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Für die Zukunft ist bei einem weiteren Ausbau der Photovoltaik zu erwarten, dass die Börsenpreise in den Sommermonaten tagsüber während immer längerer Zeiträume unter das Niveau der Nachtpreise fallen. Private Stromkunden werden von dieser Entwicklung jedoch nur mit einiger Verzögerung profitieren. Da Stadtwerke typischerweise jedes Quartal einen Zwölftel ihres zukünftigen Strombedarfs einkaufen, kann es bis
zu drei Jahre dauern, bis die geringeren Strompreise an der Strombörse vollständig bei den Kunden angekommen sind. Interessant wird es für Verbraucher dann, wenn Stromversorger Tarife anbieten, die sich im Tagesverlauf an den Preisen der Strombörse orientieren. Anders als in der Vergangenheit wird der Niedrigtarif dann nicht mehr nur in der Nacht, sondern auch zur Mittagszeit angeboten werden können, während der Hochtarif nur noch am frühen Morgen und am Abend greift. Die großen Stromabnehmer aus der Industrie haben die Möglichkeit, sofort von dieser Entwicklung zu profitieren: Sie kaufen den Strom oft selber oder über Händler an der Börse ein und können ihr Einkaufsverhalten kurzfristig anpassen „Alle Prognosen über drastisch steigende Strompreise aufgrund des Gesetzes über Erneuerbare Energien (EEG) für dieses Kundensegment straft die aktuelle Entwicklung an den Strombörsen Lügen“, so Philippe Welter, Herausgeber von PHOTON.
Der schnelle Ausbau der Photovoltaik beruht auf der im EEG garantierten festen Einspeisevergütung für Solarstrom. In der aktuellen EEG-Novelle hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen jedoch jetzt das Element der sogenannten optionalen Marktprämie als Vergütungsbestandteil auf den Weg gebracht. Damit wolle man die erneuerbaren Energien an den Markt heranführen, so die Begründung. „Röttgen verkennt, dass es schlicht nicht möglich ist, auf lange Sicht an der Börse einen höheren Preis als den der variablen Kosten der letztverbleibenden konventionellen Kraftwerke zu erzielen“, so Philippe Welter. Eine „Prämie“, die die Betreiber von Windkraft- und Photovoltaikanlagen dazu animieren soll, zugunsten einer eventuell höheren Vergütung aufgrund hoher erwarteter Börsenpreise auf die feste, an den Kosten orientierten Einspeisevergütung zu verzichten, läuft daher zwangsläufig ins Leere.
Quelle: Pressemeldung PHOTON Europe AG
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