Ursula Sladek, Gründerin und Geschäftsführerin der Elektrizitätswerke Schönau (EWS), wurde am Montag in San Francisco mit dem Goldman-Enviornmental-Preis ausgezeichnet. Geehrt wurde die ehemalige Lehrerin „für ihren bedeutenden Beitrag zur Demokratisierung der Stromversorgung“, heißt es in einer Mitteilung der Initiatoren des Goldman-Enviornmental-Preises.
Sladek's „Schönauer Modell“ vom ersten deutschen Energieversorgungsunternehmen in Bürgerhand sei vorbildlich, so die Jury. Die Auszeichnung gilt als eine der bedeutendsten Umweltpreise der Welt und wird auch als „Grüner Nobelpreis“ bezeichnet. Die Gemeinde Schönau im Schwarzwald ist seit 1999 unabhängig von Atomstrom. Damals, elf Jahre nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl übernahm Ursula Sladek gemeinsam mit anderen Aktivisten gegen den Widerstand der Stromanbieter das regionale Stromnetz. Dies war die Geburtsstunde der EWS.
Die EWS entstanden zehn Jahre nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl: Als der Vertrag der Stadt Schönau und dem regionalen Stromnetzbetreiber KWR für die Nutzung des Stromnetzes erneuert werden sollte brachten Ursula Sladek und ihre Mitstreiter mit vielen Unterstützern das Geld für den Stromnetzkauf auf und bewirkten in zwei umkämpften Bürgerentscheiden, dass das Stromnetz Schönaus von der Bürgerinitiative übernommen werden konnte. Ursula Sladek gründete mit den Elektrizitätswerken Schönau den ersten bürgereigenen Stromnetzbetreiber. Erstmalig in Deutschland bezogen Verbraucher damit Energie ohne Atom- und Kohlestrom.
Der Goldman Enviromental Prize für "Umwelthelden" wird seit 1989 verliehen und ist mit insgesamt 150.000 US-Dollar dotiert. Ausgezeichnet werden neben Ursula Sladek in diesem Jahr auch Raoul Du Toit aus Simbabwe für seine Initiativen zum Schutz des schwarzen Rhinozeros, Dmitry Lisitsyn aus Russland für sein Engagement um die Insel Sachalin, Prigi Arisandi aus Indonesien für seine Impulse zur Bildung einer Protestbewegung gegen industrielle Verschmutzung, Hilton Kelly aus den USA für den Kampf für Umweltgerechtigkeit an der texanischen Küste des Golfs von Mexiko und Francisco Pineda aus El Salvador, der eine Bürgerbewegung gegen die Zerstörung von Wasserressourcen für eine Goldmine anführt.
Quellen: Ecoreporter, Klimaretter.info
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