Mittwoch, 13. März 2013

Auf und Ab in der Branche

Die Solarfirmen-News zeigen: Das Auf und Ab der Branche geht weiter. So ist der Batteriehersteller Leclanché am Rande der Zahlungsunfähigkeit. Es gibt aber Unternehmen, die ihre Modulproduktion trotz allem ausbauen – so in Malaysia. Yingli Green Energy  ist weltweit grösster Modulhersteller – aber mit Verlust. Dyesol erhält Finanzspritze aus Arabien. Über die Pleite von Suntech wird im März entschieden. Auch Trina Solar tiefer in den roten Zahlen. US-Dünnschichthersteller Abound Solar muss jetzt seine (Cadmium-haltigen) Giftabfälle entsorgen. Dafür glänzt First Solar, Marktführer dieses Segments, mit Rekordzahlen und -wirkungsgrad.

Leclanché veröffentlichte sein Geschäftsergebnis für das Jahr 2012. Der Nettoverlust belief sich im Jahr 2012 auf CHF 15,2 Mio. (im Vergleich zu CHF 11,6 Mio. in 2011). Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wurde noch keine endgültige Lösung für die Finanzierung des Unternehmens gefunden. Es besteht weiterhin eine gewisse Unsicherheit bezüglich der Finanzierung des Unternehmens, insbesondere aufgrund des Timings sowie der grundsätzlichen Verfügbarkeit von Kapital (http://www.leclanche.eu/).

Der malaiische Solarzellenhersteller TS Solartech will seine Produktionskapazität bis 2015 auf 640 Megawatt ausbauen. Einem Bericht der lokalen Tageszeitung »The Star« zufolge hat das Tochterunternehmen des Industriekonglomerats Tek Seng Holdings Bnd in seinem Werk in Bukit Minyak im Norden Malaysias bereits im Januar auf einer ersten Produktionslinie mit der Fertigung begonnen. Die Fertigungstechnik hat TS Solartech demnach von einem ungenannten deutschen Hersteller übernommen. Bislang investierte das Unternehmen dem Bericht zufolge 120 Millionen Malaysische Ringgit (29,61 Millionen Euro) in den Aufbau des Werks. Für sieben neue Zelllinien und die Ausweitung der Produktionskapazität auf 640 Megawatt bis 2015 sollen weitere 480 Millionen Malaysische Ringgit (118,47 Millionen Euro) fließen. Quelle: The Star http://biz.thestar.com.my

Der chinesische Solarkonzern Yingli Green Energy Holding Co. Ltd. hat 2012 Module mit einer Gesamtleistung von beinahe 2,3 Gigawatt ausgeliefert und ist damit der größte Modulhersteller des Jahres 2012. Im vergangenen Jahr hatte Yingli noch 1,6 Gigawatt ausgeliefert. Trotz des gestiegenen Lieferumfangs erwirtschaftete der Konzern 2012 aufgrund gesunkener Modulpreise geringere Umsätze und musste erhebliche Verluste verkraften. Für das Gesamtjahr beträgt der Umsatz 11,39 Milliarden chinesische Renminbi (1,39 Milliarden Euro), 2011 waren es noch 14,68 Milliarden Renminbi (1,79 Milliarden Euro). Bezogen auf die ausgelieferten Module (und ohne Berücksichtigung von Kursschwankungen) sank der Umsatz damit von 1,12 Euro auf 60,4 Eurocent je Watt. Unterm Strich musste Yingli einen Nettoverlust von 3,06 Milliarden Renminbi (374,1 Millionen Euro) melden – eine leichte Verbesserung gegenüber den Verlusten in Höhe von 3,21 Milliarden Renminbi (391,72 Millionen Euro) im vergangenen Jahr. http://www.yinglisolar.com

Der saudi-arabische Industriekonzern Tasnee (The National Industrialization Company of Saudi Arabia) will vier Millionen australische Dollar in den australischen Hersteller von Farbstoff-Solarzellen, Dyesol Ltd., investieren. Hierzu haben die beiden Unternehmen nach Angaben von Dyesol eine strategische Investitionsvereinbarung über ein Tilgungsdarlehen unterzeichnet. Der Darlehenszeitraum ist auf 15 Monate festgesetzt. Das Darlehen ist umwandelbar in Anteilsscheine. Zudem, so Dyesol, verhandeln die Unternehmen über mehrere weitere Partnerschaften, etwa die Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung sowie mögliche Demonstrationsprojekte im Nahen Osten. Weitere Investitionen bis zu 20 Millionen australischer Dollar (15,6 Millionen Euro) in Dyesol seien möglich. Quelle: Dyesol Ltd. http://www.dyesol.com

Tiefer in die Verlustzone ist der chinesische Solarkonzern Trina Solar geraten. Sowohl für das vierte Quartal als auch für das Gesamtjahr 2012 weist das Unternehmen aus Changzhou in seiner aktuellsten Jahresbilanz einen deutlich höheren Nettoverlust aus. Zugleich brach der Umsatz in beiden Berichtszeiträumen um mehr als 30 Prozent ein. Das Gesamtjahr beschlossen die Chinesen mit 1,3 Milliarden Dollar Umsatz. Verglichen mit dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 37 Prozent. Der Nettoverlust des Gesamtjahres vervielfachte sich von 37,8 auf 266,5 Millionen Dollar. Dabei war es Trina Solar gelungen, den Absatz um 2,4 Prozent auf Solartechnik mit zusammen 1.600 Megawatt (MW) leicht zu steigern. Doch der starke Preisverfall bei Solarkomponenten drückte auf die Marge. Quelle: ecoreporter.de 

Im März wird fällt die Entscheidung über eine mögliche Pleite des chinesischen Solarkonzerns Suntech Power. Das Unternehmen aus Wuxi, bis vor kurzem der größte Solarhersteller der Welt, muss am 15. März eine Anleihe im Umfang von 541 Millionen Dollar bedienen. Doch  aufgrund der massiven Verluste, die Suntech seit längerem verbucht, verfügt der Solarkonzern offenkundig nicht über die erforderlichen Mittel dafür. Aber offenbar ist die Politik in China entschlossen, Suntech vor dem Aus zu retten. Das hat Shi Dinghuan, Chef eines chinesischen Grünstromverbandes, der Chinese Renewable Energy Society, gegenüber Bloomberg erklärt. Er ist auch ein Berater der Zentralregierung in Peking. Zwar könne diese dem Solarkonzern nicht direkt unter die Arme greifen, stellte Shi klar. Das sei eine Aufgabe der Institutionen vor Ort. Doch man werde den Untergang dieses chinesischen Vorzeigeunternehmens gewiss nicht zulassen. Quelle: ecoreporter.de

First Solar meldet Rekordumsatz im vierten Quartal 2012 und präsentiert Dünnschicht-Solarzelle mit 18,7 % Wirkungsgrad. First Solar Inc. (Tempe, Arizona, USA) hat die Finanzergebnisse für das vierte Quartal und des Gesamtjahres 2012 veröffentlicht. Das Unternehmen meldet einen Rekord-Quartalsumsatz von 1,08 Milliarden US-Dollar (826 Millionen Euro) und eine Umsatzrendite von 16 %. Außerdem präsentierte das Unternehmen eine Solarzelle mit einem Wirkungsgrad von 18,7 – ein neuer Weltrekord für Cadmiumtellurid-Dünnschichtzellen. Auf dieser Grundlage will sich das Photovoltaik-Unternehmen neue Ziele hinsichtlich des Wirkungsgrads und der Kostensenkung setzen. Quelle: Solarserver   

Das Umwelt- und Gesundheitsamt des US-Bundesstaats Colorado hat den insolventen Dünnschichtmodulhersteller Abound Solar Inc. dazu aufgefordert, gefährliche Abfälle in seinem Werk in Colorado zu entsorgen. Das Gesundheitsamt stufe 2.000 Paletten mit nicht verkauften Cadmium-Tellurid-Modulen in einem Lager des Unternehmens in Denver als gesundheitsschädliche Abfälle ein, da sie »unverkäuflich« seien und krebserregendes Cadmium enthielten. Zudem hätten Gesundheitsinspektoren 500 Paletten mit defekten Module sowie mit Cadmium kontaminierte Flüssigkeiten in der Produktionsstätte des Unternehmens in Longmont gefunden. Die Kosten für die Entsorgung sollen sich auf etwa 2,2 Millionen Dollar (1,66 Millionen Euro) belaufen. Abound hatte im Juli 2012 Insolvenz angemeldet und soll abgewickelt werden. Quelle: Denver Post
 
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