Wer geglaubt hat, die Energiewende laufe sich tot, reihe nur noch Photovoltaikmodul oder Windrad aneinander und sonst geschehe nichts mehr, wird gerade eines Besseren belehrt (wenn auch die Ewiggestrigen Wende-Skeptikerinnen nicht weit sind). Das neue und gänzlich belebende Element der Energiewende ist die Elektromobilität - wovon sich die Teilnehmer*innen einer Veranstaltung des Forums Energie Zürich (FEZ) diese Woche überzeugen konnten.
Bei den Milliarden sind wir in der Schweiz noch nicht so weit - aber mit einer Aufsehen erregenden Zahl vermochte Helion-Ingenieur Daniel Sieveking die Zuhörer*innen an der Zürcher Veranstaltung doch zu fesseln: Nach seinen Berechnungen reichen bereits 100'000 Elektrofahrzeuge, um die Anschlussleistung des Speichkraftwerks Linth-Limmern zu erreichen - und die Schweiz hat rund vier Millionen Fahrzeuge, also rechne.... Helion, schweizweit tätiger Solar-Grossinstallateur und seit mehr als einem Jahr Tochtergesellschaft der grossen Autohandelsfirma Amag, hat längst Fuss gefasst im Geschäft mit dem bidirektionalen Laden. Aber der technischen Hindernisse sind gemäss Sieveking noch einige, vor allem die verschiedenen Stromarten Wechsel- und Gleichstrom gehören dazu. Lösungen sind in den kommenden Jahren, so bis 2028 in Sicht.
Fuss gefasst in diesem viel versprechenden Geschäft der Energiewende haben übrigens auch die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ). Deren Elektrotechniker David Wütschert präsentierte vor dem Energie Forum realisierte Beispiele von Ladestationen in Mehrfamilienhäusern oder Firmengebäuden. Zu letzteren gehört etwa eine Parkgarage von Lindt Chocolatiers.
Bleibt die zentrale Frage, wie sich die Technologie und die Preise der Batterien entwwickeln werden. Die bereits zitierte Zeitschrift PV-Magazine hält ganz aktuell fest: «Die
Preise für Lithium-Ionen-Batterien sind aufgrund niedrigerer
Metallkosten und größerer Stückzahlen 2024 auf ein Rekordtief gefallen.
Nun erwarten Marktforscher, dass sie sich wieder stabilisieren werden.» Ins Gewicht fallen werden auch die Netzkosten, die für die Stromübertragung anfallen - wobei alles von Null bis Vollkosten denkbar, nur erstere Variante aber hilfreich für den Durchbruch des bidirektionalen Ladens sein wird.
Auf die aktuellen Entwicklungen reagiert übrigens auch der Veranstalter von The smarter E Europe, Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft. Sie widmet dem Thema 2025 eine eigene Sonderschau, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. The smarter E Europe findet vom 7. bis zum 9. Mai 2025 auf der Messe München statt und vereint die vier Fachmessen Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe.
Copyright: Guntram Rehsche Solarmedia
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