Die französische Regierung erwägt, die Einfuhr von Solarprodukten aus China zu beschränken. Das hat Umweltministerin Nathalie Kosciusko-Morizet laut Medienberichten aus Frankreich in einem Radio-Interview ausgeführt.
Aufgrund einer attraktiven Vergütung für Solarstrom hat der Photovoltaikmarkt des Landes so kräftig angezogen, dass die Regierung in Paris die Tarife in diesem Jahr bereits zweimal gesenkt und für das kommende Frühjahr starke Einschnitte angekündigt hat (wir Opens external link in new windowberichteten). Die Umweltministerin wies in dem Interview darauf hin, dass von dem französischen Solarboom vor allem Hersteller aus China profitierten. 90 Prozent der verbauten Komponenten stammten aus der Volksrepublik. Ihre Regierung habe aber nicht das Ziel, die chinesische Wirtschaft zu unterstützen, sondern „grüne“ Arbeitsplätze in Frankreich zu fördern. Daher müsste die Regeln für den Import chinesischer Solarprodukte verschärft werden.
Eine solche Regelung würde die Hersteller aus China empfindlich treffen, vor allem wenn sie EU-weit Schule machen würde. Frankreich zählt bereits zu den größten Solarmärkten weltweit und es wäre nahe liegend, dass auch andere EU-Staaten dem Beispiel folgen, insbesondere Deutschland. Die Bundesrepublik ist der mit Abstand größte Solarmarkt der Welt und hier ist eine lebhafte Debatte über Sinn und Unsinn der deutschen Solarförderung entbrannt. Zwar würde eine Einfuhrbeschränkung chinesischer Solaranlagen politische Konflikte mit China und der Welthandelsorganisation (WHO) hervorrufen. Aber die Volksrepublik könnte auch dazu gebracht werden, die starken Beschränkungen zu lockern, mit denen Peking umgekehrt die Einfuhr von Umwelttechnologie aus dem Westen in China erschwert.
Vor allem deutsche Hersteller von Solarprodukten leiden unter der Billigkonkurrenz aus Asien. Eine Drosselung der EU-Importe aus China würde ihre Absatzchancen deutlich erhöhen und deren Aktienkurse beflügeln. Dagegen würden die Geschäfte von Solarzulieferern darunter leiden, den Maschinenbauer wie Manz Automation oder Centrotherm beliefern vor allem asiatische Kunden.
Quelle: Ecoreporter
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