Montag, 21. Januar 2013

Sonne macht Schule

Was in anderen Staaten längst verbreitet ist, findet endlich in der Schweiz Nachahmer: Luzerner Gemeinden können jetzt einfacher in die eigene Solarstromproduktion einsteigen. Die Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW) stellt ihnen acht Millionen Franken zur Verfügung, um auf Schulhausdächern Solarstrom zu produzieren. Damit bietet CKW den Gemeinden eine Starthilfe für ihren verantwortungsbewussten Beitrag an die kantonalen Energieziele. Die neuen Solaranlagen sollen Strom für rund 800 Haushalte liefern und zugleich den Luzerner Schülerinnen und Schüler die erneuerbaren Energien näherbringen. 


Erneut macht der Kanton Luzern Schlagzeilen im Bereich der Erneuerbaren Energien (siehe auch Solarmedia vom 16. Januar 2013 und vom 11. Januar 2013 zum Solar-Decathlon) - dieses Mal auch im Solarbereich deren positive, nachdem zuvor ein Grossprojekt versenkt worden war. Alle Gemeinden im Versorgungsgebiet von CKW können nun dank der Unterstützung voraussichtlich innert der nächsten zwei Jahre mindestens eine Solaranlage auf einem Schulhausdach erstellen. CKW finanziert dabei bis zu Zweidrittel der Anlage. Die Gemeinden sind Bauherr und Betreiber der Anlage und werden auf Wunsch von CKW fachlich begleitet. Das Programm für die Luzerner Gemeinden dient als Alternative zur überlasteten Kostendeckenden Einspeisevergütung des Bundes (KEV).

Die Gemeinden erhalten die Erträge aus der Stromproduktion und können damit sowohl die laufenden Betriebskosten decken als auch ihre Solaranlage über 25 Jahre amortisieren. CKW vergütet den produzierten Strom mit dem aktuellen Marktpreis, der stündlich an der Strombörse ermittelt wird. Dieser Börsenpreis bildet den realen Wert des Stroms zum Zeitpunkt der Produktion ab. Mit dem innovativen Programm stärken die Luzerner Gemeinden und CKW gemeinsam die erneuerbaren Energien und bringen diese auch den Schülerinnen und Schülern näher. Dazu werden in den Schulhäusern Monitore installiert, die minutengenau die Produktion der Solaranlage und weitere Kennzahlen anzeigen.


Mehrere Gemeinden baten CKW in der Vergangenheit bereits um eine Zusammenarbeit im Solarbereich. «Mit dieser Solarinitiative können wir nun allen Gemeinden eine grosszügige Starthilfe und gleichlange Spiesse bieten, damit sie sich trotz ihrer angespannten Finanzsituation für die erneuerbaren Energien engagieren können», erläutert Felix Graf, Leiter Energie und Geschäftsleitungsmitglied bei CKW.  Wenn jede Luzerner Gemeinde eine Solaranlage mit einer Leistung von 50 Kilowatt installiert, können bereits bis Ende 2014 Anlagen im Gesamtwert von 12 Millionen Franken gebaut werden. Auf einer Dachfläche von rund 40‘000 Quadratmetern, was der Fläche von fünf Fussballfeldern entspricht, könnten die Gemeinden Strom für etwa 800 Haushalte produzieren.


«Für uns war bei der Erarbeitung der neuen Produktionsstrategie von Anfang an klar, dass wir auf Solaranlagen auf Dächern, auf eine grosse Freiflächen-Forschungsanlage (Schweissmatt) sowie eine erhöhte Einspeisevergütung für unabhängige Solarstromproduzenten setzen wollten», sagt Felix Graf. Deshalb begann CKW bereits vor einem Jahr, das Unterstützungsprogramm für die Gemeinden zu planen. An der Medienkonferenz von Montag würdigte Regierungsrat Robert Küng die Solarinitiative als «ausgezeichnete Gelegenheit für die Gemeinden und CKW, Hand in Hand der Solarenergie im Kanton Luzern einen Schub zu verleihen / den Zubau von Produktionsanlagen im solaren Bereich anzukurbeln». Als Vorsteher des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements betonte er, dass sich die Initiative insbesondere durch die gesellschaftlich-pädagogischen Impulse für die Jugend und die wirtschaftlichen Impulse für die regionalen Installateure auszeichne. Zuvor hatte sich der Kanton gegen eine grosse Freilandanlage in Inwil ausgesprochen.

Quelle: CKW

3 Kommentare:

  1. Ja das ist toll, aber hauptsache übertreiben und Bildschirme aufbauen die immer Kennzahlen angeben. Stromverschwendung. Einmal anschauen würde reichen.

    AntwortenLöschen
  2. Kirchenlicht
    Rechnen wir mal nach: "Wenn jede Luzerner Gemeinde eine Solaranlage mit einer Leistung von 50 Kilowatt installiert, können bereits bis Ende 2014 Anlagen im Gesamtwert von 12 Millionen Franken gebaut werden. Auf einer Dachfläche von rund 40‘000 Quadratmetern, was der Fläche von fünf Fussballfeldern entspricht, könnten die Gemeinden Strom für etwa 800 Haushalte produzieren." 83 Gemeinden mal 50 KW = 4,15 MWp. Jahresleistung somit etwa 4 Mio. KWh zum Börsenpreis von z.B. etwa 8 Rappen/KWh ergibt eine CKW-Vergütung von CHF 320'000.
    Schreiben wir die Anlagen in 25 Jahren auf null ab, so brauchen wir dafür jährlich CHF 480'000. Womit soll das bezahlt werden?
    Der Unterhalt der Anlagen (Reinigung / Ersatz Wechselrichter / Versicherungen etc.) schlägt mit ca. 1 % der Investition zu Buche, das sind CHF 120'000.
    Dann betragen die Kosten total CHF 600'000.
    Der Verlust beträgt somit zum Beginn CHF 280'000 / Jahr.
    Bei einem Börsen-Strompreis von 15 Rappen sind mal die Kosten gedeckt.
    Aber noch nichts verdient und nichts verzinst.
    Wer hat da Bravo gesagt?

    AntwortenLöschen