Dienstag, 16. Februar 2010

Oerlikon Solar regt sich

Der Mutterkonzern OC Oerlikon schlingert und kann immer noch kein erfolgversprechendes Sanierungskonzept vorlegen. Die Solarsparte hat immerhin offenbar wieder Aufträge.

Für Ende 2009 hatte OC Oerlikon eine Regelung der angespannten finanziellen Situation versprochen – nun ist sie für den kommenden Monat in Aussicht gestellt. Die Banken sind noch nicht im Boot, verweigern offenbar eine Umschuldung oder sonstwie geeignete finanzielle Unterstützung. Mehr erfuhr die Öffentlichkeit in dieser ganzen Zeit nicht, die Finanzwelt wunderte sich – und quittierte die Situation vor allem mit einem ins Bodenlose gestürzten Aktienkurs.

Nun meldet sich immerhin die Solarsparte (im Bild eine Produktionsanlage), von der bislang für das letzte Jahr nur ein einziger Grossauftrag (nach Russland – siehe Solarmedia vom 5. Dezember 2009) bekannt geworden war - sowie die Absetzung von Spartenleiterin Jeannine Sargent. Gemäss Medienmitteilung hat Oerlikon Solar, nach eigenen Angaben der weltweit führende Lieferant von Produktionsanlagen für die Herstellung von Dünnfilm-Silizium-Photovoltaik (PV) einen bedeutenden Vertriebserfolg in Spanien erzielt. Demnach setzt Gadir Solar seine PV-Technologie für amorphes Dünnfilm-Silizium bereits in der Solarproduktionsanlage in der Bucht von Cadiz (Spanien) ein. Das Werk von Gadir Solar ist eines der grössten in Europa und nahm im Oktober 2009 seinen Betrieb auf. Das Unternehmen hat in Rekordzeit eine Jahresproduktionskapazität von 40 MW erreicht. Mit der Kapazität der jährlich produzierten PV-Module aus amorphem Silizium können rund 8.000 Häuser mit ausreichend Energie versorgt werden.

Oerlikon Solar verfolge damit seinen eingeschlagenen Weg: Technische Innovationen sollen die Kosten senken und die Leistungen solartechnischer Anlagen verbessern. PV-Solaranlagen entwickeln sich zu einer Massenproduktionstechnik - und wie es schon bei Flachbildschirmen für Fernseher der Fall war, wird es wahrscheinlich in den nächsten 5 bis 10 Jahren zu fortgesetzten Innovationen und Kostensenkungen kommen. Über das kurzfristige Angebot des Marktes hinaus fokussieren Kunden von Oerlikon Solar bereits heute den Markt des Jahres 2012 und darüber hinaus, wenn die Produktion in den Micromorph-Herstellungswerken bei voller Auslastung und zu Produktionskosten läuft, die im Rahmen des Stromeinkaufsvertrags (Power Purchase Agreement; PPA) Preise auf Netzparitätsniveau ermöglichen.

Quelle: Oerlikon-Solar

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