Das deutsche Start-up-Unternehmenn Heliatek will in einer neuen Finanzierungsrunde 60 Millionen Euro zur Erweiterung der Produktionskapazitäten einwerben. Umweltminister
Altmaier besuchte die Heliatek GmbH in Dresden. Deren innovative Produkte sollen die Energiewende mit grundlegenden Technologien unterstützen.
Heliatek produziert Komponenten für die Energieerzeugung bestehend aus
flexiblen Solarfolien auf der Basis von organischen
Halbleitermaterialien. Erst im März hatte das Unternehmen in Gegenwart
des Ministerpräsidenten seine erste Produktionsanlage in Dresden
eingeweiht. Die Inbetriebnahme der innovativen Fertigungstechnik ist
mittlerweile erfolgt. Derzeit läuft auf den Anlagen planmäßig die
Testproduktion. Die Politik der Deutschen Bundesregierung unterstützt
die Forschung und Entwicklung von umweltfreundlichen Energietechnologien
bereits umfassend.
Bei der Inbetriebnahme und beim Probebetrieb der
Fertigung liegt Heliatek im Zeitplan. Das Unternehmen konnte seinen
Gästen bereits fertige Solarfolien präsentieren. „Unsere ersten Kunden
und Partner sind Vorreiter ihrer Branche. Wir arbeiten sehr eng mit
ihnen zusammen, um unsere solaren Komponenten als
Energieerzeugungsstandards der Zukunft zu etablieren“, erläutert CEO
Thibaud Le Séguillon und fährt fort: „Die Energiewende erfordert mehr
als Atommeiler durch Wind- und Solarparks zu ersetzen. Heliateks
Solarfolien können für die unterschiedlichsten Anwendungen zur
Energieerzeugung eingesetzt werden.
Solare Energiegewinnung wird damit
in Bereichen anwendbar sein, die mit traditioneller Photovoltaik bisher
undenkbar waren.“ Aufgrund des ultra-leichten Gewichts, der möglichen
Transparenz und der überragenden Leistungskraft können Heliatek-Kunden
die Solarfolien z.B. in Baumaterialien, Autodächer oder Stadtmöblierung
integrieren. Die ersten Solarfolien aus der Fertigungslinie werden für
Projekte im Bereich Betonfassaden sowie für Pilotprojekte und
Prototypenbau mit Heliateks Partnern verwendet.
„Unsere Fertigungsanlage steht bereit. Jetzt möchten wir weitere 60
Millionen Euro von bestehenden und neuen Investoren einwerben, um die
Produktionskapazitäten signifikant zu erhöhen“, erläutert Le Séguillon
den nächsten Schritt. „Wir betreiben hier die weltweit erste
Fertigungslinie, in der organische Solarfolien im
Rolle-zu-Rolle-Verfahren mittels Vakuumdeposition bei niedrigsten
Temperaturen hergestellt werden. Unsere Produktionsfähigkeit ist ein
wesentlicher Meilenstein und ermöglicht es uns, ab dem 3. Quartal 2012
unsere Energieerzeugungskomponenten für die Produktentwicklungen unserer
Partner termingerecht zu liefern.“
„Unser Produktionsprozess ähnelt der Technologie, die heute schon bei
der OLED Produktion zum Einsatz kommt – allerdings ergänzt durch die
Rolle-zu-Rolle Komponente. Dies ist ein wichtiger Punkt um die Risiken
für den Produktionshochlauf zu minimieren“, ergänzt Dr. Martin Pfeiffer,
Mitgründer und CTO. „Heliatek ist der anerkannte Technologieführer im
Bereich der OPV. Wir haben eine zertifizierte Zelleffizienz von 10,7 %
erreicht, ein Produkt, das die IEC Lebensdauertests in unserem Labor
bestanden hat, und externe Messungen, die den überragenden Energieertrag
im Vergleich zu anderen PV-Technologien bestätigen. Unsere
firmeninternen Chemie- und Physiklabore ermöglichen es uns, unsere
Technologieführerschaft für organische Photovoltaik weiter auszubauen
und unser starkes Patentportfolio, das unsere intern entwickelten und
synthetisierten Moleküle, unsere Zellarchitektur und einige unserer
Prozesse abdeckt, weiter auszuweiten. Auf diese Weise schaffen wir eine
signifikante Eintrittsbarriere für Wettbewerber, die uns kopieren
möchten.“
Bundesumweltminister Peter Altmaier resümierte nach dem Rundgang,
dass Heliatek ein eindrucksvolles Beispiel dafür sei, welche großen
Entwicklungschancen im Bereich der Photovoltaik noch bestünden. Vielleicht könne Deutschland im reinen Kampf um das billigste Produkt
mit vielen Ländern auf der Welt nicht konkurrieren, aber beim Wettkampf
um die technologisch beste, modernste, und ökologisch sauberste Lösung
sei Deutschland immer noch ganz vorne mit dabei.
Quelle: Heliatek
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