Vier Kühlbecken des havarierten japanischen Atomkraftwerkes waren
während Stunden ohne Strom. Noch sind nicht alle Systeme funktionsfähig,
doch der Betreiber gibt eine erste Entwarnung.
Nach einem Stromausfall im havarierten
Atomkraftwerk Fukushima laufen die ausgefallenen Kühlsysteme teilweise
wieder. Die Kühlung des Abklingbeckens am Reaktor 1 konnte am frühen
Nachmittag (Ortszeit) wieder in Gang gesetzt werden. Die
Kühlsysteme der beiden anderen betroffenen Becken der Reaktoren 3 und 4
sollten gegen 20 Uhr Ortszeit wieder funktionieren, wie japanische
Nachrichtenagenturen heute unter Berufung auf den Betreiberkonzern Tepco
meldeten.
Noch immer sind in grossem Umkreis des AKW Fukushima die Aufräumarbeiten im Gang - Bild ab TV-Nachrichtensendung.
Im
beschädigten Atomkraftwerk gab zuvor neue technische Probleme. Wegen
eines Stromausfalls waren die vier Kühlbecken zur Lagerung von
Brennelementen mehr als 15 Stunden ohne frisches Kühlwasser. Der
Betreiber des Kraftwerks, Tokyo Electric Power (TEPCO), erklärte, man
versuche einen defekten Schaltschrank zu reparieren, der vermutlich für
die Probleme verantwortlich sei. Zudem bereite man ein Backup-System
vor.
Sorge bereitet den Hilfskräften gemäss dem Nachrichtenmagazin Spiegel vor allem das Becken des Reaktors 4,
da dort viel mehr Brennstäbe liegen als in den anderen. Das Dach des
Beckens im Reaktor 4 war bei dem Erdbeben und Tsunami vor zwei Jahren
durch eine Explosion zerstört worden. Der Reaktor selbst war zum
Zeitpunkt des Tsunamis abgeschaltet. Die Wiederherstellung des
Kühlsystems für das Becken des Reaktors 4 habe "höchste Priorität", hieß
es.
Tepco versucht, die Temperatur in den betroffenen Becken weiter unter
der Sicherheitsgrenze von 65 Grad zu halten. Der Firma blieben noch
vier Tage Zeit, um den Schaden in Reaktor 4 zu beheben, berichtet die
Nachrichtenagentur Kyodo. So lange würde es noch dauern, bis die
Temperatur einen kritischen Wert erreicht. Im Reaktor 3 blieben dem
Betreiber noch mindestens zwei Wochen.
Das Erdbeben und der Tsunami vor gut zwei Jahren hatten das
Strom- und Kühlsystem des Kraftwerks zerstört und dazu geführt, dass
drei Reaktorkerne schmolzen und sich mehrere Becken mit Brennelementen
überhitzten. Bis heute kämpft die Region mit den Folgen der
ausgetretenen Radioaktivität. Viele Orte um Fukushima sind wegen der
Strahlung noch immer nicht bewohnbar.
Quellen: Diverse Agenturen
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