Neue Studie zeigt erstmals für Deutschland die bundesländergenauen
Arbeitsplatzeffekte. Insbesondere für den ostdeutschen Arbeitsmarkt
haben Erneuerbare Energien demnach eine hohe Bedeutung.
In Deutschland sind aktuell
mehr als 380.000 Menschen in der Erneuerbare-Energien-Branche
beschäftigt. Während in absoluten Zahlen die größten
Beschäftigungseffekte in wirtschaftlich starken Bundesländern wie Bayern
und Nordrhein-Westfalen zu beobachten sind, ist die Bedeutung der
Erneuerbaren Energien für den jeweiligen Arbeitsmarkt vor allem in
strukturschwächeren Regionen sehr hoch – in Sachsen-Anhalt wurde etwa
mehr als jeder vierzigste Arbeitsplatz direkt oder indirekt von der
Erneuerbaren-Energien-Branche geschaffen.
„Der Arbeitsmarkt der Erneuerbaren Energien hat in
den letzten Jahren eine sehr positive Entwicklung genommen“, erläutert
der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, Philipp
Vohrer, mit Blick auf eine neue Studie der Gesellschaft für
Wirtschaftliche Strukturforschung (gws) und des Zentrums für
Solarenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). In der
Studie werden die Arbeitsplatzeffekte der regenerativen
Energietechnologien in Deutschland erstmals bundesländergenau
modelliert. Nach kontinuierlichem Wachstum der Beschäftigtenzahlen auch
durch die Finanz- und Wirtschaftskrise hindurch, waren im Jahr 2011 rund
382.000 Menschen in der Branche beschäftigt. Damit hängt im
gesamtdeutschen Durchschnitt schon etwa jeder hundertste Arbeitsplatz an
den regenerativen Energietechnologien.
In absoluten Zahlen gemessen, haben die Erneuerbaren
Energien in den großen Flächenländern Bayern, Nordrhein-Westfalen,
Niedersachsen und Baden-Württemberg die meisten Arbeitsplätze
geschaffen. Diese vier Länder vereinigen fast die Hälfte der in der
Branche Beschäftigten auf sich. Bayern als größtes Flächenland ist dabei
mit insgesamt fast 70.000 Beschäftigten in der Branche Spitzenreiter,
noch vor NRW als bevölkerungsreichstem Land.
Allerdings ist die relative Bedeutung der
Arbeitsplatzeffekte in anderen Bundesländern noch größer: Im Verhältnis
zur gesamten Beschäftigtenzahl ist vor allem in Ostdeutschland ein hoher
Anteil der von den Erneuerbaren Energien geschaffenen Arbeitsplätze zu
verzeichnen, im Schnitt arbeiten dort 1,5 Prozent der Arbeitnehmer und
damit jeder 70. Beschäftigte in der Branche. Bei den Spitzenreitern in
dieser Kategorie, Sachsen-Anhalt und Brandenburg, sind es sogar 2,7 bzw.
2,2 Prozent der gesamt Beschäftigten. „Die Erneuerbaren Energien haben
Regionen mit schwieriger wirtschaftlicher Ausgangslage neue Perspektiven
verschafft. Diese Keimzellen müssen bewahrt und weiterentwickelt
werden“, kommentiert Vohrer die Ergebnisse.
Beim Blick auf die einzelnen Sparten zeigt sich,
dass die Bundesländer ganz unterschiedlich aufgestellt sind. Die
insgesamt größten Arbeitsplatzeffekte entstehen durch die Solar- und die
Bioenergie, dicht gefolgt von der Windenergie. Dabei profitieren nicht
nur Länder mit Produktionsstandorten entsprechender
Energieerzeugungsanlagen, sondern dank Zulieferketten auch solche mit
einer starken industriellen Basis, und dank der Arbeitsplatzeffekte
durch Betrieb und Wartung auch Länder mit einer hohen installierten
Erneuerbare-Energien-Leistung.
So hat beispielsweise Baden-Württemberg
überdurchschnittlich viele Beschäftigte im Bereich Windenergie – trotz
einer geringen Zahl an installierten Windenergieanlagen und fast ohne
ansässige Windkraftanlagen-Hersteller. In Niedersachsen werden aufgrund
der großen installierten Wind- und Bioenergieleistung viele Menschen in
Betrieb und Wartung beschäftigt. Die Bedeutung der Photovoltaikindustrie
ist dagegen zwar auch in Bayern als Land mit den meisten Solarmodulen
hoch; noch bedeutsamer ist diese junge Industrie aber bislang in den
ostdeutschen Ländern Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen.
„Auch wenn sich im Jahr 2012 insbesondere durch die
schwierige Marktsituation der Solarbranche ein spürbarer Abbau von Jobs
in der Produktion abzeichnet, gibt die Arbeitsmarktsituation bei den
Erneuerbaren Energien insgesamt weiterhin Anlass zu Optimismus,
insbesondere da mit dieser Zukunftsbranche auch mittelfristig gute
Exportperspektiven und damit auch erhebliche ökonomische Chancen
verbunden sind“, bewertet Vohrer die Studie mit Blick auf die aktuellen
Entwicklungen.
Die detaillierten Arbeitsplatzzahlen können Sie in Form interaktiver Karten und Tabellen auf folgendem Portal einsehen: http://www.foederal-erneuerbar.de
Die vom Bundesumweltministerium geförderte Studie von gws und ZSW finden Sie auf den Themenseiten des Ministeriums:
http://www.erneuerbare-energien.de/erneuerbare_energien/arbeit/arbeitsplaetze/doc/40289.php
http://www.erneuerbare-energien.de/erneuerbare_energien/arbeit/arbeitsplaetze/doc/40289.php
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie zudem im Renews Kompakt zu Arbeitsplatzeffekten Erneuerbarer Energien:
http://www.unendlich-viel-energie.de/de/service/mediathek/renews-kompakt-hintergrundpapiere.html
http://www.unendlich-viel-energie.de/de/service/mediathek/renews-kompakt-hintergrundpapiere.html
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