Mittwoch, 20. März 2013

Norddeutsches Land macht es vor

Im norddeutschen (!) Bundesland Brandenburg wurde 2012 ein neuer Solarstrom-Rekord aufgestellt. Die Photovoltaik-Anlagen im Land erzeugten gut zwei Milliarden Kilowattstunden (KWh) Solarstrom - das entspricht dem Jahresbedarf von 575.000 Haushalten. Gegenüber 2012, als 775 Million KWh  erzeugt wurden, hat sich die Solarstrommenge mehr als verdoppelt.

Der Zuwachs von knapp 160 Prozent ist der stärkste im Bundesländer-Vergleich. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Sachsen-Anhalt (+120 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (+117 Prozent). "Brandenburg startet durch beim Sonnenstrom", sagte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar). "Solarenergie hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten Treiber der Energiewende entwickelt." Ein weiterer dynamischer Ausbau der Solarenergie ist möglich und notwendig, um mit ihrer Hilfe den Strombedarf bis 2020 zu mindestens 10 Prozent und bis 2030 zu mindestens 20 Prozent zu decken. Brandenburg kann einen großen Teil dazu beitragen. Bislang sind Solarstromanlagen auf lediglich fünf Prozent aller geeigneten Dachflächen montiert. Der Bundesverband Solarwirtschaft warnt vor einer Verlangsamung der Energiewende, wie sie derzeit von Teilen der Bundesregierung gefordert wird.

Dafür gebe es auch aus Kostengründen keinen Anlass: "Die Förderung neuer Solarstromanlagen rechtfertigt keinen relevanten Anstieg der Strompreise mehr. Die Preise neuer Solarstromanlagen haben sich in den letzten Jahren mehr als halbiert", so Körnig. Bei kleinen Dachanlagen wie sie im Ein- und Zweifamilienhaus üblich sind, kostet der selbst erzeugte Solarstrom zwischen 15 und 18 Cent pro Kilowattstunde. Zum Vergleich: Strom vom Energieversorger kostet etwa 27 Cent pro KWh.

Körnig: "Für Eigenheime und Gewerbebetriebe rechnet es sich zunehmend, Solarstrom selbst zu erzeugen und auch selbst zu verbrauchen. Immer mehr Bürger entdecken die eigene Photovoltaik-Anlage als Möglichkeit, sich dauerhaft einen Anteil günstigen Stroms zu sichern." Neues Trendthema ist dabei der eigene Stromspeicher, mit dem sich Solarenergie zeitversetzt nutzen und die Abhängigkeit vom Stromversorger weiter reduzieren lässt. Positiver Nebeneffekt: Vor Ort genutzter Solarstrom entlastet die Stromnetze und die auf alle Stromverbraucher umgelegte Fördersumme für den ins öffentliche Stromnetz eingespeisten Reststrom.

Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft

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