schloss Sharma. Eine detaillierte Analyse der Marktanteile von über 550 Photovoltaik-Systemintegratoren, ihre Profile und Auftragsbücher finden Sie im IMS-Quartalsbericht über PV-Systemintegratoren.

Quelle: IMS Research | solarserver.de

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Sonntag, 13. Mai 2012

Solarstrom unter Grid Parity

Die Höhe der Kosten für die weltweit immer weiter verbreiteten erneuerbaren Energien wird in der Öffentlichkeit mit viel Leidenschaft diskutiert. Oftmals werden dabei jedoch nicht alle verfügbaren Daten und Fakten in die Berechnungen einbezogen. Abhilfe verschafft hier die Studie »Stromgestehungskosten von erneuerbaren Energien«, die nun das Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE aktualisiert hat.

»Im Gegensatz zu den steigenden Energiepreisen bei fossilen und nuklearen Stromquellen sinken die Stromgestehungskosten aller erneuerbaren Energien seit Jahrzehnten kontinuierlich«, sagt Prof. Dr. Eicke R. Weber, Leiter des Fraunhofer ISE. Die nun vorliegende Studie analysiert Stromgestehungskosten, die bei der Umwandlung bestimmter Energieformen aus Photovoltaik, solarthermischen Kraftwerken oder Windenergieanlagen in Strom entstehen.

Lernkurvenbasierte Prognose von Stromgestehungskosten erneuerbarer Energien in Deutschland bis 2030.  Quelle: Studie »Stromgestehungskosten erneuerbare Energien« (Fraunhofer ISE, Mai 2012), Grafik: ©Fraunhofer ISE

In der aktualisierten Version der Studie »Stromgestehungskosten von erneuerbaren Energien« aus dem Dezember 2010 werden die aktuellen Trends in der Kostenentwicklung der vergangenen beiden Jahre aufgegriffen. Die marktüblichen Finanzierungskosten und Risikoaufschläge sind in dieser neuen Version noch detaillierter und zudem technologiespezifisch sowie länderabhängig angesetzt. Das ermöglicht einen realistischen Vergleich sowohl von Kraftwerksstandorten als auch Technologierisiken und Kostenentwicklungen. »Die Höhe von Finanzierungskosten hat dabei einen erheblichen Einfluss auf die Stromgestehungskosten und die Wettbewerbsfähigkeit einer Technologie«, so Weber, »dies ist beim Vergleich zwischen der Studie von 2010 und der aktuellen Version zu beachten«.

»Ein wesentliches Ergebnis der Untersuchung ist, dass die Stromgestehungskosten bei der Photovoltaik nicht nur in Regionen mit sehr hoher Sonneneinstrahlung, sondern auch in Deutschland unterhalb des Endkundenstrompreises liegen«, erläutert Weber. So belaufen sich an deutschen Standorten die Stromgestehungskosten von Photovoltaik-Kleinanlagen auf 14 bis 20 Cent/kWh. Sie liegen damit auch unter der so genannten Grid Parity - eben den Kosten ab Steckdose im Haushalt.

Für Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Süddeutschland ergibt sich ein Wert zwischen 13 und 14 Cent/kWh. Im sonnigen Spanien sinken die Kosten für Freiflächenanlagen zwar nochmals signifikant auf 11 Cent/kWh, aber weniger stark als erwartet. »Die hohen Kapitalkosten in vielen südlichen Ländern erhöhen die Stromgestehungskosten erheblich, der Vorteil der starken Sonneneinstrahlung kommt dadurch nicht so stark zum Tragen wie er könnte«, so Dr. Thomas Schlegl, Leiter der Abteilung Renewable Energy Innovation Policy, die diese Studie erstellt hat.
Ähnlich sieht es bei der Nutzung der Windkraft aus: »Auch die Wettbewerbsfähigkeit von Windenergieanlagen gegenüber konventionellen Kraftwerken ist an guten Windstandorten erreicht«, sagt Weber. Die Stromgestehungskosten von Onshore-Windenergieanlagen liegen heute zwischen 6 und 8 Cent/kWh und damit im Bereich der konventionellen Kraftwerke aus den Bereichen Steinkohle, Braunkohle und Kernkraft.

Offshore-Windenergieanlagen (also solche auf hoher See) verzeichnen dagegen trotz höherer Volllastzeiten von jährlich 3200 Stunden mit 12 bis 16 Cent/kWh deutlich höhere Stromgestehungskosten als Onshore-Anlagen. »Ursachen sind die teurere Installation sowie höhere Betriebs- und Finanzierungskosten im Bereich Offshore«, sagt Weber, »damit ist der Strom aus Offshore-Windenergieanlagen auch teurer als der aus Photovoltaik-Anlagen«.

Auch solarthermische Kraftwerke wurden in der Studie des Fraunhofer ISE untersucht. Diese weisen an Standorten mit einer jährlichen Direkteinstrahlung von 2000 kWh/m² Stromgestehungskosten von 18 bis 24 Cent/kWh auf. »Der Vergleich mit Photovoltaik-Anlagen am gleichen Standort zeigt aktuell einen Kostenvorteil der Sonnenenergie aufgrund der starken Kostensenkungen in den vergangenen Jahren auf«, so Christoph Kost, ein Mitautor der Studie.
Der Vorteil der Speicherbarkeit von Energie und der regelbaren Stromproduktion von solarthermischen Kraftwerken ist laut Weber dabei jedoch nicht berücksichtigt. Die Vorteile von höheren Volllaststunden von Windkraftanlagen, insbesondere von Offshore-Anlagen werden ebenfalls in den Stromgestehungskosten nicht abgebildet, spielen jedoch für die langfristige Energiesystementwicklung eine wichtige Rolle.

Fazit: Die Höhe der Stromgestehungskosten von erneuerbaren Technologien hängt maßgeblich von Parametern wie den spezifischen Anschaffungsinvestitionen für Bau und Installation der Anlagen ab. Hinzu kommen natürliche Bedingungen wie das regional unterschiedliche Strahlungs- und Windangebot am Standort, die Betriebskosten während der Nutzungszeit, die Lebensdauer der Anlage und die Finanzierungsbedingungen. Dabei ist festzustellen, dass die Stromgestehungskosten aller erneuerbaren Energien insgesamt weiterhin kontinuierlich sinken. »Getrieben wird diese Entwicklung durch technologische Innovationen wie den Einsatz günstigerer und leistungsfähigerer Materialien«, so Schlegl. Hinzu kommen ein reduzierter Materialverbrauch, effizientere Produktionsprozesse und die Steigerung von Wirkungsgraden. Lediglich Rohstoffpreissteigerungen und eine schlechtere Standortauswahl können zu steigenden Stromgestehungs-kosten führen.

Quelle: ISE

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Freitag, 11. Mai 2012

D: Solarkürzung gescheitert

Die deutsche Bundesregierung scheitert im Bundesrat: Keine Mehrheit für das defizitäre Erneuerbare-Energien-Gesetz. Vermittlungsausschuss wird zur grundlegenden Überarbeitung des Gesetzes angerufen. Klimaschutzminister Remmel aus dem Bundesland Nord-Rhein-Westphalen (NRW) setzt sich weiter für Förderung der Solarenergie ein, wie dessen Ministerium in einer Medienmitteilung schreibt. 

 

NRW-Umweltminister Johannes Remmel hat den Beschluss des Bundesrats zur umfassenden Änderung des Erneuerbaren Energien-Gesetzes (EEG) von Freitag begrüßt. „Das ist eine schwere Niederlage für die Bundesregierung – jetzt kündigen sogar die CDU-geführten Länder Röttgen und Rösler die Gefolgschaft“, sagte NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel in Berlin. Die Länderkammer hat auch auf Initiative Nordrhein-Westfalens die Anrufung des Vermittlungsausschusses mehrheitlich beschlossen. „Viele Landesregierungen haben erkannt: Der Nachbesserungsbedarf beim EEG, einem der wichtigsten Bausteine für die beschleunigte Energiewende, ist enorm. Für Kanzlerin Merkel und ihre beiden Minister Rösler und Röttgen bedeutet das die rote Karte. Ohne überzeugende Konzepte und Masterpläne kann die beschleunigte Energiewende einfach nicht funktionieren“, so Remmel.

Nordrhein-Westfalen wird sich nun im Vermittlungsausschuss weiter für die notwendigen Verbesserungen einsetzen. Nach wie vor fehlt ein Masterplan mit verbindlichen Etappenzielen. Klimaschutzminister Johannes Remmel mahnt: „Um die beschleunigte Energiewende zum Erfolg zu führen, brauchen wir ein stringentes Management. Dazu müssen wir auch die deutsche Solar-Branche in einem fairen Wettbewerb erhalten und den planmäßigen Zubau von Solar-Anlagen bis 2020 sichern. Wir müssen gemeinsam Innovationen fördern, um durch moderne Steuer- und Speichertechnologien die Integration des Solarstroms in unsere Netze zu verbessern.“
Bliebe der Aktionismus der Bundesregierung ungebremst, würde dies zu einem Kahlschlag im Handwerk und Installationsgewerbe führen: 2011 zählte die Solar-Branche 125.000 Beschäftigte, würden die Pläne der Bundesregierung umgesetzt, blieben nur noch rund 80.000 Beschäftigte übrig.

Anders als die Bundesregierung mit Minister Röttgen hat NRW (das am Wochenende ein neues Landesparlament wählt) mit Plan und Konzept begonnen, die beschleunigte Energiewende zu gestalten und seinen Teil zum Erfolg beizutragen. Remmel: „Mit dem geplanten Klimaschutzgesetz, dem Klimaschutzplan, dem Windenergie-Erlass und vielen weiteren Vorhaben wollen wir ein neues Energiezeitalter eröffnen und haben Leitentscheidungen für die nächsten 30 bis 40 Jahre getroffen.“ Auch die Agentur für Erneuerbare Energien in Berlin bescheinigt Nordrhein-Westfalen eine „Aufbruchstimmung zwischen Rhein und Weser“. Im neuen Jahresreport Föderal-Erneuerbar 2011/2012 „Bundesländer mit neuer Energie“ bekommt NRW gute Noten für die Umsetzung der beschleunigten Energiewende. Die richtigen Weichen seien gestellt. Die Leistungen Nordrhein-Westfalens für die Umsetzung der beschleunigten Energiewende im Überblick:
  1. Klimaschutzgesetz
    NRW wird Vorreiter beim Klimaschutz: Im Oktober 2011 hat die Landesregierung den Entwurf für das erste deutsche Klimaschutzgesetz mit verbindlichen Reduktionszielen auf den Weg gebracht. Der Ausstoß der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen sollen demnach in NRW bis 2020 um mindestens 25 Prozent und bis 2050 um mindestens 80 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden. Es ist eine Leitentscheidung für die nächsten Jahrzehnte und sieht unter anderem den beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien vor. Auf lokaler Ebene haben bereits 122 Kommunen in NRW eigene Klimaschutzkonzepte aufgelegt.
  2. Klimaschutz-Start-Programm
    Wachstumsmotor Klimaschutz: Im Oktober 2011 hat die Landesregierung zudem ein umfangreiches Klimaschutz-Start-Programm beschlossen. Das Maßnahmenpaket enthält insgesamt 22 Einzelmaßnahmen in zehn Themenfeldern und hat ein Volumen von mehreren hundert Millionen Euro an Fördergeldern und Krediten.
  3. Neuer Windenergie-Erlass
    Ausbau statt Blockade: Als wichtigen Baustein der neuen Klimaschutz- und Energiepolitik hat die Landesregierung am 11. Juli 2011 den neuen Windenergie-Erlass in Kraft gesetzt. Damit wurde der Windkraft-Verhinderungserlass der Vorgängerregierung durch einen Windenergie-Ermöglichungs-Erlass ersetzt. Bis 2020 soll der Anteil der Windenergie an der Stromversorgung auf 15 Prozent vervierfacht werden. Der neue Erlass hat dafür viele Hürden abgebaut. Hinzu kommt der neue Leitfaden „Windenergie im Wald“. Schon jetzt ist die Windenergie ein wichtiger Wachstumsmotor der Wirtschaft, insbesondere im Maschinen- und Anlagenbau.
  4. Kraft-Wärme-Kopplung
    Im Doppelpack zu mehr Effizienz: Im Juli 2011 legte das NRW-Umweltministerium eine Potenzialstudie zur Kraft-Wärme- Kopplung (KWK) in NRW vor. Grundsätzlich können nach der Studie rund 35 Prozent der CO2-Emissionen und 35 Prozent der Rohstoffe eingespart werden, wenn Elektrizität und Wärme gleichzeitig produziert werden. KWK ist daher eine der Schlüsseltechnologien für die Energiewende. Als zweiten Schritt neben der Potenzialstudie haben sich die Koalitionspartner auf ein Impuls-Programm „Kraft-Wärme-Kopplung“ mit 250 Millionen Euro für mehrere Jahre verständigt.
  5. Potentialstudie Erneuerbare Energien
    Strom der Zukunft: In NRW gibt es bei den regenerativen Energien noch viel Potenzial zu erschließen. Konkret dabei helfen soll eine Potenzialstudie zu den Erneuerbaren Energien in Nordrhein- Westfalen, die das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW) derzeit im Auftrag des NRW-Klimaschutzministeriums durchführt. Die Studie erleichtert die Standortsuche im Bundesland. Erste Ergebnisse liegen im Mai vor.
  6. Netze und Speicher
    Neue Energie-Infrastruktur für die Energiewende: In NRW sind für die nächsten Jahre über 400 Kilometer Ausbau der Übertragungsnetze und mehr als eine Vervierfachung der Pumpspeicherkapazitäten geplant. Das Klimaschutzministerium begleitet dies intensiv über Gespräche mit den Projektträgern, runden Tischen mit betroffenen Bürgern und Planungsbehörden sowie einem Gesprächskreis Netze und Speicher als Expertenforum für das Netz der Zukunft. Zudem werden die Weiterentwicklung von Talsperren zu Pumpspeicherkraftwerken und die Möglichkeit von Unterflurpumpspeicherkraftwerken in ehemaligen Bergwerksschächten untersucht.
  7. Fernwärme Rhein-Ruhr
    Wärmenetze verbinden: Die Fernwärmeunternehmen im Ruhrgebiet wollen eine Herausforderung angehen, die im Sinne von Klimaschutz, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit auf der Hand liegt: die Chance für eine technische und wirtschaftliche Zusammenarbeit auszuloten. Die Landesregierung wird dieses Engagement unterstützen. Die Fernwärmeversorgung soll so zusammengeführt werden, dass die Wärmequellen in vorhandenen und neu geplanten Heizkraftwerken, regenerativen Wärmequellen und Abwärmeanlagen optimal ausgelastet sind. Das Land wird dieses Konzept der Nah- und Fernwärme durch entsprechende Machbarkeitsstudien unterstützen.
  8. Ressourcen-Effizienz
    Weniger ist mehr: Ob verbesserte Prozessabläufe zur Einsparung von Rohstoffen oder Entwicklung innovativer Umwelt- und Klimaschutz- Technologien: Im Rahmen des Wettbewerbs „Ressource. NRW“ sind 28 Projekte bewilligt worden, die unternehmerische Investitionen in Höhe von 67 Millionen Euro ausgelöst haben. EU und Land beteiligten sich mit Fördermitteln von rund 26 Millionen Euro. Zudem wurde ein neuer Effizienzkredit bei der NRW-Bank für Unternehmen zur Förderung von Maßnahmen im Bereich der Energie- und Ressourceneffizienz ermöglicht.
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