Samstag, 16. Juli 2011

Kanton Zürich steigt gross ein

Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) verstärken ihr Engagement für erneuerbare Energien und investieren in die ökologische Stromproduktion. Sie besitzen neu eine Mehrheitsbeteiligung am Onshore-Windpark Ternois Sud in Frankreich, sowie Beteiligungen am solarthermischen Kraftwerk Puerto Errado 2 in Südspanien und an der schweizerischen Terravent AG, die Investitionen in Windparks tätigt.

Die EKZ engagieren sich bereits mit verschiedenen Projekten im Bereich erneuerbare Energien und wollen dieses Engagement in Zukunft weiter ausbauen. Dazu gehört einerseits der Aufbau eigener Produktionsanlagen oder Beteiligungen an Anlagen im Inland. Mögliche Technologien sind dabei Photovoltaik, Wind, Biomasse oder Kleinwasserkraft. Andererseits werden die EKZ auch in Erzeugungskapazitäten aus ausgewählten Technologien im Ausland investieren. Vorgesehen ist dabei – aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und um das Risiko möglichst gering zu halten – ein Investitionsportfeuille mit Investitionen in Ländern im Euro-Raum. Das Bild zeigt verschiedene Modultypen der Referenzanlage für Photovoltaik-Module am EKZ-Sitz Dietikon (siehe auch Solarmedia vom 15. Mai 2011) - Bild: Guntram Rehsche.


Die Referenzanlage für Photovoltaik-Module am EKZ-Sitz Dietikon (siehe auch Solarmedia vom 15. Mai 2011) - Bild: Guntram Rehsche.













Urs Rengel, CEO der EKZ, freut sich, dass nun erste Beteiligungen unterzeichnet werden konnten: „Die EKZ haben bereits im vergangenen Jahr beschlossen, in die Produktion von erneuerbaren Energien im In- und Ausland zu investieren, weil sich schon damals eine Zunahme der Nachfrage nach erneuerbaren Energien abzeichnete. Wir wollen heute gute Standorte erschliessen, damit die benötigten Strommengen zu kalkulierbaren, günstigen Preisen sichergestellt werden können.“

Mit den Investitionen in den französischen Windpark Ternois Sud, in das solarthermische Kraftwerk Puerto Errado in Spanien und in die schweizerische Beteiligungsgesellschaft Terravent AG sind nun erste Schritte realisiert. Insgesamt planen die EKZ, in den nächsten Jahren rund 100 Millionen Franken aus eigenen Mitteln in die Produktion von erneuerbarer Energie zu investieren. Je nach Bedarf können die EKZ Ökostromzertifikate beziehen oder sogar den Strom in die Schweiz importieren. Vom deutschen Windenergieerzeugungsunternehmen ENERTRAG haben die EKZ einen Anteil von 70 Prozent am Windpark Ternois Sud in Frankreich erworben. Ternois Sud ist ein Onshore-Windpark mit sechs Windkraftanlagen im Département Pas-de-Calais im Norden Frankreichs. Der windstarke Standort befindet sich etwa 60 Kilometer vom Ärmelkanal entfernt. Die EKZ erwarten eine Produktion von 33 Gigawattstunden (GWh) Strom pro Jahr.

Am sich im Bau befindenden solarthermischen Kraftwerk Puerto Errado 2 (PE2) in der südspanischen Region Murcia beteiligen sich die EKZ über den Erwerb von Anteilsrechten an der spanischen Projektgesellschaft Tubo Sol Puerto Errado 2 S. L., die das Kraftwerk baut und betreibt. Die EKZ übernehmen einen Anteil von 6 Prozent von der Mehrheitsaktionärin der Projektgesellschaft EBL (Genossenschaft Elektra Baselland). Das Solarkraftwerk Puerto Errado 2 ist das weltweit erste kommerziell betriebene solarthermische Kraftwerk, das auf der Linear Fresnel Technologie basiert. Die Anlage wird im März 2012 fertig gestellt und zirka 50 GWh Strom pro Jahr produzieren. „Dieses Projekt bietet den EKZ die seltene Gelegenheit in eine junge, zukunftsträchtige, neue Technologie zu investieren und durch die Zusammenarbeit mit anderen Schweizer Energieversorgungs-unternehmen das Risiko zu begrenzen“, betont Urs Rengel und ergänzt: „Durch eine Teilnahme an PE2 sichern sich die EKZ auch eine gute Ausgangslage für den Einstieg in zukünftige Projekte mit dieser Technologie, welche von der EBL in der gleichen Region geplant sind.“

Gemeinsam mit vier weiteren Schweizer Energieversorgern und der Energiehändlerin EGL haben die EKZ zudem Anfang Juli die Schweizer Beteiligungsgesellschaft Terravent AG gegründet. Diese wird in Onshore-Windparks in Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien investieren. Die EKZ übernehmen einen Anteil von 14.3 Prozent an der Gesellschaft. Von der Partnerschaft versprechen sich die EKZ bei der Akquisition von grösseren Anlagen eine bessere Risikostreuung.

Um die Auslandengagements bei erneuerbaren Energien optimal betreuen und steuern zu können, haben die EKZ die schweizerische Beteiligungsgesellschaft EKZ Renewables AG gegründet. Die Aktiengesellschaft hat ihren Sitz im Kanton Zürich und ist zu 100 Prozent im Besitz der EKZ. Die EKZ werden die Beteiligungen an ausländischen Wind- und Solarkraftanlagen in die EKZ Renewables AG einbringen. Gemäss EKZ Finanzchef Peter Eugster schaffen die EKZ damit ideale Strukturen, um den geplanten Ausbau ihres Engagements im Bereich erneuer-bare Energien umzusetzen.

Die EKZ engagieren sich bereits heute mit verschiedenen Projekten im Bereich erneuerbare Energien. Zum Beispiel betreiben die EKZ seit Ende 2010 auf dem Dach des Coop Megastores in Dietikon die zurzeit grösste Photovoltaik-Anlage im Kanton Zürich. Weiter bieten sie eine breite Naturstrom-Produktpalette an, die ausschliesslich aus regional produziertem, naturemade-zertifiziertem Naturstrom besteht. Die EKZ betreiben unter anderem auch verschiedene Pilot- und Demonstrationsanlagen im Bereich Biomasse sowie eine Referenzanlage für Photovoltaik-Module in Dietikon (siehe Bild oben). In Sattel-Hochstuckli wird in Kürze eine Demonstrationsanlage im Bereich Kleinwindkraft mit H-Rotoren installiert.

Weitere Informationen:
Elektrizitätswerke des Kantons Zürich EKZ
Priska Laïaïda
Tel. 058 359 52 99 Fax 058 359 53 99 E-Mail: medienstelle@ekz.ch

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