Die weltweite Solarbranche wird im laufenden Jahr zurückkehren zum ausgeprägten Wachstum, welches nun schon ein ganzes Jahrzehnt andauert – nur 2009 brachte eine Wachstumsdelle.
Das neue Jahr hat gerade mal seine ersten beiden Monate hinter sich gebracht – und schon stehen erste Prognosen für die PV-Branche für das ganze 2010 ins Haus. Die renommierte iSuppli rechnet mit einem starken Marktwachstum weltweit, um über 60 Prozent. Einhergehen wird dieses mit einem weiteren Preiszerfall der Solarmodule, der allerdings nicht mehr ganz so ausgeprägt wie 2009 ausfallen wird.
Noch rund einen Fünftel wird der Preisrückgang gemäss iSuppli im laufenden Jahr ausmachen (nach 37.8 % im Vorjahr). Damit werde die Branche ihr Gesicht völlig verändern, hält die Analyse fest. Die Unternehmen werden gezwungen sein, ihre Programme zur Reduktion der Kosten noch zu beschleunigen.
Die Ausweitung der Nachfrage wird allerdings einen Dämpfer erhalten, wenn die in Deutschland markant gesenkten Einspeisetarife wirksam werden – was nach neuesten Kompromissen in der zweiten Jahreshälfte der Fall sein soll (siehe Solarmedia vom 23. Februar 2010). Immerhin macht der deutsche PV-Markt rund die Hälfte des Weltumsatzes aus, vor allem nach den rekordhohen rund 3000 MW, die dort im vergangenen Jahr installiert wurden, während der frühere Weltmarktleader Spanien seine Unterstützung radikal minderte, worauf der Markt völlig kollabierte.
Die Veränderungen im Marktangebot sieht iSuppli wie folgt: Mit Samsung und LG Electronics weiten zwei südkoranische Giganten ihre Produktionskapazitäten markant aus. Dem stehen taiwanesische in nichts nach und auch US-Hersteller folgen wie etwa Ingenieurdienstleister Bechtel. All diese Investitionen in neue Kapazitäten werden das Weltpotential auf wohl auf 15 bis 20 GW treiben - bei einer voraussichtlichen Nachfrage von 8,3 GW. Damit werde der Wachstumspfad von 2008 wieder aufgenommen – das Vorjahr hatte ja eine Stagnation gebracht. Noch ein Vergleich aus der Warte von Solarmedia: Mit 8,3 Gigawatt installierter neuer Solarleistung wird bereits ein Volumen erreicht, das die aktuelle Kapazität neuer Atommeiler übertrifft - die bringen es nämlich grad mal so auf einen bis zwei mit rund 2 GW Leistung und damit ähnlicher Jahresproduktion wie der PV-Bereich, letzterer ist also auf der Überholspur.
Das erweiterte Angebot führe logischerweise zu sinkenden Modulpreisen, insbesondere bei den kristallinen, die vor allem auch beeinflusst werden von den weiterhin sinkenden Silliziumpreisen, hält iSuppli in seiner Analyse weiter fest. Denn auch in der Rohstoffproduktion sind die Kapazitäten massiv gesteigert worden. Erst gegen Ende des Jahres sieht iSuppli eine Erholung der Modulpreise, die die vorrangegangene Senkung aber kaum wettmachen werde.
© Solarmedia / Quelle: PV-Society
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