Der
Bundesrat hat am Freitag beschlossen, dem Parlament die Energiestrategie
2050 als indirekten Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Für den
geordneten Ausstieg aus der Atomenergie (Atomausstiegsinitiative)»
vorzulegen. Er will daran festhalten, AKW «solange sicher»
weiter zu betreiben. Damit nimmt das nukleare Risiko für die Schweizer
Bevölkerung nach Fukushima perverserweise zu statt
ab. Die Energiewende wird auf Jahre hinaus behindert und verkommt zur Mogelpackung.
Gebaut
wurden unsere AKW ursprünglich für 30 Jahre Laufzeit. Mit jedem Jahr
steigt das Unfallrisiko in den veralteten Reaktoren. Deshalb muss die
Lebensdauer der Schweizer AKW auf maximal 40 Jahre beschränkt werden.
Die Ausstiegs-Initiative bietet mit dem Vorschlag
«Laufzeitbeschränkung 45 Jahre» einen Kompromiss dazu. Eine solche bedeutet auch Planungssicherheit für alle
betroffenen Akteure: Für die AKW-Betreiber, die Eigentümerkantone, die
Aufsichtsbehörden, Investoren und die Politik. Und vor allem mehr
Sicherheit für die Bevölkerung.
Die
Oldtimer-AKW Mühleberg, Beznau I und Beznau II (siehe Bild) müssen unverzüglich vom
Netz! Ihre Mängellisten sind zu lang und das Reaktordesign entspricht
nicht mehr heutigen Sicherheitsanforderungen. Mit zunehmendem Alter
versprödet das Material - bei Atomkraftwerken beschleunigt die Strahlung
diesen Alterungsprozess noch zusätzlich. Gewisse Komponenten können
nicht ersetzt werden. Der
Bundesrat behauptet, der Bund könne für «nichtamortisierte
Investitionen, die von den Betreibern im Vertrauen auf die heutige
gesetzliche Regelung vorgenommen wurden», entschädigungspflichtig
werden. «Es entsteht der Eindruck, die Regierung gewichte die
Wirtschaftlichkeit stärker als die Sicherheit der Bevölkerung» meint
Jürg Buri, Geschäftsleiter der SES.
Warum der Bund für 40 Jahre alte
abgeschriebene AKW entschädigungspflichtig werden soll, bleibt unklar.
Ein
«so lange laufen lassen bis es zu spät ist», können wir uns nicht
leisten. Ein AKW Unfall in Mühleberg im Ausmass von Fukushima würde das
ganze Schweizer Mittelland verseuchen. Bern, Olten, Zürich müssten
evakuiert werden. Dieser Gefahr setzen wir uns unnötigerweise aus: Die
drei uralten AKW sind klein und könnten morgen vom Netz – ohne, dass die
Schweiz ein Stromversorgungsproblem bekäme. Die Regierung riskiert
Unfallkosten, die um ein Vielfaches höher ausfallen würden als
allfällige Schadenersatzforderungen.
Die SES fordert den Bundesrat auf, in seiner Energiestrategie 2050 eine maximale Laufzeit von 40 Jahren vorzuschreiben.
Zur Erinnerung: In Deutschland wurden alle AKW mit Baujahr älter 1981
aus Sicherheitsgründen abgestellt. Die durchschnittliche weltweite
Lebensdauer eines AKW beträgt 23 Jahre. Beznau I ist mit 43 das
älteste der Welt.
Quelle: SES / Bild: Guntram Rehsche
^^^ Nach oben
Der Blog Solarmedia widmet sich der Solarenergie und der neuen solaren Weltwirtschaft ... gehört zu «Media for Sustainability» des Ökonomen und Journalisten Guntram Rehsche (siehe auch http://guntram-rehsche.blogspot.ch) ... Beiträge zeitlich geordnet, Stichwort- / Labelsuche in linker Spalte ...
Seiten
- Startseite
- Archiv ENERGIE
- Archiv NACHHALTIGKEIT
- Archiv FINANZANLAGE und VORSORGE
- Links SOLAR-/ Energie
- Links NACHHALTIGKEIT
- FACTS & FIGURES
- Buch Recycling Schweiz
- Top-SOLARFOTOS
- PV in der SCHWEIZ
- GROSSANLAGEN WELT
- Spezielle PV-Anlagen
- Atomkraft NEIN DANKE! (SOLAR JA BITTE!)
- World Solar OUTLOOK
- Gemeinwohlökonomie
- N-TIPPS
- QUIZ, Bücher & WITZ
- VIDEO
- ÜBER
- Buch SONNENWENDE
- Bitte....
- Statistiken und Skandale
"Gebaut wurden unsere AKW ursprünglich für 30 Jahre Laufzeit".
AntwortenLöschenDiese Aussage ist schlicht falsch. Wenn schon so waren es 40 Jahre. Die Anlagen wurden alterungsmässig stets überwacht. Die Amerikaner haben andere Bewilligungs- und Ueberwachungsverfahren. Dort haben bereits viele Anlagen nach einer erstmaligen Bewilligung für 40 Jahre nach einem neuen Bewilligungsverfahren eine zusätzliche Bewilligung für weitere 20 Jahre erhalten.