Der Schweizer Fachverband für Solarwirtschaft erhält einen engagierten neuen Präsidenten. Und bekennt sich zum Ziel einer 100prozentigen Versorgung mit Erneuerbaren.
Anlässlich der Generalversammlung von Mittwoch wählten die Swissolar-Mitglieder Nationalrat Roger Nordmann einstimmig zu ihrem neuen Präsidenten (siehe Bild). Der Waadtländer Ökonom fordert von der Schweiz unter anderem, dass sie bis 2020 den derzeitigen Anteil an Solarstrom von unter 1% auf mindestens 6% erhöht. Die Verbandsmitglieder verabschiedeten zudem eine Resolution, in der sie die Vision einer 100%-Versorgung unseres Landes mit erneuerbaren Energien fordern.
Auf den Tag genau zehn Jahre dauerte die Swissolar-Präsidentschaft des ehemaligen Nationalratspräsidenten Yves Christen. In dieser Zeit veränderte sich das Image der Solarenergie massiv: Wurde sie vor 10 Jahren noch belächelt, gehört sie heute zu den weltweit am stärksten wachsenden Branchen. Unter der Leitung von Yves Christen entwickelte sich Swissolar zu einer schweizweit anerkannten Branchenvertretung mit rund 250 Mitgliedern. Thomas Nordmann, der neue Präsident, stammt wie sein Vorgänger ebenfalls aus der Waadt. Der SP-Politiker, Nationalrat und Ökonom engagiert sich seit Jahren für die erneuerbaren Energien, wobei er immer wieder auch parteiübergreifende Allianzen schmiedet.
In seiner Antrittsrede gab er seiner Überzeugung Ausdruck, dass Solarenergie zu den Eckpfeilern unserer zukünftigen Energieversorgung gehört. "Wir können langfristig einen Drittel unseres Strom- und die Hälfte unseres Wärmebedarfs mit Solarenergie decken, und dank unserem Know-how haben wir die Chance, einen starken Exportmarkt aufzubauen. Dazu braucht es jedoch ein viel stärkeres Engagement der öffentlichen Hand in der Forschung, der Produktion und der breiten Anwendung im eigenen Land." Als vordringliches Anliegen nannte er die vollständige Deblockierung der kostendeckenden Einspeisevergütung für Solarstrom. Eine der wichtigsten Aufgaben des Verbands sei die Ausbildung von Fachleuten, um weiterhin qualitativ hoch stehende Solaranlagen anbieten zu können.
Im Weiteren verabschiedeten die Verbandsmitglieder folgende Resolution: "Klimawandel und knappe Ressourcen zwingen die Menschheit dazu, ihre Energieversorgung im Verlauf dieses Jahrhunderts vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen. Die Schweiz hat beste Voraussetzungen, um beispielhaft voranzugehen. Bereits bis 2050 kann die gesamte Strom- und Wärmeproduktion mit erneuerbaren Energien abgedeckt werden, wenn gleichzeitig der Energieverschwendung Einhalt geboten wird." Swissolar fordert die Verantwortlichen auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene auf, endlich entschlossen für die Energiewende einzutreten. Die schweizerische Solarwirtschaft bietet dazu Hand und ist bereit, ihren Beitrag dafür zu leisten.
Text: Anita Niederhäusern, Redaktion ee-news.ch
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