Der US-Computergigant forscht auch solar – und hat in einem neuen Anlauf einen Rekord für eine besonders günstige Dünnfilmtechnologie erzielt. Solarmedia hat in spezialisierten US-Medien gestöbert und überraschende Fakten zutage gefördert.
Bekannt ist das eher nur Insidern, aber technologisch liegt es nahe, dass sich ein Computerkonzern oder auch Halbleiterhersteller mit Photovoltaik beschäftiget. So auch IT-Gigant IBM. Die Amerikaner melden einen Durchbruch in ihrer Solarforschung, um die es rund zwei Jahre eher ruhig war. Doch nun wartet die von IBM verfolgte Dünnfilmtechnologie mit einem Leistungsprung auf. Gemäss US-Medien erreicht die weiter entwickelte Zelle nunmehr einen Wirkungsgrad von nahezu zehn Prozent – einer bedeutenden Schwelle insbesondere für nicht-kristalline Solarmodule. Gegenüber früheren Bekanntmachungen hat IBM damit einen Sprung um rund 40 Prozent gemacht. Was IBM denn auch nicht unbescheiden von einem Weltrekord für diesen Zelltypus sprechen lässt.
Weitere Schritte, die Forscher David Mitzi und sein Team vom IBM Research verfolgen, visieren einen Wirkungsgrad von bis zu zwölf Prozent an. Und gleichzeitig soll die neue Technologie helfen, den solaren Anteil an der Welt-Elektrizitäts-Erzeugung von derzeit unter 0,1 Prozent endlich markant zu erhöhen. Dass das allerdings auch auf anderen Wegen schon möglich ist, zeigt die Entwicklung in Deutschland, wo die gegen neun installierten Gigawatt unterdessen die Prozentschwelle erreicht haben – was auch dem Äquivalent der Erzeugung eines grossen Atomkraftwerks gleich kommt.
Die von IBM verfolgte Dünnfilmvariante fusst auf den Ausgangsmaterialien Kupfer, Zinn, Zink, Schwefel und Selenium auf, verzichtet aber im Gegensatz zu anderen Ansätzen auf das knappe und absehbar teure Indium. Das eröffnet einen praktisch unbegrenzten Ausbau von Produktionsmengen. Es ist denn auch IBM’s erklärtes Ziel, eine Technologie zu entwickeln, die eben auf gut verfügbaren und damit billigen Materialien aufbaut. Zudem verzichtet sie auch auf ökologisch besonders problematische Zugaben wie etwa die First-Solar-Module mit ihren Cadmium- und Tellurid- Bestandteilen. Allerdings: die IBM-Forscher verfolgen diese Technologie nach eigenen Aussagen erst seit rund neun Monaten (früher erforschten sie insbeondere sogenannte Konzentrator-Zellen). Ausgeschlossen scheint übrigens, dass IBM die Forschungsresultate für eigene Produkte anwenden wird – vielmehr sollen sie über Lizenzen von Anderen genutzt werden.
© Solarmedia/ Environmental Leader
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