Griechenland steht zwar am Abgrund des Staatsbankrotts, das geplante, weltgrößte Photovoltaik-(PV)-Kraftwerk soll das Land wieder auf den Wachstumspfad bringen. Damit konkretisieren sich gemäss eines Berichts des Handelsblatts Pläne, die anfangs Jahr bekannt wurden (siehe Solarmedia vom 21. Januar 2011).
Griechenland steht zwar am Abgrund des Staatsbankrotts, aber die Sonne scheint noch. Das ist eine Chance, das von Schuldenkrise und Rezession geplagte Land wieder auf den Wachstumspfad zu bringen: In einem aufgegebenen Braunkohle-Tagebau beim nordgriechischen Kozani soll das weltgrößte Photovoltaik-Kraftwerk entstehen. Für das Projekt, das auf 600 Millionen Euro veranschlagt wird, sucht der staatliche Stromversorger DEI einen strategischen Partner. 21 Konsortien aus den USA, China, Japan und europäischen Ländern haben sich beworben. Davon stehen 15 in der engeren Wahl.
Bereits bestehende PV-Solaranlage auf einem Schulhausdach in der Nähe des Olympiastadions (im Hintergrund) in Athen (Bild: Schott).
Auch deutsche Firmen hoffen auf den Zuschlag: So bewirbt sich die Centrotherm Photovoltaics AG aus dem bayerischen Blaubeuren gemeinsam mit der chinesischen Dongfang Electric und dem griechischen Unternehmen DTS Hellas um den Auftrag. Auch die Würth Solar GmbH aus Schwäbisch-Hall setzt auf einen griechischen Partner: Die Schwaben treten gemeinsam mit dem griechischen Baukonzern J+P Avax sowie dem italienischen Sonnenenergiespezialisten Sorgenia Solar an. Der Anlagenbauer Schneider Electric aus dem rheinischen Ratingen tat sich mit dem deutschen Solarkonzern Q-Cells und der norwegischen REC zusammen. In die engere Wahl kam jetzt auch die Siemens AG, die gemeinsam mit ihrer griechischen Tochter Siemens Hellas antritt – eine Bewerbung die allerdings von der Kontroverse um die Schmiergeldpraktiken des Konzerns in Griechenland überschattet wird, die demnächst ein Parlamentsausschuss untersuchen soll.
Mit einer installierten Leistung von 200 Megawatt wird das geplante Kraftwerk doppelt so leistungsstark sein wie die bisher weltgrößte Photovoltaik-Anlage im kanadischen Ontario. Der Solarpark bei Kozani soll pro Jahr 260.000 Megawattstunden Strom liefern – genug für 55.000 Haushalte. Geplant ist auch der Bau einer Fabrik für Solarpanels.
Quelle: Handelsblatt
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