Jetzt
outen sich in der energiepolitischen Diskussion hierzulande zunehmend
alle Parteien. Selbst die Schweizerische Volkspartei (SVP) bekennt
Farbe - und bekennt sich uneingeschränkt sowie nicht ganz unerwartet zur
Atomenergie. Unklar, was all die Landwirte dazu meinen, die
zunehmend auf Erneuerbare und insbesondere auf die Solarenergie setzen.
Ausgerechnet der Photovoltaik (PV) verweigert sich die SVP.
Die Energiestrategie des Bundesrates mit Atomausstieg lehnt die SVP
als planwirtschaftlich und utopisch ab, wie sie in einem am Montag
präsentierten Positionspapier zur Energiepolitik schreibt. Die
Abhängigkeit vom Ausland – beispielsweise wegen Stromimporten – würde
mit den Plänen aus Sicht der Volkspartei dramatisch steigen. Den
Strommix aus Wasserkraft und Atomkraftwerken, die heute 90 Prozent der
Stromproduktion ausmachen, will die SVP auch in Zukunft beibehalten.
So
also soll die Landschaft hierzulande weiterhin aussehen, garniert mit
Atommeilern, wenn es nach dem Willen der SVP geht - das Bild zeigt das
AKW Gösgen (Foto: Guntram Rehsche).
Die
heutigen AKW sollen während mindestens 60 Jahren laufen – der
Bundesrat sieht rund 50 Jahre als maximale Betriebsdauer vor. Ein
neues AKW soll bis 2030 eines der heutigen ersetzen, verlangt die SVP.
Mit 9 Terawattstunden würde dieses Super-AKW die 3-fache Leistung des
AKW Mühleberg produzieren und damit zur Deckung des weiter zunehmenden
Stromverbrauchs beitragen. Bis 2045 will die SVP zwei weitere AKW bauen,
falls bis dann keine neuen Technologien zur Energieproduktion zur
Verfügung stehen.
Ob das Volk
ebenfalls auf die Atomkraft setzt, möchte die SVP in einer möglichst
baldigen Abstimmung herausfinden. Erst bei einem Nein würde die SVP auf
Stromimporte oder Gaskraftwerke im Inland setzen. Für die
Wasserkraft legt die SVP eine Zunahme der Produktion bis 2030 um 3
Terawattstunden als Ziel fest. Dafür soll etwa das
Verbandsbeschwerderecht gestrichen werden. Zum Vergleich: Der Bund
rechnet bei unveränderten Umwelt- und Gewässerschutz-Bestimmungen bis
ins Jahr 2050 mit einer zusätzlichen Produktion von 3,2 Terawattstunden.
Auch
die sogenannten neuen erneuerbaren Energieträger (Wind, Sonne,
Biomasse) sollen 3 Terawattstunden mehr produzieren bis 2030. Dafür will
die SVP den Deckel über der Kostendeckenden Einspeiseverfügung (KEV)
aufheben – ausser für die Solarenergie, die sie als noch zu wenig
fortgeschritten betrachtet.
Quelle: SDA / Agenturen
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