Montag, 10. Mai 2010

Schnelles Wachstum

Der weltweite Markt für photovoltaisch, also durch direkte Sonneneinstrahlung erzeugten Strom wächst kontinuierlich und er wächst schnell. Auch 2010 wird das Vorjahreswachstum deutlich übertroffen. Bis 2014 könnte das Wachstum geradezu gigantisch sein – vorausgesetzt, die Politik macht mit.

Anfangs Mai veröffentlichte der europäische Photovoltaik-Industrieverband EPIA (European Photovoltaics Industry Association, Brüssel, Belgien) seine jährliche weltweite Marktprognose. Darin sagt EPIA ein starkes Wachstum der Photovoltaik-Branche voraus, da zahlreiche Zweitmärkte in Europa und auf der ganzen Welt entstünden. EPIA erwartet für 2010 einen Photovoltaik-Zubau zwischen 8,2 und 12,7 Gigawatt (GW), der 2014 zwischen 13,7 bis 30 GW liegen soll, je nachdem, ob entsprechende Förderprogramme in den unterschiedlichen Ländern durchgesetzt werden. "Die prognostizierte globale PV-Produktionskapazität würde ausreichen, um die erwartete Marktentwicklung in den nächsten fünf Jahren abzudecken", heißt es in dem Bericht. "Wie die installierte Photovoltaik-Leistung wächst, muss jedoch in den nächsten Jahren eingehend geprüft werden, um sicherzustellen, dass die Auswirkungen der Finanzkrise Investitionen in mehr PV-Leistung nicht einschränken."

Laut dem Bericht wird Deutschland das Wachstum in nächster Zeit voraussichtlich anführen; Zahlreiche Märkte entstehen laut EPIA in anderen europäischen Ländern. Trotz der Kürzungen der deutschen Solarstrom-Einspeisevergütung geht der EPIA-Bericht von einem erneuten Wachstum des deutschen Marktes im laufenden Jahr aus. Die jährlich neu installierte PV-Leistung werde zwar in den nachfolgenden Jahren wieder zurückgehen, aber immer noch den größten Marktanteil Europas ausmachen. Der Bericht führt weiter aus, dass Italiens Solar-Branche weiter wachsen soll auf Grund der hohen Sonneneinstrahlung und der erfolgreichen Förderpolitik "Conto Energia". 2009 wurde Italien mit 730 MW neu installierter Leistung zum weitweit zweitgrößten Photovoltaik-Markt.

EPIA gibt sich jedoch pessimistisch hinsichtlich Tschechien und Belgien. Sobald diese Märkte bereinigt sind, erwartet EPIA in vielen weiteren europäischen Märkten ein Wachstum – besonders in Spanien, Frankreich und Griechenland. Die spanische Solarbranche hat 2009 mit nur 69 MW Neuinstallationen ein Tief durchgemacht, nachdem Spanien 2008 bei Installationen weltweit führend war. Das liege an der Beschränkung der spanischen Einspeisevergütung. EPIA erwartet, dass sich der spanische Markt in den nächsten Jahren wieder normalisiert und ein wichtiger, aber nicht überwältigend starker europäischer Markt wird. Frankreich kämpfe immer noch mit Problemen des Netzanschlusses, die Branche verfüge aber über ziemlich große Aufträge. Griechenland, mit einem der größten Solar-Potenziale Europas, zeige sich auch vielversprechend.

EPIA erwartet stetiges, andauerndes Wachstum sowohl in den USA als auch in Japan. Das sind derzeit die beiden größten Märkte außerhalb Europas. Zusätzlich erwartet EPIA, dass China, das gegenwärtig Anlagen in einer Größenordnung von 12 GW entwickelt, sich als Weltmarktführer abzeichnet. Das Land wurde 2009 zum weltgrößten Modulhersteller und gelangte mit 160 MW Photovoltaik-Zubau zum ersten Mal in die Top 10. Der Strombedarf in China wächst stark. Dennoch, so EPIA, werde der chinesische Photovoltaik-Markt vollständig von der chinesischen Politik abhängen.

Quellen: EPIA / Solarserver.de

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