Durch
diese Entwicklung hat Deutschland 2012 mehr Strom exportieren können als je
zuvor – hauptsächlich in die Niederlande. Das geht aus den vorläufigen Daten der
Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen hervor. Der
Überschuss lag bei 23 Milliarden Kilowattstunden – der bisherige Spitzenwert
lag im Jahr 2008 bei 22,8 Milliarden. Der neue Überschuss entspricht einem
Viertel des in Deutschland produzierten Atomstroms.
Die Zahlen sind deshalb so erstaunlich, weil noch vor wenigen Wochen interessierte Kreise der alten Energiewirtschaft – wieder einmal – vor einer „Stromlücke“ oder gar vor einem „Blackout“ gewarnt haben. Die Wirklichkeit sieht wie schon 2011 ganz anders aus: Wachsende Stromüberschüsse und Stromexporte. Entgegen der Befürchtungen und der Bedenken gegen die Energiewende ist also auch 2012 die Stromerzeugung in Deutschland trotz der Schließung von sieben AKW im Jahr 2011 nicht zurückgegangen, sondern gestiegen – vor allem dank der erneuerbaren Energien.
Die Entwicklung der Atomenergie sieht so aus: Im Jahr 2.000 wurden noch 170 Milliarden Kilowattstunden produziert, 2005 noch 141, im Fukushima-Jahr 2011 waren es noch 108 und 2012 gerade mal 99 Milliarden. Hingegen stieg die Produktion der erneuerbaren Energien im letzten Jahr auf 135 Milliarden Kilowattstunden von 38 Milliarden im Jahr 2.000. Deutschland wird erneuerbar.
Der weitere Anstieg von Solar- und Windstrom im neuen Jahr wird die Produktion von fossil-atomarem Strom zusätzlich zurückdrängen und die Klimabilanz hierzulande verbessern. Dank dieser Entwicklung fallen seit Wochen auch die Preise an der Leipziger Strombörse. Allerdings geben die großen Stromversorger diese sinkenden Preise nicht an ihre Kunden weiter, sondern behaupten, die Erneuerbaren würden die Strompreise verteuern.
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