Der Ausgang der Kopenhagener Klimakonferenz wird nicht nur für das Klima selbst von grosser Bedeutung sein. Auch (nachhaltigkeitsorientierte) AnlegerInnen verfolgen die Entwicklung gespannt – und im Brennpunkt steht der Solarbereich.
Nach Einschätzung des Sustainability Research der Bank Sarasin birgt das Klimaabkommen von Kopenhagen grosses Potenzial für nachhaltige Anlagen. Da die rechtlich verbindlichen Verpflichtungen des Kyoto-Protokolls 2012 auslaufen, könnte die für diesen Dezember anberaumte Konferenz nicht nur für das Klima, sondern auch für die Anleger einen wichtigen Wendepunkt darstellen. Andreas Knörzer, Leiter Sustainable Investment bei der Bank Sarasin, betonte anlässlich seiner Präsentation an einem Mediengespräch in Hongkong, dass nachhaltige Anleger gut positioniert sind, um von den globalen Infrastrukturausgaben der Regierungen zur Belebung der Wirtschaft zu profitieren. Diese Mittel dürften hauptsächlich den Energie-, Wasser- und Transportsektoren zugute kommen.
«Kommt in Kopenhagen ein Abkommen zustande, würde gewissermassen die Nachhaltigkeit des Nachhaltigkeitstrends verstärkt und dadurch Anlagen in umweltfreundliche Technologien weiter beflügelt. Die Folge wäre ein umfangreiches globales Stimuluspaket, das eine Innovationsflut und einen Boom bei Nachhaltigkeitsinvestitionen bewirken dürfte», so Andreas Knörzer. Wie stets widmet sich die Analyse der Bank Sarasin den Möglichkeiten im Bereich der Photovoltaik – und da lassen die Ergebnisse aufhorchen. China ist demnach der weltgrösste Produzent von Solarzellen und –modulen und hat es sich zum Ziel gesetzt, seinen Energieverbrauch gemessen am BIP (Niveau von 2005) bis 2010 um 20% zu verringern. Daher ist das Reich der Mitte schon jetzt weltweit führend in der Nutzung von Sonnenkollektoren: Es verfügt über mehr als 65% der global installierten Solaranlagen. Zudem ist China der weltgrösste Produzent von Solarzellen und -modulen, die zu 90% ins Ausland exportiert werden.
Suntech-Power-Firmenhauptsitz in Wuxi nahe Shanghai - der grösste Solarmodulproduzent der Welt im kristallinen Marktsegment.
Da die chinesische Regierung im Rahmen des «Golden Sun»-Programms Solarenergieprojekte mit einer 50-prozentigen Steuererleichterung unterstützt, dürfte der Binnenmarkt weiter profitieren. Bis 2011 wird sich die Photovoltaikleistung Chinas voraussichtlich auf rund 500 Megawatt belaufen. Das Ziel der chinesischen Regierung, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieproduktion bis 2010 auf 10%, bzw. bis 2020 auf 15%, zu erhöhen, bildet den Massstab für die künftige Entwicklung. Zu gute kommen dürfte dies u.a. den chinesischen Solar-Unternehmen Suntech und Yingli.
Quelle: Bank Sarasin & Cie
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