Dienstag, 14. Dezember 2010

Solarthermie rückläufig

Die solare Warmwasser- und Wärmeerzeugung ist im ablaufenden Jahr europaweit rückläufig. Ein kleines Wachstum weist unter anderem immerhin der Schweizer Markt auf, besonders stark wächst der britische Markt.

Am 3.12.2010 fand in Brüssel die Generalversammlung des Europäischen Solarindustrieverbandes ESTIF statt. Am Tag davor wurden in einem halbtätigen Workshop aktuelle Entwicklungen zu „Solar Thermal Standards & Certifications“ ausgetauscht. Swissolar ist Mitglied von ESTIF und nahm an Workshop und Generalversammlung teil.

Fertigung von Sonnenkollektoren bei der Ernst Schweizer AG, Metallbau in Hedingen (ZH) - dem grössten Hersteller in der Schweiz (Bild: Guntram Rehsche)






Die wichtigsten Infos in Kürze:

* Neuer ESTIF-Präsident ist Robin Welling (TiSUN), in den 7-köpfigen ESTIF-Vorstand wurden folgende Personen neu gewählt: lexander Eichwalder (GREENoneTEC); Jose-Antonio Pérez (BDR Thermea); Richard Loyen (ENERPLAN, franz. Solarverband); Arthur de Vries (Verband Holland Solar) und Harald Drück (Forschungsinstitut ITW).
* Für das Jahr 2010 wird in den EU 27 + CH ein Marktrückgang von 10 Prozent erwartet. In einigen Ländern waren 2010 dennoch deutliche Zuwächse zu beobachten. Schätzung für 2010 in % gegenüber 2009:
UK: + 32 %
DK: + 15 %
PT: + 7 %
FR: + 5 %
PL: + 4 %
CH: + 3 %
GR: + /- 0 %
IT: - 2 %
SE: - 4 %
ES: - 9 %
NL: - 9 %
AT: - 13 %
BE: - 21 %
DE: - 26 %
CY: - 63 %

Weitere Beobachtungen von ESTIF:
* Solarmarkt Griechenland trotz massiver Finanz- und Wirtschaftskrise stabil
* UK erwartet starkes Wachstum durch „Renewable Heat Incentive“ Förderschema ab Mitte 2011
* PV wird zunehmend als Konkurrenz empfunden, boomt in mehreren Länder
* estec2011 in Marseille/Frankreich (20./21.10.2011) erstmals mit eigenem Installateurtag, Koooperation mit Netzwerk Qualit’EnR (8.000 Solar-Installateure Mitglied
* Solarwärme braucht Innovationsschub, um weiter wachsen zu können:
• Geringe Wahrnehmung von Solarwärme geg. PV in Öffentlichkeit, bei EU-Kommission, im SET-Forschungsplan der EU, etc.
• Solarwärme muss zukünftig gegen andere Erneuerbare bestehen (Bsp. Kombination Wärmepumpe-PV), Systeme müssen einfacher und billiger werden
• seit 2000 keine Preissenkung am Markt bei Solarwärme zu beobachten, Handwerker geben sinkende Produktionskosten der Solartechnik nicht an Endkunden weiter
• 90 % der Solaranlagen in EU sind Warmwasser-Anlagen, Heizen mit der Sonne in den meisten Ländern nach wie vor Randthema
• EU-Gebäuderichtlinie ist enorme Chance, Solarwärme als Voraussetzung für „Nearly zero energy buildings“ zu verankern, ESTIF setzt Initiativen
• EU Energy Labelling Richtlinie ist für „Water Heaters“ fertig, tritt bis Ende 2012 in Kraft (selbe Richtlinie für „Space Heating“ ist in Vorbereitung)

Quelle: Swissolar-Newsletter

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