Mittwoch, 27. Juni 2012

Einspeisetarife sind top

 Vergrössern mit Klick auf die Grafik!

Der Ausbau Erneuerbarer Energien lässt sich mit garantiertem Einspeisevorrang und fester Vergütung am besten erreichen. Neben Investitionssicherheit durch verlässliche Vergütungen ist der Einspeisevorrang für Strom aus Erneuerbaren Energien Dreh- und Angelpunkt einer erfolgreichen Förderpolitik.
 
Für den Ausbau der Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien haben sich Einspeisevergütungen als überlegenes Erfolgsmodell erwiesen. Das gilt für Deutschland mit seinem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), aber auch für andere Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Fördersysteme mit festgelegten Quoten für Erneuerbare Energien sind dagegen den Nachweis ausreichender Effizienz schuldig geblieben. Diese Erkenntnis ist in der Wirtschaft angekommen, wie eine Umfrage belegt.

„Die Bilanz der vergangenen Jahre zeigt, dass Einspeisevergütungen das Marktwachstum Erneuerbarer Energien stark vorangebracht haben, und zwar zu beherrschbaren Kosten“, erklärt der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, Philipp Vohrer. „Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch für andere Staaten der Europäischen Union.“ Ein Blick über die deutschen Grenzen mache die Vorzüge von Einspeisetarifen für einen zügigen und kosteneffizienten Ausbau Erneuerbarer Energien deutlich, so Vohrer. In Ländern mit Einspeisevergütungen wie zum Beispiel Deutschland, Spanien, Frankreich oder Portugal beträgt die Vergütung pro Kilowattstunde Onshore-Windstrom deutlich weniger als 10 Cent. Hingegen ist der Zubau von Windrädern an Land in Staaten mit Quotenregelung wie Großbritannien, Polen, Belgien oder Italien mit einer Spanne von knapp 11 Cent/kWh bis fast 15 Cent/kWh deutlich kostspieliger. „Der Vergleich zeigt: Quotenregelungen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien sind teurer und ineffektiver“, resümiert Vohrer. 

Neben Investitionssicherheit durch verlässliche Vergütungen ist der Einspeisevorrang für Strom aus Erneuerbaren Energien für Vohrer Dreh- und Angelpunkt einer erfolgreichen Förderpolitik. „Nur auf solcher Grundlage kann ein Umbau des Energiemarktes hin zu einer von Erneuerbaren Energien geprägten Struktur stattfinden“, betont der AEE-Geschäftsführer. Eine Abkehr von diesen Kernelementen des EEG würde die Investitionssicherheit für neue Marktteilnehmer verringern und damit den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien gefährden. „Die Auswirkungen einer Quotenregelung lassen sich am deutschen Kraftstoffmarkt studieren, wo bedingt durch eine staatlich festgelegte Quote eine große Zahl mittel¬ständischer Biokraftstoffhersteller vom Markt verschwunden ist oder in eine Abhängigkeit von den Mineralölmultis getrieben wurde“, so Vohrer.

In der Europäischen Union hat der Zubau von Kapazitäten zur Nutzung Erneuerbarer Energien trotz des rasanten Wachstums in Staaten wie Deutschland, Portugal und Irland die Erwartungen insgesamt bisher nicht ganz erfüllt. So wurden für 2010 gesteckte Ziele der Europäischen Kommission für den Stromsektor im EU-Schnitt knapp verfehlt. In ihrem jüngsten Papier zum Markt der Erneuerbaren Energien von Anfang Juni geht die Kommission aber im laufenden Jahrzehnt von einem starken Marktwachstum der Erneuerbaren Energien in einer Größenordnung von sechs Prozent pro Jahr aus. „Die Erneuerbaren Energien entwickeln sich dynamisch, weil viele EU-Staaten mit Einspeisetarifen ihren nationalen Gestaltungsspielraum genutzt haben und auf das gemeinsame Ziel hinar¬beiten, bis 2020 mindestens 20 Prozent des Endenergiebedarfs der EU aus regenerativen Quellen zu decken“, stellt Vohrer fest. Auch für die Zeit danach gelte es, ehrgeizige und verbindliche Wachstumsziele zu setzen. „Die konventionelle Energiewirtschaft ist nach wie vor der größte Einzelemittent von Treibhausgasen in der EU. Erneuerbare Energien sind hier die einzige Alternative“, betont Vohrer.
 
Der AEE-Geschäftsführer verweist in diesem Zusammenhang auch auf das Votum der Wirtschaft: Laut einer Umfrage von EuPD Research im Auftrag von AEE und Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) sehen fast drei Viertel der befragten Erneuerbare-Energien-Unternehmen in Einspeisevergütungen das geeignete Instrument für Klimaschutz, Markteinführung und Technologieentwicklung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. Quotensysteme hielten dagegen nur zwei Prozent der Befragten für sinnvoll. 

Die Agentur für Erneuerbare Energien fasst in ihrem aktuellen Hintergrundpapier in der Reihe „Renews Kompakt“ Erkenntnisse zu den verschiedenen Fördersystemen in der EU zusammen. Das Renews Kompakt "Erfolgreicher Ausbau Erneuerbarer Energien dank Einspeisevergütung", abrufbar im Internet unter http://www.unendlich-viel-energie.de/de/service/mediathek/renews-kompakt-hintergrundpapiere.html

Quelle und weitere Infos: Agentur für Erneuerbare Energien
Alexander Knebel
Pressereferent
Tel:   030-200535-52
Mail: a.knebel@unendlich-viel-energie.de
www.unendlich-viel-energie.de

^^^ Zur Homepage Solarmedia

1 Kommentar:

  1. Einspeisevorrang macht Sinn, aber nur bis zu einem gewissen Deckel. Einspeisevorrang macht andere Energie teurer. Das ist sinnvoll, aber der Endkunde zahlt das indirekt natürlich auch.

    AntwortenLöschen