Die Energiewende ist eingeleitet und nimmt mit der Energiestrategie
2050 des Bundes konkrete Formen an. Nächste Woche wird der Bundesrat die
Eckwerte präsentieren und in die Vernehmlassung geben. Bereits jetzt
kritisiert werden die Kosten für den Umbau der Energieversorgung sowie
die künftigen höheren Strompreise.
Verschiedene Akteure haben
entsprechende Kostenberechnungen angestellt. Sind diese Schätzungen
realistisch oder widerspiegeln sie die – positive oder negative –
Einschätzung der Akteure gegenüber der Energiewende? Am Dienstag hat die
Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch in Solothurn an einer
Tagung die Berechnungen präsentiert und analysiert. Über 100 Personen
nahmen an der Veranstaltung teil – Vertreter der öffentlichen Hand, der
Wirtschaft, der Energiebranche und von Umweltorganisationen.
118 bis
150 Milliarden Franken soll der Umbau der heutigen Stromversorgung bis
ins Jahr 2050 kosten, hat der Verband Schweizerischer Elektrizitätswerke
VSE berechnet. Drei verschiedene Szenarien wurden den Berechnungen
zugrunde gelegt – alle ohne neue Kernkraftwerke. Die Strompreise würden
dabei um 30 bis 75 Prozent steigen.
Doch auch das Szenario
Weiter-wie-bisher wird zu höheren Kosten und Energiepreisen führen, sind
doch die teilweise veralteten Übertragungs- und Verteilnetze zu
ersetzen. Ebenso wird die Strommarktliberalisierung zu einer Angleichung
der Energiepreise an das europäische Niveau führen, da die
Energiepreise in der Schweiz heute mit der Gestehungskosten-Regel
teilweise künstlich tief gehalten werden.
Der unabhängige Finanzexperte
und Präsident der Stiftung Ethos, Kaspar Müller, warf zudem den
Kernkraftwerkbetreibern vor, ihre Kosten nicht korrekt auszuweisen. Der
Strom aus den Kernkraftwerken Gösgen und Leibstadt wäre wesentlich
teurer, wenn die Rechnungslegung und Bilanzierung nach heute gängigen
Regeln erfolgte: Er würde 8 bis 10 Rappen pro Kilowattstunde kosten, was
doppelt so hoch ist wie heute ausgewiesen und rund 2 bis 3 Rappen mehr,
als der Marktpreis für Bandenergie heute beträgt.
Den vermeintlich
höheren Kosten der Energiewende ist zudem auch der höhere Nutzen
gegenüberzustellen, betonten verschiedene Referenten. Durch den Umstieg
auf erneuerbare Energien wird die lokale Wertschöpfung wesentlich
steigen. Konkrete Erfahrungen damit hat der Landkreis Konstanz am
Bodensee mit 265‘000 Einwohnern gemacht: Innerhalb von sechs Jahren
stieg die Anzahl Beschäftigter im Sektor der erneuerbaren Energien von
340 auf über 500, und die Umsätze stiegen von 227 auf 289 Millionen
Euro. Ebenfalls gute Erfahrungen mit den erneuerbaren Energien haben die
Industriellen Werke Basel IWB gemacht. Bis 2015 wird bereits ein
Drittel ihres heutigen Energieabsatzes aus Wind-, Solar- und
Biomasseenergie stammen.
Höhere Preise führen letztlich nicht
zwingend zu höheren Kosten für ein Unternehmen oder eine Privatperson.
Wer auf höhere Preise reagiert, in dem er seinen Verbrauch senkt, wird
insgesamt nicht mehr für seine Energie bezahlen. Den Energieverbrauch zu
senken, ist letztlich das Ziel einer umweltgerechten Energieversorgung,
wie Vertreter von Umweltorganisationen ausführten.
Quelle: Praktischer Umweltschutz Schweiz
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