Die japanische Showa Shell Sekiyu, eine Tochter von Royal Dutch Shell, steigt gross in die Produktion von Solarzellen auf der Basis der Dünnschichttechnologie ein.
Die japanische Showa Shell Sekiyu K.K. ist in gemäss Börsennews eigentlich in folgenden Bereichen tätig: Erdöl, einschließlich Transport und Lagerung, Raffinerie, Verkauf, Produktion von Erdölprodukten und der Errichtung von Ölanlagen und -stationen. Doch scheint einer der weltgrössten Ölproduzenten seinem Stammgeschäft nicht so sehr zu vertrauen, als dass er nicht auch Alternativen verfolgte. Zwar hatte sich Shell aus dem kristallinen Solarzellengeschäft zurückgezogen (mit dem Verkauf der US-Produktionsstätte an die deutsche Solarworld), im Bereich der Dünnfilmproduktion blieb man aber präsent und baut nun gar noch kräftig aus.
Allen Unkenrufen zum Trotz: Zwar weit weg vom Mutterhaus, aber immerhin gibt es die Shell-Solarproduktion noch - im Firmenbild PV Module von Showa Shell für private Solarstromanlagen.
Das Fachmagazin Photovoltaik-World meldet jetzt unter anderem, dass Showa Shell Solar K.K. eine dritte Produktionsstätte zur Herstellung von Photovoltaik-Modulen auf der Grundlage von Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIS) in der Miyazaki Präfektur errichten werden. Das Werk soll im Jahr 2011 mit der Produktion beginnen. Die 746 Millionen Euro teure neue Solar-Fabrik mit einer Fläche von ungefähr 400.000 Quadratmetern wird eine jährliche Produktionskapazität von 900 Megawatt (MW) haben. Das Unternehmen erwartet, dass der Photovoltaikmarkt wegen verbesserten Förderprogrammen für private Solarstromanlagen in Japan und wegen der so genannten Green New Deal Policy in den Vereinigten Staaten deutlich wachsen wird. Die Gesamt-Produktionskapazität von Showa Shell mit seinen ersten beiden Fabriken und dem neuen Werk soll nach dessen Fertigstellung ungefähr 1 Gigawatt (GW; 1.000 MW) betragen.
Der gigantische Ausbauschritt im Bereich der Dünnfilmproduktion belegt – dies als Fazit von Solarmedia - bedeutsame Entwicklungen in der Solarbranche:
• Die japanische Industrie reagiert bereits auf den Regierungswechsel und erwartet einen Neuaufschwung der Solarbranche im ursprünglich führenden Reich der Mitte.
• Die Dünnschichttechnologie verschafft sich in den vergangenen Wochen Resonanz mit all den bekannt gegebenen Projekten (Solyndra baut in den USA – mit hundertfacher Millionnenunterstützung der Regierung – eine Grossanlage; Nanosolar verkündet zumindest die Produktionsaufnahme in einer solchen; First Solar glänzt mit ausführungsreifen Grossprojekten unter anderem in China und Kalifornien).
• Die Effizienz der Dünnschichtmodule nähert sich stetig jener der silizium-basierten an und lässt ihre Kostenvorteile um so stärker wirken. Allerdings wurde auch das Silizium im vergangenen Jahr wesentlich billiger. So betont etwa Showa Shell in seiner Pressemitteilung: « CIS-Module haben unter den Dünnschicht-Technologien das größte Potenzial, da sie die höchsten nachgewiesenen Wirkungsgrade aufweisen. Im Vergleich zu den gängigen Photovoltaikmodulen auf Basis von kristallinem Silizium (c-Si) können sie kostengünstiger und mit weniger Rohstoffen produziert werden. Außerdem bedarf deren Herstellung nur halb so vieler Produktionsschritte.»
• Die Industrie ist ganz offenbar ins Zeitalter der Massenproduktion eingetreten – einer noch schnelleren Verbreitung der Photovoltaik, also der direkten Umwandlung von Sonnenlicht in Strom scheinen Tür und Tor geöffnet.
© Solarmedia / Quelle: Photovoltaik-World
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