Die Resultate der zweijährigen ewz-Studie Smart Metering bei 5‘000 zufällig ausgewählten ewz-Kunden und -Kundinnen zeigen: Verbrauchsinformation im Haushalt begünstigt Energieeinsparungen. Gemäss den Studienerkenntnissen leisten Anreize und Rückmeldungen über den Stromverbrauch einen wertvollen Beitrag zu effizienter Stromnutzung.
Während rund zwei Jahren untersuchten Forschende der Universitäten Lausanne und Zürich zusammen mit ewz bei 5‘000 Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher, ob und wie sich durch den Einsatz von zusätzlicher Information – in Form einer Anzeige, einer Beratung oder Vergleichsdaten – der Stromverbrauch im Haushalt reduzieren lässt. Vier von fünf Studiengruppen erhielten spezifische Informationen zum Stromverbrauch. Statistisch nachweisbar ist die Wirkung durch die eingesetzten Smart Meter – Stromzähler, die in Echtzeit den Stromverbrauch anzeigen und ein Verbrauchsprofil erfassen. Solche regelmässigen Rückmeldungen ergaben einen um täglich drei bis fünf Prozent reduzierten Stromverbrauch. Markant ist die Reduktion zu Spitzenzeiten, zudem ist eine geringe Verschiebung hin zu Niedertarif-Zeiten messbar. Somit führt der Einsatz einer Smart Metering-Anzeige zu einer Änderung des Verbrauchsverhaltens und fördert den effizienten Umgang mit Strom.Über die Wirkung der Energieberatung als weitere Informationsquelle konnte diese Studie keine statistisch gesicherten Aussagen machen. Ein unwesentlicher Rückgang des Stromverbrauchs liess sich zwar nachweisen und die Einstellung zum Stromsparen konnte verbessert werden. Das Verhalten beim Einsatz von Strom änderte sich im Lauf der Studie indes aber nicht. Soziale Vergleiche und soziale Information als alternative Systeme hingegen sind kostengünstig und können einen Effekt aufs Stromsparen haben.
Zur Einführung von Smart Metern in der Stadt Zürich braucht es Vorgaben des Bundes und einen Entscheid auf Gemeindeebene. Bis ein solcher vorliegt, realisiert ewz bei geeigneten Grossüberbauungen in Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft Smart Meter-Systeme, um praktische Erfahrungen mit konkreten Systemen zu sammeln. Die Erkenntnisse der Studie fliessen auch in Arbeiten der Energieforschung Stadt Zürich ein. Das Forschungsprojekt «Bonusmodelle für energieeffiziente Haushalte» untersucht, wie unterschiedliche Anreizmodelle in Verbindung mit einer Online-Energieberatung Verhaltensänderungen bewirken können. Die Senkung des Energieverbrauchs ist auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft für die Stadt Zürich ein wichtiges Ziel.
Die wichtigsten Studienerkenntnisse sind für das Bundesamt für Energie BFE und ewz, dass Informationssysteme wie Smart Meter-Anzeigen genutzt werden und dass diese Verbraucherinnen und Verbraucher im Umgang mit Strom sensibilisieren. Die Energie-Effizienz, die gewonnen wird, hat in der neuen Energiestrategie 2050 des Bundes oberste Priorität. Die aussagekräftigen Resultate bestätigen das BFE in seiner Strategieentwicklung. Die Studie wurde vom BFE im Rahmen des Forschungsprogramms Energie-Wirtschaft-Gesellschaft unterstützt. Die Studie und eine Zusammenfassung sowie Präsentationen und Referate sind erhältlich unter ewz.ch/studiesmartmetering.
Quelle: ewz
^^^ Nach oben
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen