Erfolgsmeldungen kommen nun auch aus der Schweiz. Demnach wurden 2008 so viele Solaranlagen verkauft wie noch nie zuvor, wie der Schweizerische Fachverband für Sonnenenergie (Swissolar) mitteilte. Er befürchtet aber, dass das Hoch ohne weitere Förderungen bald einbrechen wird. Im vergangenen Jahr wurden fast 110'000 Quadratmeter Sonnenkollektoren verkauft. Das sind 66 Prozent mehr als im Vorjahr und entspricht dem höchsten je verzeichneten Jahreswachstum. Hohe Heizöl- und Gaspreise und der Wunsch, einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, seien für rund 11'000 Hausbesitzer Grund gewesen, auf Solarwärme zu setzen. Rund jedes vierte neue Einfamilienhaus wird mit Sonnenkollektoren ausgestattet. Sämtliche installierten Sonnenkollektoren hätten im letzten Jahr über 30 Millionen Liter Heizöl-Äquivalente eingespart und damit die Umwelt um rund 85'000 Tonnen CO2 entlastet. Das Potenzial sei dabei noch längst nicht ausgeschöpft, so Swissolar.
Ein weiteres Rekordjahr wurde bei der Photovoltaik, der Technik zur Produktion von Solarstrom, verzeichnet. Es wurden Solarzellen mit einer Nennleistung von 14'500 Kilowatt oder 104 Prozent mehr als im Vorjahr verkauft. Der Grund für das Wachstum liege wie schon im Vorjahr bei der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV). Auch hier zeige sich im internationalen Vergleich aber ein «riesiges ungenutztes Potenzial».
Nebenstehende Karte zeigt in der Übersicht, dass auch hierzulande genügend Sonne scheint, um einen guten photovoltaischen Ertrag zu erzielen - selbst die heller gefärbten Landesteile kommen auf rund 1000 Stunden Sonnenscheindauer pro Jahr. Auch die Politik habe das Potenzial von Solaranlagen erkannt und im Rahmen der Konjunkturprogramme gefördert, hält der Branchenverband Swissolar fest. Dies werde auch im laufenden Jahr zu einem zweistelligen Marktwachstum bei der Solarwärme beitragen. Allerdings zeige sich schon jetzt angesichts der vielerorts ausgeschöpften Förderprogramme, dass die bereitgestellten Mittel gegenüber dem grossen Interesse der Hausbesitzer ungenügend seien, teilte Swissolar weiter mit. Beim Solarstrom werde der Bau der Anlagen mit KEV-Bewilligung und solchen mit Beiträgen aus dem zweiten Konjunkturprogramm nochmals zu Verkaufszahlen in der Höhe des Vorjahrs führen. Angesichts des voraussehbaren konjunkturellen Einbruchs beim Neubau von Wohnhäusern sei es umso wichtiger, dass die Solarenergie auch im dritten Konjunkturprogramm sowie beim Einsatz der Mittel aus der CO2-Abgabe genügend berücksichtigt wird. Bei der Photovoltaik brauche es zudem dringend eine Aufhebung des Deckels für die kostendeckende Einspeisevergütung. Dies ist laut Swissolar nötig, damit die zur Zeit blockierten Investitionen von rund 700 Millionen Franken endlich realisiert werden können.
Quellen: Solarmedia/sam/ap
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