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Für die Übernahme des Werkes und die Modernisierung blätterte Activ Solar umgerechnet rund 370 Millionen € auf den Tisch der lokalen Eigentümer. Ertefai: "In den kommenden Jahren werden weitere 700 Millionen in der Ukraine investiert." Neben der Polysilizium-Produktion fließt Geld in Solarparks. Der erste größere davon ging im Februar ans Netz. Die auf der Halbinsel Krim in Rodnikovoye installierte Leistung liegt bei 7,5 Megawatt. Die Anlage erstreckt sich auf einer Fläche von rund 15 Hektar.
In der Pipeline hat die in Wien ansässige Activ Solar auch einen rund 150 Hektar großen Solarpark, ebenfalls auf der Krim, der für rund 80 Megawatt ausgelegt ist. Das Praktische dabei: Die Rohstoffe für jene Panele, die verbaut werden, erzeugt Activ Solar selbst. "Das hilft bei der eigenen Wertschöpfung", wie Ertefai augenzwinkernd anmerkt. Die Solaranlagen werden "entwickelt und später verkauft". In Osteuropa ist man deshalb aktiv, weil "die klassischen Solarmärkte Spanien, Frankreich, Italien und auch Deutschland bereits gesättigt sind". Das Schöne an der Ukraine sind übrigens auch die Einspeise-Tarife.
Dass das Unternehmen bisher kaum in der Öffentlichkeit auftrat, liegt an der Diskre tion, die die Investoren bisher verlangten. Offiziell ist, dass Activ Solar auch Partner wie Hermes, Coface und die Oesterreichische Kontrollbank mit an Bord hat. Die Recherchen, wer hinter Activ Solar steckt, enden bei einem gewissen P& A Corporate Trust in Liechtenstein. Dennoch ist Activ Solar in Österreich kein unbeschriebenes Blatt. Gemeinsam mit einer Tochter der niederösterreichischen Diamond Aircraft gibt es ein Entwicklungs-Joint Venture. An einen Börsegang wird bei Activ Solar derzeit nicht gedacht. Zuerst wolle man das Geschäft richtig in Schwung bringen. Für heuer wird ein Umsatz von 250 Millionen € erwartet. Die Siliziumfertigung soll rentabel sein.
Trotz politischer Turbulenzen in der Ukraine wird seit Jahren einer der höchsten Tarife in Europa gezahlt. 42 Cent sind es je Kilowattstunde. Eine Garantie für die staatlichen Stützungen gibt es immerhin bis 2029. Im Vergleich dazu liegt gemäss dem Wirtschaftsblatt die Stützung in Österreich bei mageren knapp mehr als 30 Cent. Kein Wunder folgert die Zeitung, wenn Mega-Investoren wie Activ Solar finden: „Österreich ist für uns nicht besonders attraktiv.“ Der Preis am freien Markt liegt übrigens bei sieben bis acht Cent.
Quelle: Wirtschaftsblatt
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