Der Trinationale Atomschutzbund (TRAS) und
Greenpeace Schweiz werfen den Betreibern der Atomkraftwerke Gösgen SO
und Leibstadt AG Urkundenfälschung vor. Sie haben deshalb im Dezember
bei der Bundesanwaltschaft Strafanzeige eingereicht.
Das Kernkraftwerk Gösgen (KKG - siehe Bild) und das Kernkraftwerk Leibstadt (KKL)
sollen in ihren Bilanzen und Erfolgsrechnungen ihre Vermögens- und
Ertragslage nicht korrekt dargestellt haben. Daraus sei ein
unrechtmässiger Vorteil in Form von zu niedrigen Strompreisen
entstanden, hält die Strafanzeige fest. Vor den Medien in Bern erklärten die beiden Organisationen, dass sie von
den AKW-Betreibern Kostenwahrheit forderten und das diese dem
Verursacherprinzip nachleben müssten.
In den Bilanzen der Werke seien insgesamt über 1,8 Milliarden Franken
aktiviert, die nicht werthaltig seien. "Zweck dieser Manipulation
ist es
offensichtlich, die Nachsorgekosten der Bundeskasse und den
Steuerpflichtigen anzulasten", schreiben Greenpeace und TRAS. "Die AKW
schieben eine Schuld von 11,5 Milliarden Franken vor sich her", sagte
alt Nationalrat Rudolf Rechsteiner (SP/BS). Nach den Erfahrungen mit der
Swissair und der UBS, die die
Steuerzahlenden viel Geld gekostet hätten, sei bei den AKW der Zeitpunkt
noch nicht verpasst: "Heute können die Verursacher die Rechnung noch
begleichen", erklärte der Finanzmarktexperte Kaspar Müller.
Der Energiekonzern Axpo nahm zur Klage inhaltlich noch nicht Stellung.
Die Bundesanwaltschaft habe die Axpo bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht in
Kenntnis der Strafanzeige gesetzt, sagte Sprecherin Daniela Biedermann
auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Wenn diese eintreffe, "werden wir die Punkte selbstverständlich prüfen
und auch alles beantworten". Axpo ist mit 25 Prozent an Gösgen und mit
22,8 Prozent an Leibstadt beteiligt. Auch der Energiekonzern Alpiq wartet auf die Zustellung der
Strafanzeige, bevor er zu den Vorwürfen Stellung beziehen kann. Alpiq
ist mit einer Beteiligung von 40 Prozent der grösste Aktionär des AKW
Gösgen und mit 32,4 Prozent am AKW Leibstadt beteiligt. "Wir legen schon Wert darauf, dass wir die gesetzlichen Anforderungen
und die Rechnungsregeln nach SWISS GAAP FER beim KKW Gösgen jederzeit
einhalten", sagte Alpiq-Sprecher Martin Stutz auf Anfrage. Dies würden
auch externe Revisionsstellen jeweils bestätigen. Die Geschäftsberichte
des AKW Gösgen seien öffentlich zugänglich.
Quelle SDA / Nachrichtenagenturen - Bild: Guntram Rehsche
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Diese Strafklage (!) könnte sich zu einem veritablen Boomerang entwickeln. Aber so ist er halt, der Rechsteiner. Auch bei ihm gilt offenbar: "No risk, no fun". Er hat über die Jahre nachweislich schon sehr viel Mist in die Welt gesetzt, aber man nimmt halt dem Mann auch heute noch alles ab. Ein gefährliches Spiel. Irgend wie liegen bei gewissen Leuten die Nerven zunehmend blank. Hat vielleicht damit zu tun, dass die Konfusion auf Seiten der Energiewende immer grösser wird. Anzeichen dafür gibt es zuhauf. Der Bericht zur Vernehmlassung zum vorgeschlagenen Energiegesetz dürfte jedenfalls äusserst interessant werden. Hoffentlich wird dieser a) öffentlich sein und b) die nötige Transparenz aufweisen.
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