Im
baden-württembergischen Crailsheim wurde Deutschlands größte
Solarthermieanlage „Hirtenwiesen II“ eingeweiht. Die Anlage zur solaren
Nahwärmeversorgung versorgt neben 260 Wohneinheiten auch eine Schule und
eine Sporthalle. Die Kollektorfläche ist rund 7.400 m2 groß
und umfasst einen Erdsonden-Wärmespeicher sowie zwei Pufferspeicher. Das
Vorzeigeprojekt wurde unter anderem vom Bundesumweltministerium
gefördert.
In Crailsheim entstand auf dem ehemaligen 115 ha großen Kasernengelände
das Neubaugebiet „Hirtenwiesen II“. Neben dem Gymnasium und der
dazugehörigen Sporthalle werden nun rund 260 Einfamilien- und
Reihenhäuser über ein Nahwärmenetz für die Heizung und
Trinkwarmwasserbereitung versorgt. „Die Herausforderung ist vor allem,
den Verbrauch zu senken – das Stichwort ist hier Effizienz“, betonte Dr.
Urban Rid, Ministerialdirektor des Bundesministeriums für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). „Beim Crailsheimer Projekt geht
es um den effizienten Gebäude- und Wärmebereich, daher ist es so
innovativ“ fügte er hinzu.
Die thermische Solaranlage Hirtenwiesen II in Crailsheim hat eine Kollektorfläche von rund 7.400 Quadratmetern. © BINE Informationsdienst
Die solare Wärmeversorgung besteht aus
einer Solarkollektorfläche von 7.410 m², einem 100 m³ bzw. einem 480 m³
großen Pufferspeichern und einem 39.000 m³ großen
Erdsonden-Wärmespeicher, der als Langzeitwärmespeicher das warme Wasser
speichert. Die Druckspeicher (ohne Wärmeübertrager) sind direkt in die
Wärmeerzeugung eingebunden. Der Erdboden nimmt über Erdsonden die Wärme
auf und speichert sie vom Sommer bis in den Winter. In der Wallzentrale
wird mittels eines Wärmetauschers die solare Wärme an das Nahwärmesystem
abgegeben. Die Wallzentrale befindet sich unterhalb der Sporthalle. Sie
regelt die Wärmezufuhr in das Nahwärmesystem.
Die Trinkwassererwärmung in den Wohngebäuden erfolgt im Durchflussprinzip. Die Vorlauftemperatur des Nahwärmenetzes soll bei 65°C liegen, die durchschnittliche Rücklauftemperatur bei 35°C. Der zu erwartende Gesamtwärmebedarf des Nahwärmenetzes beträgt 4.100 MWh/a (inkl. Verteilverlusten) und soll zu 50 Prozent solar gedeckt werden. Bereits 2011 konnte die direkte Nutzung der Solarenergie einen solaren Deckungsanteil von rund 36 Prozent erreichen. In Zukunft sollen auch der Betrieb und die Regelung der Wärmepumpe und der Kollektoren auf dem Lärmschutzwall untersucht werden.
Das Systemkonzept wurde am Institut für
Thermodynamik und Wärmetechnik (ITW) der Universität Stuttgart in
Zusammenarbeit mit dem Steinbeis Forschungsinstitut für solare und
zukunftsfähige thermische Energiesysteme (Solites) entwickelt und mit
Hilfe zahlreicher Simulationsrechnungen detailliert. Das
Anlagenmonitoring begleitet Solites und soll noch bis Juli 2012 laufen.
Im Dezember 2004 wurde das Projekt in Crailsheim vom Impulskreis Energie als eines von vier innovativen Leuchtturmprojekten ausgewählt und ist die grösste solarthermische Anlage Deutschlands. Es ist das einzige auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Das Projekt wurde mit rund 3,5 Millionen Euro gefördert durch die Stadtwerke Crailsheim, das baden-württembergische Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). Weitere Demonstrationsprojekte zur solaren Nahwärmeversorgung: „Mit Sommersonne gegen Winterkälte“ (02/2011), „Nahwärme solar nachrüsten“ (14/2009) und „Solare Nahwärme – Neubausiedlung Speyer“ (14/2006).
Im Dezember 2004 wurde das Projekt in Crailsheim vom Impulskreis Energie als eines von vier innovativen Leuchtturmprojekten ausgewählt und ist die grösste solarthermische Anlage Deutschlands. Es ist das einzige auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Das Projekt wurde mit rund 3,5 Millionen Euro gefördert durch die Stadtwerke Crailsheim, das baden-württembergische Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). Weitere Demonstrationsprojekte zur solaren Nahwärmeversorgung: „Mit Sommersonne gegen Winterkälte“ (02/2011), „Nahwärme solar nachrüsten“ (14/2009) und „Solare Nahwärme – Neubausiedlung Speyer“ (14/2006).
Quelle: BINE Informationsdienst
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LöschenWas für eine gigantische Anlage... Dann brauchen wir ja wohl bald keine Kernkraftwerke mehr.
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