Montag, 8. Februar 2010

Intensive Forschung

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr rekordhohe Solarkapazitäten geschaffen (gegen drei Gigawatt). Im Hintergrund laufen intensive Entwicklungsarbeiten, wie drei Beispiele zeigen.

In Bayern hat die hat Dyesol Industries Pty Limited eine Tochterfirma als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) gegründet. Dyesol Industries ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der australischen Farbstoffsolarzellen-Spezialistin Dyesol Limited (im Bild eine Dyesol-Zelle). Zweck des Unternehmens sei es, Chancen zur Produktentwicklung und Kommerzialisierung von Farbstoffsolarzellen (DSC) in Deutschland und insbesondere in Bayern zu nutzen, teilte das Unternehmen mit. Dyesol sei an Kooperationen und gemeinschaftlichen Unternehmungen mit Partnern aus der Industrie und dem staatlichen Sektor interessiert.

Geschäftsführer ist Dr. Keith Brooks, der auch die schweizerische Tochterfirma Greatcell Solar S.A. führt. Brooks wird unterstützt von Dyesols European Strategic Development Team, das von Dyesols Managing Director Global, Dr. Gavin Tulloch, und Michael Sundman, Business Development Executive - Europe, geleitet wird. Dr. Tulloch: "Dieser Schritt war schon seit etlichen Jahren in der Planung. Für Dyesol ist es die logische Vorgehensweise, neue Produkte und Anwendungen in Deutschland zu entwickeln. Schließlich handelt es sich hier um die fortschrittlichste Solargesellschaft auf der Welt, in der Energie- und Umweltbewusstsein uns den Job um einiges erleichtern. Dies ist eine folgerichtige Maßnahme und bildet Teil einer ganzen Reihe von Aktivitäten, die wir innerhalb der Region zum Abschluss bringen möchten."

Schon früher hatte der Komplettanbieter Conergy gemäss den oekonews ein ehrgeiziges Forschungsprogramm angekündigt: Gemeinsam mit dem renommierten Leibniz Institut für innovative Mikroelektronik (IHP) forscht die Conergy SolarModule GmbH & Co. KG künftig verstärkt an der Produktions-Implementierung neuartigen Siliziums aus unterschiedlichen Herstellungsverfahren. Der zu erforschende Rohstoff für kristalline Solarmodule ist gegenüber bisher bekanntem und verwendetem Silizium deutlich günstiger. Hierdurch will Conergy die Rohstoff- und Produktionskosten seiner Premium Conergy PowerPlus Module weiter senken. Außerdem sollen kürzere Energierücklaufzeiten im Herstellungsprozess erreicht werden. Das Wirtschaftsministerium Brandenburg fördert das gemeinsame Vorhaben von IHP und Conergy in Frankfurt (Oder) im Rahmen seines Landesförderprojekts „Forschung und Entwicklung – große Richtlinie“ bis zum Jahr 2011. Erste Forschungsergebnisse erwarten Conergy und das IHP Mitte dieses Jahres.

Schliesslich ist es Wissenschaftlern vom Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) und dem Freiburger Materialforschungszentrum (FMF) der Universität Freiburg gelungen, eine Behandlungsmethode für die Oberfläche von Nanopartikeln zu entwickeln, die die Effizienz von organischen Solarzellen erheblich steigert. Durch den Einsatz sogenannter Quantum Dots aus Cadmium-Selenid konnten die Forscherinnen und Forscher die bisher höchste Effizienz von 2 Prozent in Hybrid-Solarzellen erzielen, die auch durch Messungen der am FMF angesiedelten Arbeitsgruppe "Farbstoff- und Organische Solarzellen" des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme bestätigt wurde. Bisherige Werte lagen bei 1-1,8 Prozent. Bei Hybrid-Solarzellen besteht die photoaktive Schicht aus einer Mischung aus anorganischen Nanopartikeln und einem (organischen) Polymer. Die entwickelte Methode ist prinzipiell auf viele Nanopartikel anwendbar und eröffnet weitere Perspektiven zur Effizienzsteigerung dieses Solarzellentyps. Das Verfahren wurde patentiert und die Ergebnisse wurden vor kurzem in einer Ausgabe der renommiertesten Fachzeitschrift für Angewandte Physik, den "Applied Physics Letters", veröffentlicht.

Quellen: Ecoreporter / oekonews und nochmals oekonews

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