Dienstag, 12. Juli 2011

Mehr Solar- als Windenergie

Das globale Politnetzwerk REN21 zeigt in seinem jüngsten Bericht, dass das weltweite Interesse an erneuerbaren Energien ungebrochen ist. 2010 sind demnach erstmals mehr Photovoltaik-Anlagen als Windräder ans Netz gegangen.

Die große Nachfrage nach erneuerbaren Energien hält weltweit an. Im vergangenen Jahr haben Photovoltaik, Wind, Biomasse und Wasserkraft etwa 16 Prozent des globalen Energieendverbrauchs abgedeckt, wie der jüngste Bericht des globalen Politnetzwerks Renewable Energy Policy Network for the 21st Century (REN21) zeigt. Dies sei umso erstaunlicher, da es im vergangenen Jahr weiterhin eine wirtschaftliche Rezession, sinkende Marktanreize für Erneuerbare und niedrige Erdgaspreise gab. Dennoch seien die regenerativen Energiequellen weiter ausgebaut worden und erreichten mittlerweile ein Viertel der gesamten Stromproduktionskapazität.

Besonders bei der Photovoltaik verzeichnete REN21 dabei enorme Zuwachsraten. Die Photovoltaikmärkte hätten sich verglichen mit 2009 verdoppelt. Allein in Deutschland seien im vergangenen Jahr mit 7400 Megawatt mehr Photovoltaik-Leistung installiert worden als weltweit im Jahr 2009. Auch die Photovoltaik-Märkte in Japan und den USA hätten sich nahezu verdoppelt. Als Gründe für diese Entwicklung führt REN21 die stetig sinkenden Preise für Photovoltaik-Module sowie die umfangreichen staatlichen Anreizprogramme zur Solarförderung an. Erstmals seien in Europa so auch mehr Photovoltaik-Kapazitäten ans Netz gegangen als Windkraftanlagen. Beim globalen Zubau domierte 2010 aber auch weiterhin die Windenergie, gefolgt von Wasser- und Solarenergie.

Politische Initiativen zur Förderung regenerativen Quellen seien „der Hauptantriebsfaktor“ für das Wachstum erneuerbarer Energien. Bis Anfang dieses Jahres hatten mindestens 119 Länder nationale energiepolitische Ziele zum Ausbau der Erneuerbaren formuliert. Dies sei eine Verdoppelung gegenüber 2005. In mindestens 95 Ländern gebe es politische Rahmenbedingungen für die Förderung. Dabei seien Einspeisetarife – also nach Vorbild des deutschen EEG – am verbreitetsten. Wenn man die Wasserkraft ausklammert bei den Stromkapazitäten sind REN21 zufolge die USA, China, Deutschland, Spanien und Indien die größten Länder.

So seien in China etwa 26 Prozent der installierten Gesamtstromkapazitäten im vergangenen Jahr erneuerbare Energieträger gewesen. Weltweit führend sei das Land mittlerweile bei der Installation von Wind- und Wasserkraftanlagen und solarthermische Anlagen. Aber auch in der Europäischen Union haben REN21 zufolge die Erneuerbaren deutlich zugelegt. Auch wenn die prozentuale Steigerung geringer auffiel, so seien doch insgesamt mehr Photovoltaik-, Wind- und Biomasseanlagen ans Netz gegangen. Insgesamt hätten die Investitionen in saubere Energien einen neuen Rekordwert erreicht. Sie seien binnen Jahresfrist um ein Drittel auf 211 Milliarden US-Dollar gestiegen.

Quelle: Photovoltaik

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