Donnerstag, 4. Februar 2010

Auch Briten fördern PV

Jahrelang hatte Grossbritannien den Kritikern von Einspeisevergütungen als Beispiel gegolten, dass es ohne gehe. Die Bastion ist nun aber gefallen.

Nun gibt also auch Großbritannien eine Photovoltaik-Vergütung bekannt. Ab 1. April führen die Briten einen Einspeisetarif nach deutschem Vorbild ein. Die Anlagenbetreiber werden sogar mehr Geld bekommen, als zunächst von der Regierung angekündigt. Unternehmen und Haushalte, die Photovoltaik-Anlagen mit bis zu fünf Megawatt Leistung schon betreiben oder zukünftig installieren, werden nun für die produzierte Elektrizität bezahlt. Das Energie- und Klimaministerium (DECC) hat jetzt die geplanten Einspeisevergütungen nach deutschem Vorbild vorgestellt, die sogar leicht über den im Vorfeld angekündigten Tarifen liegen.

Das Londoner Rathaus mit seiner eigenwilligen Architektur verfügt als eines der wenigen Gebäude in Grossbritannien bereits über eine grosse Anlage zur photovoltaischen Stromerzeugung.


Die Vergütung umfasst sowohl Strom, der von den Betreibern selbst genutzt wird, als auch ins öffentliche Netz eingespeiste Energie. In den Genuss der Vergütung kommen alle Betreiber, deren Anlagen seit der Ankündigung der Einspeisetarife im Juli 2009 genehmigt wurden und die Strom mittels Photovoltaik, Biogas, Wind oder Wasser erzeugen.
Die Einspeisetarife lohnen sich vor allem für Betreiber von Photovoltaik-Anlagen. Solarstrom aus Anlagen bis einschließlich vier Kilowatt wird in den ersten beiden Jahren auf Neubauten mit 36,1 Pence (umgerechnet 41,4 Euro-Cent) je Kilowattstunde vergütet, nachgerüstet auf Altbauten mit 47,3 Euro-Cent. Bei Anlagen über vier und bis zehn Kilowatt gibt es ebenfalls 41,4 Euro-Cent, bei Anlagen über zehn und bis 100 Kilowatt noch 36 Euro-Cent. Solarstrom von größeren Photovoltaik-Anlagen bis maximal fünf Megawatt sowie von nicht netzgebundenen Anlagen wird mit 29,3 Pence (33,6 Euro-Cent) vergütet. Die Einspeisevergütung hat eine Laufzeit von 25 Jahren, die Degression steht noch nicht fest.

Derzeit liegt in Großbritannien der Anteil der Erneuerbaren an der Energieversorgung bei gerade einmal 5,5 Prozent, Wärme wird zu weniger als ein Prozent aus erneuerbaren Quellen produziert. Bis 2020 soll der Anteil von Wind, Sonne und Co. an der gesamten Energieversorgung nach dem Willen der britischen Regierung bei 15 Prozent liegen. Als erstes Land der Welt will Großbritannien die Einspeisevergütung daher ab April 2011 auch im Wärmebereich greifen lassen.

© Solarmedia
/ Quelle: Photovoltaik

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