Der Prüfdienstleister TÜV Rheinland hat ein
Testprogramm für Photovoltaik-Großanlagen entwickelt, um die Spiegelung
des Sonnenlichts bei Modulen zu untersuchen. Dabei wird die Reflexion
des Sonnenlichts durch das Glas der Solarmodule im Labor gemessen und
die Blendungsrisiken im Hinblick auf die Standortauswahl über das Jahr ermittelt.
TÜV Rheinland setzt bei der
Berechnung der möglichen Blendungen eine selbst entwickelte Software
ein, die Projektierern, Installateuren und Investoren von
Photovoltaik-Anlagen in der Planung von Anlagen umfassende Sicherheit in
der Standortwahl geben soll. „Unangenehme Spiegelungen
und blendendes Sonnenlicht durch große Solarparks können den Verkehr
gefährlich beeinträchtigen. An Hauptverkehrsstraßen oder in der Nähe von
Flughäfen ist das besonders zu berücksichtigen. Das lässt sich im
Vorfeld bereits genau untersuchen“, so Florian Reil, Geschäftsfeldleiter
für Solarenergie bei TÜV Rheinland. Im Einzelfall sei eine Analyse auch
zwingend erforderlich, um eine Baugenehmigung zu erhalten.
Ein
unabhängig erstelltes so genanntes Blendgutachten kann mehr Sicherheit
für Anlagenbetreiber schaffen. In einem von der Deutschen
Akkreditierungsstelle anerkannten Verfahren untersuchen die Experten von
TÜV Rheinland in Anlehnung an die DIN 5034-2 (Grundlagen für
tageslichttechnische Berechnungen) für das gesamte Jahr Zeitpunkte,
Dauer und Häufigkeit der Immissionen durch Licht, das von der geplanten
Solaranlage reflektiert würde – und zwar in jede Richtung. Auf Basis
dieser Ergebnisse ist es somit möglich, nicht nur die Standortwahl und
Ausrichtung von Anlagen zu optimieren, sondern auch etwaige
Blendschutzmaßnahmen bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen.
Florian Reil: „Aufwendige Nachbesserungen oder sogar juristische
Auseinandersetzungen lassen sich so idealerweise bereits im Vorfeld
ausschließen.“
Mit ergänzenden Laboruntersuchungen geht TÜV
Rheinland jedoch noch einen wichtigen Schritt weiter: Mittels Analysen
im Labor wird der winkelabhängige Reflexionsgrad der Glasoberfläche von
Solarmodulen untersucht und zur Berechnung der maximalen
Strahlungsintensität der Reflexionen für das geplante Projekt
herangezogen. Dieser Reflexionsgrad hängt vom jeweiligen Modul ab, das
verwendet werden soll.
Das neuartige Simulationsverfahren
von TÜV Rheinland wird von Experten auf der internationalen 28th EU
PVSEC 2013 in Paris vom 30. September bis 4. Oktober 2013 präsentiert.
Quelle: TÜV Rheinland / Bild: Guntram Rehsche
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