Die globale Solarindustrie steuert auf ein Rekordjahr 2010 zu. Dies geht aus einer Studie des US-Marktforschers Solarbuzz aus San Francisco, Kalifornien hervor. Demnach stieg der Bedarf an Photovoltaiktechnik in den ersten neun Monaten des ablaufenden Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 196 Prozent auf 10,6 Gigawatt (GW) - womit übrigens so viel Strom wie mit einem grossen AKW erzeugt werden kann.
Die Marktforscher erhöhten ihre Prognose zum weltweiten Photovoltaik-Ausbau im Vergleich zum eigenen vorherigen Quartalsbericht von 15,2 auf 16,3 GW. Damit werde sich der weltweite Photovoltaik-Bedarf im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln. 78 Prozent dieses Bedarfs von europäischen Märkten. Bezogen auf das dritte Quartal 2010 ist der PV-Bedarf leicht gesunken Nach 4,1 GW im Vorjahresquartal lag er aktuell bei 4 GW. Der Photovoltaikmarkt in Deutschland sei nach der Kappung der Solarstromvergütung in der Jahresmitte langsamer in schwung gekommen, so die Marktforscher.
Solarmodule werden auch im kommenden Jahr nochmals auf wachsenden Zuspruch stossen - obwohl bereits das laufende ein absolutes Rekordjahr mit einem Wachstum von über 100 Prozent war - im Bild der Solarenergiestand von Greenpeace an der Cleantech-Messe von vergangenem Herbst in Winterthur (Foto: Guntram Rehsche).
Ganz anders stellt sich das vierte Quartal 2010 dar. Sunbuzz geht davon aus, dass sich die Auslieferungen der PV-Hersteller um 43 Prozent auf das Rekordergebnis von 5,2 GW steigern werden. Dabei sind vor allem die chinesischen Solarunternehmen auf der Ausrüsterseite weiter auf dem Vormarsch. Der Studie zufolge steigerten die Chinesen ihren Weltmartktanteil an der Solarzellenproduktion im dritten Quartal 2010 um weitere 16 auf 66 Prozent. Die meisten Auslieferungen hatte dabei der chinesische Konzern Ja Solar zu verzeichnen, während 8 der Top12-Solarzellenhersteller aus China oder Taiwan stammten. Der am schnellsten wachsende Hersteller war die Motech Industries aus Taiwan gefolgt von Trina Solar und Ja Solar, die sich Platz 2 teilen.
Für 2011 sieht die Studie weiteres Wachstum voraus. Demnach sollen die PV-Auslieferungen um 46 Prozent wachsen. Begründet sehen die Studienautoren dieses vergleichsweise geringere Wachstum mit einer Verlangsamung des Weltmarktwachstums. Weitere Einschnitte in die Solarstromvergütung unter anderem in Deutschland, Tschechien und Frankreich sollen dafür sorgen das die Wachstumsrate 25 Prozent betragen werde. Die Marktexpansion in 2011 werde dabei von Staaten wie Italien, den USA, Kanada, China und kleineren Märkten in Europa und Asien getragen werden. Zugleich geht die Studie davon aus, dass die Modulpreise über das Jahr 2011 bis zum vierten Quartal um 15 Prozent sinken werden. Dafür sollen die Kapazitätserweiterungen sorgen die Billigproduzenten aus Asien vorgenommen haben.
Trifft diese Voraussage ein - meist sind sie eher zu konservativ - so werden 2011 nach Berechnungen von Solarmedia weltweit so viele Solarenergie-Kapazitäten geschaffen, wie sie im Energieertrag dem Bau von drei grossen (!) Atomkraftwerken entsprechen. Die Solarenergie wird damit endgültig im Club der grossen Energieerzeugungsarten angekommen sein.
© Solarmedia / Quelle: Solarbuzz / Ecoreporter
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