Die Diskussion rund um die Eignung der Photovoltaik zur Stromerzeugung dreht sich stets um die Kosten. Doch diese sinken nachgewiesenermassen und kontinuierlich.
Dem solarthermischen Projekt Desertec in der afrikanischen Sahara wird häufig entgegengehalten, die politischen, technischen und finanziellen Probleme seien schlicht und einfach zu gross. Die heutige Welt sei zu komplex für solche Vorhaben. Dem ist weit gehend zuzustimmen.
Nur gilt das vor allem auch für die Atomtechnologie und die Kernfusion. Erstere versagt gerade in Finnland, wo die Bauzeit für Olkiluoto 3 um fünf (!) Jahre überschritten wird (Inbetriebnahme 2014 statt 2009) und die Kosten bei nahezu acht statt drei Milliarden € liegen werden (siehe Solarmedia vom 22. April 2010). Und die Kernfusion sollte schon vor 50 Jahren in 50 Jahren laufen, also heute. Nur gilt jetzt auch wieder: In 50 Jahren - und der Versuchsreaktor ITER wird mindestens 16 Mrd. € kosten..... ohne eine brauchbare kommerzielle Anlage darzustellen.
Also wenden wir uns hin zu jener Einfachheit, die heute greifbar ist und doch viele Entwicklungsmöglichkeiten offen hält, eben beispielsweise die Photovoltaik. Die Kosten haben sich etwa innert zehn Jahren mehr als halbiert - ablesbar am Solarstrom der Solarbörse EWZ Zürich. Anfangs kostete dieser für Verbraucher 1.20 CHF / kWh, heute noch 75 Rp. - und die günstigsten Anlagen produzieren bereits für rund 50 Rp (zur Erinnerung: herkömmlicher Strom ksotet in der Schweiz in gewissen Gegenden bereits so viel, im Allgemeinen 20 - 40 Rp.).
Wer es genauer wissen will, ein bisschen Finanz- und Techniklatein, sorry: Sowohl in Deutschland wie hierzulande lässt sich eine PV-Anlage zu Systemkosten von 5000-8000 CHF pro kWp erstellen - je nach Grösse, Modulqualität und nötigen Umgebungsarbeiten. Das ergibt dann bei den erwiesenen Erträgen in unseren Breitengrade (jährlich zwischen 850 und 1100 kWh pro kWp) erwähnte effektive Stromkosten.
Fazit: Auch in der Schweiz lässt sich mehr als ein Drittel des Haushaltstromverbrauchs mit Photovoltaik erzeugen - und das also bald zu konkurrenzfähigen Preisen. Denn Atomstrom (s.o.) und fossil erzeugter steigen im Preis, der solare sinkt weiter - weil es eben doch viele Innovationen gibt. Die «Solarfreaks» sind (übrigens ebenso die Windfreaks - siehe Solarmedia vom 16. März 2010) auf einem sehr realistischen Weg, das Energieproblem mit Erneuerbaren zu lösen. Das merkt unterdessen die ganze Welt um uns herum. Da wird vereinzelt zwar auch auf AKW gesetzt, aber selbst dort noch viel stärker auf Erneuerbare Energie, China etwa forciert sowohl Wind- wie Solarenergie ungeheurem Ausmass!
© Solarmedia
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