Samstag, 5. September 2009

Nanosolar vor grossem Coup?

Die US-Firma will am 9. September eine wichtige Entwicklung bekannt geben. Ist es der lange erwartete Produktionsstart von hochwertigen und gleichzeitig preisgünstigen Dünnschicht-Modulen?

Mitunter galt die Firmengründung des Österreichers Martin Röscheisen in Palo Alto (Kalifornien) als Luftgebilde. Aber bislang hat sie immerhin um die 500 Millionen US-$ an Venture Capital zusammen gekratzt – und jetzt ist eine äusserst wichtige Meldung für kommenden Mittwoch angesagt. Zu den Geldgebern gehören unter anderem die Google-Gründer und dem Vernehmen nach auch der Rückversicherer SwissRe. Ebenso beteiligt ist der renommierte Venture-Capitalist Mohr Davidow Ventures. Er unternahm noch im Vorjahr eine zweite Finanzierungsrunde für die «Entwicklungsfirma mit weltweit kostengünstigster Solarstrom-Technologie».

Eine ausführliche Recherche von Solarmedia im Internet hat unter anderem folgende Facts zutage gefördert: Nanosolar, Inc. hat sich zum Ziel gesetzt, mithilfe der weltweit kostengünstigsten Solarzellen und einem Herstellungsverfahren, das sich hervorragend zur Produktion grosser Mengen eignet, Solarstrom flächendeckend einzuführen. Nanosolar hat es möglich gemacht, Solarzellen, die genauso viel Energie liefern und die gleiche Lebensdauer aufweisen wie herkömmliche Silizium-Solarzellen, schlicht zu drucken. Dadurch ist es Nanosolar gelungen, den potenziellen Durchsatz des Herstellungsprozesses von Solarzellen drastisch zu erhöhen und so einen bisher unerreichten Kosten- und Skalierbarkeits-Vorteil für die Massenproduktion zu erzielen.

Als ehrgeizig bezeichnete der Solarserver die Pläne der US-Firma Nanosolar. Sie habe einen Herstellungsprozess entwickelt, bei dem winzige Nanopartikel aus Kupfer, Indium, Gallium, Selen und eventuell Schwefel im "Rolle-zu-Rolle"-Verfahren auf eine Folie gedruckt werden. Auf 0,30 bis 0,35 Dollar (0,22 bis 0,25 Euro) wollen die Amerikaner mit ihrer innovativen Drucktechnik die Kosten senken - rund ein Drittel der Fertigungskosten des Branchenprimus First Solar. "Wir können große Flächen in sehr kurzen Taktzeiten beschichten", erklärt Nanosolar-Sprecher Erik Oldekop. Die Fabriken stehen bereits, der Start der Serienfertigung naht. In einem 430-MW-Werk in San José, Kalifornien, will Nanosolar die Zellen herstellen und diese dann in Luckenwalde bei Berlin zu Modulen verschalten.

Gemäss dem «Lohas-Guide» wird die Dritte Welle der Solarenergie von Nanosolar angeführt: «Wir vereinen unterschiedliche technologische Grundlagen zu einer durchschlagenden Innovation, die damit erst die Versprechungen der Zweiten Welle einlöst.» Das Resultat dieses patentierten technologischen Fortschrittes ist eine dramatische Verbesserung von Kosteneffizienz, Ausbeute und Durchsatz bei der Produktion der Dünnschichtsolarzellen.Nanosolar hat neue Grundlagentechnologien entwickelt und ermöglicht so kostengünstigen Solarstrom. Nanosolar baut am Standort Luckenwalde im Großraum Berlin gegenwärtig Europas größte Modulfertigung auf.

Zu den technischen Spezifikationen schreibt PluginGermany: In einer Minute werden 30 m Solarzellen gedruckt. Während Anlagen für normale CIGS-Dünnschichtzellen ca. 55 Millionen Euro kosten und von den Ausgangsmaterialien nur 30-80 % genutzt werden, kostet dieser Solarzellendrucker nur 12 Millionen Euro und nutzt 100 Prozent des Materials. Die Herstellungskosten sollen insgesamt nur ein Fünftel der herkömmlichen Kosten betragen. Als erreichter Wirkungsgrad werden 14 % angegeben. Auch die energetische Amortisationszeit sinkt auf ca. 2 Monate. Da ein Drucker von Nanosolar, beinahe so viele Produktionskapazität hat, wie alle konventionellen Werke für Photovoltaik in Deutschland derzeit zusammen, handelt es sich bei diesem Verfahren um eine echte Revolution. Die Investionskosten für die Anlagen würden sich somit nur auf 1,6 Mrd $ belaufen. Die Menschheit hätte Maschinen, die die Solarzellen produzieren können, welche es erlauben würden in 10 Jahren den gesamten Planeten auf Solarstrom umzustellen. Im Prinzip braucht man nur 1000 dieser Maschinen, Silizium (Sand) und Alufolie. Da es sich um Dünnschichtzellen handelt, benötigen sie im Vergleich zu herkömmlichen Zellen aus Waferplatten nur einen Bruchteil an Silizium.

Und nun die Ankündigung für den kommenden Mittwoch, allerdings völlig sibyllinisch: Auf der deutschsprachigen Ausgabe der Firma, die ihren Europahauptsitz übrigens in Zug hat, steht zu lesen:
© Solarmedia
Quellen: Newswire / Solarserver / Lohas-Guide / PluginGermany

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