Meyer Burger, letzter verbliebener Schweizer Grosskonzern der Solarbranche, erzielte in einem
gemäss Firmenangaben äusserst schwierigen Marktumfeld für das
erste Halbjahr 2012 ein Ergebnis im Rahmen ihrer Erwartungen. Angesichts
der weiterhin bestehenden Überkapazitäten auf Seiten der Zell- und
Modulhersteller blieb die Nachfrage vieler Kunden für neues
Produktionsequipment in der Berichtsperiode entsprechend zurückhaltend.
Der Nettoumsatz im ersten Halbjahr 2012 belief sich auf CHF 307.8 Mio.
(Vorjahresperiode CHF 575.0 Mio.) und auf Stufe EBITDA wurde ein Gewinn
von CHF 4.6 Mio. (Vorjahr: CHF 154.9 Mio.) erwirtschaftet.
Beim
Konzernergebnis schloss die Gesellschaft erstmals in ihrer erfolgreichen
Unternehmensgeschichte seit dem IPO im Jahre 2006 mit einem Verlust in
einer Grössenordnung von CHF 34.2 Mio. (Vorjahresperiode Gewinn CHF 76.6
Mio.) ab. Die Bilanzstruktur ist mit einer Eigenkapitalquote von 54.2%
nach wie vor sehr solide. Des Weiteren verfügt die Meyer Burger Gruppe
über eine hohe Liquiditätsposition. Die flüssigen Mittel beliefen sich
per 30. Juni 2012 auf CHF 238.6 Mio. und zusammen mit bereits
zugesicherten, unbenutzten Kreditlinien und Möglichkeiten einer
Hypothekenaufnahme stehen der Meyer Burger Gruppe somit über CHF 300
Mio. an Liquidität zur Verfügung.
Der
Nettoumsatz belief sich auf CHF 307.8 Mio. (Vorjahresperiode CHF 575.0
Mio.). Der Umsatzrückgang von rund 46% lag im Rahmen der
Unternehmenserwartungen und entspricht im Halbjahresverhältnis auch der
per März 2012 veröffentlichten Umsatz Guidance. Die gewichtigste
Kundenregion im ersten Halbjahr 2012 stellte erneut die Region Asien mit
einem Anteil von 77% des Nettoumsatzes dar. Auf die Region Europa
entfielen 18% des Nettoumsatzes und weitere 5% konnten mit Kunden in den
USA erzielt werden.
Der
Personalaufwand nahm im ersten Halbjahr 2012 auf CHF 114.6 Mio. zu
(Vorjahresperiode CHF 82.5 Mio.). Der Anstieg ist insbesondere auf die
Vollkonsolidierung der Roth & Rau Gesellschaften (Anteil von CHF
43.2 Mio. an Personalkosten im ersten Halbjahr 2012) zurückzuführen. In
der Vorjahresperiode 2011 wurden die Personalkosten bei Roth & Rau
in der Konzernrechnung der Meyer Burger Gruppe noch nicht
berücksichtigt, da die damalige Beteiligung unter 25% lag und die
Bilanzierung als Beteiligung an assoziierten Gesellschaften geführt
wurde. In einer like-for-like Betrachtung reduzierte sich der
Personalaufwand somit um rund 13%. Der Personalbestand per
30. Juni 2012 lag bei 2‘538 Vollzeitstellen und war damit rund 9%
tiefer als per Jahresende 2011.
Für
das erste Halbjahr 2012 verzeichnete Meyer Burger erstmals in der
erfolgreichen Unternehmensgeschichte seit dem IPO im Jahre 2006 einen
Verlust in der Grössenordnung von CHF 34.2 Mio. (Vorjahresperiode Gewinn
CHF 76.6 Mio.). Im
ersten Halbjahr 2012 belief sich der operative Cashflow auf CHF -96.5
Millionen (Vorjahresperiode CHF +178.5 Mio.). Der Cashflow in der ersten
Jahreshälfte 2012 wurde vor allem durch eine relativ starke Zunahme des
Nettoumlaufvermögens beeinflusst, die in erster Linie auf den Rückgang
von bilanzierten Kundenanzahlungen als Folge des operativen Geschäfts
zurückzuführen ist.
Ungeachtet
der derzeit anhaltenden Marktunsicherheiten ist die Meyer Burger Gruppe
überzeugt davon, dass die langfristigen Perspektiven der Photovoltaik
positiv bleiben. Global sind wir alle nach wie vor mit ungelösten
Umweltproblemen (z.B. globale Erwärmung) wie auch mit Umweltbelastungen
und –risiken durch Erdöl, Kohle oder Kernkraft konfrontiert, die weitere
Initiativen zur Verwendung erneuerbarer Energien zwingend notwendig
machen. Neue Photovoltaik Märkte beispielsweise in Asien,
Südamerika, im arabischen Raum und auch in Afrika werden in den
kommenden Jahren auf der Nachfrageseite für hohes Wachstum sorgen und
die in der Vergangenheit gewachsenen Märkte Westeuropas überflügeln.
Verschiedene langfristig ausgelegte Regierungsprogramme und –initiativen
zur Förderung von erneuerbaren Energien sind in diesem Zusammenhang
positiv zu beurteilen und führen zu einem weiteren Wachstum in der
Industrie. Zudem wurde die Grid-Parität, auch als Folge der aktuell
tiefen Modul- und Zellpreise, in verschiedenen wichtigen Märkten bereits
erreicht. Die Kosten von Solarstrom werden in den kommenden Jahren
durch neue Effizienz- und Technologieverbesserungen weiter sinken. All
diese Gründe sprechen dafür, dass solare Energiequellen langfristig
betrachtet einen bedeutenden Anteil des weltweiten Energiebedarfs
effizient und umweltschonend abdecken werden.
Der
strategisch langfristige Technologieansatz der Meyer Burger Gruppe, die
gesamte Wertschöpfungskette der Photovoltaik zu betrachten und die
Technologien entlang der verschiedenen Prozesse (Wafer, Zelle, Module,
Solarsysteme) optimal aufeinander abzustimmen, stärkt die Marktposition
der Gruppe und wird bei einer Erholung der Solarindustrie ein klarer
kompetitiver Vorteil sein. Die
kurzfristige Abschätzung über den Photovoltaik Markt bleibt schwierig.
Nach wie vor sind Überkapazitäten bei Zell- und Modulherstellern
vorhanden und eine klare Aussage, wann diese abgebaut und neue
Investitionsprogramme für Produktionsequipment ausgelöst werden, ist
zurzeit nicht möglich. Aufgrund der Gespräche mit ihren Kunden erwartet
Meyer Burger, dass die Nachfrage für ihre Produkte und Lösungen in 2013
wieder spürbar anziehen wird.
Quelle mit ausführlichen Unternehmenszahlen: Meyer Burger
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