Eine Handwerkerumfrage des deutschen Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW) zeigt: Der solare
Selbstversorger-Anteil wächst bei Eigenheimen und Unternehmen durch
gezielte Anlagendimensionierung, Energiemanagement und Speichereinsatz. Eine Entwicklung, die wohl mit Verzögerung auch in der Schweiz einsetzen wird.
Käufer von Solarstromanlagen sind zunehmend daran
interessiert, einen möglichst hohen Anteil des selbst erzeugten
Solarstroms auch selbst zu verbrauchen. Eine aktuelle Umfrage des
Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) unter
Photovoltaik-Handwerkern belegt, dass der solare Selbstversorger-Anteil
in den letzten Monaten bei Privat- und Gewerbekunden gewachsen ist.
Hintergrund dafür sind gestiegene Stromtarife bei gleichzeitig deutlich
gesunkenen Photovoltaikpreisen und eine stark rückläufige
Solarstromförderung.
Bei neu installierten Solarstromanlagen wird
mittlerweile durchschnittlich rund ein Drittel des selbst erzeugten
Solarstroms im eigenen Haushalt oder Unternehmen auch selbst verbraucht.
„Private Stromtarife sind (in Deutschland) inzwischen fast doppelt so hoch wie die
Kosten selbst erzeugten Solarstroms vom Dach eines Eigenheims“, erklärt
Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar den Trend zur solaren
Selbstversorgung. Bei Solarstrom-Erzeugungskosten und einer
EEG-Vergütung in Höhe von nur noch rund 15 Cent je Kilowattstunde,
Stromtarifen von 27 Cent/kWh und mehr wird es notwendig und zunehmend
attraktiver, möglichst viel Solarstrom direkt zu verbrauchen und nicht
ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Bei der Optimierung der
Eigenverbrauchsquoten setzen Installateure vor allen Dingen auf eine
optimale Dimensionierung der Photovoltaik-Anlage (81%) und ein
intelligentes Energiemanagement (57%). Immerhin jeder zweite
Solarinstallateur hat bereits einen Solarstrom-Speicher installiert,
teilt der Solarverband mit.
Seit Mai 2013 bietet die KfW-Bankengruppe einen
zinsgünstigen Kredit mit Tilgungszuschuss für die Installation eines
Kombisystems von Photovoltaik-Anlage plus Speicher oder für die
Nachrüstung einer bestehenden Solarstromanlage mit einer Solarbatterie
an. Seit Programmstart sind laut KfW bereits über 700 Anträge
eingegangen. Mit Hilfe von Batterie-Speichern lässt sich Solarstrom rund
um die Uhr nutzen.
Einen Trend zur solaren Selbstversorgung macht der
BSW-Solar auch bei Unternehmen aus. „Firmeneigene Solaranlagen
reduzieren zunehmend auch die Stromrechnung von Unternehmen.
Gewerbebetriebe mit geeigneten Dachflächen können oft auch ohne Einsatz
von Speichern weitaus höhere Eigenverbrauchsquoten erreichen als
Eigenheime. Sie sind bei Gewerbebetrieben möglich, die tagsüber eine
hohe Grundlast haben und bei denen sich die Zeiten von Strombedarf und
Stromproduktion durch die Solaranlage weitgehend decken.
Die Ergebnisse der jüngsten BSW-Umfrage zeigen aber
auch, dass die Anforderungen an das Handwerk wachsen: „Die Planung wird
anspruchsvoller und die Beratung potenzieller Investoren komplexer“, so
Körnig. Vier von fünf Handwerkern berichten entsprechend von einem
gestiegenen Aufwand für den Vertrieb von Solaranlagen. Der Solarverband
bietet praktische Unterstützung an: Ein kostenloses Infopapier des
BSW-Solar erklärt das Förderprogramm für Solarstromspeicher. Wer tiefer
einsteigen will und einen Speicher-Marktüberblick erhalten möchte, kann
die Informationsbroschüre „Solarstrom speichern – unabhängiger werden“
gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro beim BSW-Solar beziehen.
ZUM WEITERLESEN:
Informationen zum KfW-Förderprogramm für Solarstromspeicher: www.solarwirtschaft.de/speicherprogramm
Broschüre „Solarstrom speichern - unabhängiger werden“ (Schutzgebühr 5 Euro zzgl. Versand): www.bsw-solar-shop.de > Verbraucher
Leitfaden „Photovoltaik - Stromlieferung und neue Geschäftsmodelle“ (289 Euro abzgl. 25% Mitgliederrabatt): www.bsw-solar-shop.de > Unternehmen/Akteure
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