"Ein guter Berater schaut sich nicht nur das Dach an, er geht durchs ganze Haus", sagt Timo Leukefeld, BSW-Solar-Experte für Solarthermie und Honorarprofessor an der Berufsakademie Sachsen. Er überlegt, wie man den vorhandenen Heizkessel einbinden kann und bespricht, wie die Rohre in den Keller geführt werden können, misst Türstockbreite und Deckenhöhe, um zu prüfen, welcher Speicher hindurch passt und aufgerichtet werden kann. Er erkundigt sich nach der Anzahl der Personen, die im Haushalt leben, nach dem Jahresverbrauch an Gas und Öl, dem Dämmstandard des Hauses. "Nur so kann ein Solarthermie-Experte seriös beraten und kalkulieren", betont Leukefeld.
Der wirkliche Fachmann bringe auch Spezialtechnik mit. Dazu gehört ein Gerät, mit dessen Hilfe die Dachneigung ausgemessen wird. "Die Schräge sollte mindestens 30 Grad betragen, ideal sind 45 Grad oder mehr", so Leukefeld. Moderate Abweichungen könnten mit etwas mehr oder weniger Kollektorfläche ausgeglichen werden. Mit Hilfe einer geeigneten Aufständerung könnten Solaranlagen aber auch auf Flachdächern installiert werden.
Wenn der Berater einen Sonnenbahn-Analysator auspacke, sei dies ein gutes Zeichen. Mit diesem Gerät kann der Fachmann Horizontfläche, Bäume und Häuser erkennen und beurteilen, ob der geplante Standort für die Kollektorfläche gar nicht, leicht oder stark verschattet ist. "Eine leichte Verschattung kann der Hausbesitzer problemlos durch etwas mehr Kollektorfläche kompensieren", erklärt Leukefeld.
Ein seriöses Angebot beziffert, wie viel Prozent Gas oder Öl im Jahr durch die Sonnenheizung eingespart werden können. Es listet alle anfallenden Kosten im Detail auf - also auch Ausgaben für Gerüstmontage, Dachabdeckung, Material und Umbauten. Ein gutes Angebot sollte für den Kunden leicht nachvollziehbar und vergleichbar sein. Ein qualifizierter Berater sollte auch Angaben über aktuelle Fördersummen machen, Hinweise zu Finanzierungsmöglichkeiten geben und bei der Antragstellung helfen. Eher Vorsicht sei geraten, wenn der Berater bestimmte Produkte nenne. Das sei bei einer Erstberatung unnötig.
Der Kunde soll laut BSW Solar gezielt nach Referenzen fragen: Gute Berater seien umstandslos bereit, einen Besuch in einem fertigen Solarthermie-Haus zu arrangieren. Außerdem solle er drei Angebote einholen und vergleichen. Das verhindere Fehlausgaben. Tipp von Professor Leukefeld: "Bei der Firma, die Sie schließlich für die Installation Ihrer Sonnenheizung wählen, können Sie sich die Ausgabe für die Anlagenplanung wieder gutschreiben lassen."
Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft / Solarserver
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