Vor genau 20 Jahren begann eine wirtschaftliche-ökologische Erfolgsgeschichte in Deutschland, die bis heute anhält. Das Stromeinspeisungsgesetz wurde verabschiedet. Damit mussten die Betreiber des deutschen Stromnetzes ab 1. Jan. 1991 erstmals den Strom aus Anlagen zur Nutzung der Windenergie, der kleinen Wasserkraft, der Biomasse und Photovoltaik zu einem festen, kalkulierbaren Vergütungssatz ins Netz aufnehmen.
Das Gesetz selbst bestand damals aus nur fünf knappen Paragrafen, zeigte aber in der Folgezeit sehr viel Wirkung. Heute können Windenergieanlagen in Deutschland stundenweise bereits alleine die komplette Grundlast des Stromnetzes decken. 1990 verzeichnete man erst ganze 488 Anlagen mit einer installierten Leistung von 62 MW. Diese Anlagen trugen 0,03% zur deutschen Stromerzeugung bei. Ende 2009 waren in Deutschland knapp 21.000 Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung 25.777 MW errichtet und erreichten damit einen Anteil von 6,5% an der deutschen Stromproduktion. Die Photovoltaik lag 1990 noch bei übersichtlichen 138 Anlagen in Deutschland. Heute sind mehr als 400.000 Anlagen mit einer Leistung von knapp 10.000 MWp installiert und diese tragen rund 1% zur deutschen Stromversorgung bei.
Ab dem Jahr 2000 wurde das Stromeinspeisegesetz durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz abgelöst, das in den Folgejahren mehrfach novelliert worden ist. Mittlerweile haben sich auch auf europäischer und internationaler Ebene Förderkonzepte für erneuerbare Energien über feste Einspeisetarife immer stärker verbreitet. In etwa 40 Staaten, fast die Hälfte davon in Europa, gelten heute vergleichbare Gesetze.
Der Beitrag der Erneuerbaren Energien zur deutschen Stromversorgung wird auch künftig weiter kräftig wachsen. Daher liegt ein Schwerpunkt der Energieforschung auf einem grundlegenden Strukturwandel der derzeitigen Netzinfrastruktur zu einem „Netz der Zukunft“. Hierbei geht es beispielsweise um den verlustarmen Ferntransport großer Strommengen, etwa von den Offshore-Windparks in der Nordsee zu Nachfrageschwerpunkten in Süddeutschland. Auch eine intensivere Kommunikation zwischen Erzeugung und Nachfrage, smart grids genannt, gehören zum modernisierten Stromnetz. Ein anderer Schwerpunkt liegt auf neuen und leistungsfähigeren Speichertechnologien und -konzepten. Auch diese können einen Beitrag leisten, die fluktuierende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung künftig besser ins Stromnetz zu integrieren.
Quelle: BINE
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Dienstag, 7. Dezember 2010
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