In der Solar-Industrie und unter den Investoren seien viele überzeugt, dass die so genannte Netzparität eine Trendwende am Photovoltaik-Markt auslösen wird, die zu einem besonders starken Wachstum beim Bau von Solarstromanlagen führt, berichtet das US-Marktforschungsunternehmen von iSuppli (El Segundo, Kalifornien) in einer Pressemitteilung. In diesem Zusammenhang wird Netzparität als der Zeitpunkt definiert, an dem Strom aus Photovoltaikanlagen zum gleichen Preis erzeugt werden kann wie die von Versorgungsunternehmen konventionell produzierte produzierte Elektrizität. Die Marktforscher von iSuppli gehen aber auch nach Erreichen der Netzparität nicht von einem abrupten Anstieg des Photovoltaik-Zubaus aus, da nach wie vor hohe Investitionskosten und nur langfristig zu erzielende Renditen das Wachstum weiter hemmen würden. ISuppli ist jedoch dennoch überzeugt, dass das Photovoltaik-Wachstum in den Jahren, in denen die Netzparität erreicht wird, in verschiedenen Regionen der Welt zu niedrig angesetzt wird.
Nach einem Wachstumsrückgang im Jahr 2009 rechnet iSuppli zwischen 2010 und 2013 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 72,4 Prozent für Photovoltaik-Anlagen. Die Netzparität soll in vielen Ländern zwischen 2010 und 2020 erreicht werden, dann werde mit einer jährlichen Wachstumsrate von 20 Prozent gerechnet, heißt es in der Pressemitteilung. Im Gegensatz zur verbreiteten Definition der Netzparität, bezeichnet iSuppli diese als den Zeitpunkt, an dem sich eine Investition in eine Aufdach-Solaranlage innerhalb von fünf Jahren zu 100 Prozent wirtschaftlich amortisiert. "iSuppli rechnet nicht damit, dass die Netzparität einen abrupten Anstieg der Endkunden-Nachfrage bewirkt", so Dr. Henning Wicht, Senior-Direktor und Hauptverantwortlicher für die Photovoltaik bei iSuppli. "Wahrscheinlich wird sich der Markt langsam anpassen, wobei sich die Nachfrage bei Netzparität evolutionär entwickeln wird. Denn die Kunden müssen nach wie vor hohe Vorab-Investition tätigen und über einen langen Zeitraum hin auf die Amortisation warten".
ISuppli erwartet, dass die Zahl der weltweit neu installierten Photovoltaik-Anlagen im Jahr 2009 um 32,3 Prozent sinken wird. Dieser Rückgang sei jedoch bedingt durch das absehbare Schrumpfen des Marktes in Spanien. iSuppli geht davon aus, dass die Zahl der Megawatt-Projekte bereits 2010 wieder um 42,5 Prozent wachsen wird und um 73,6 beziehungsweise 68,6 Prozent in den Jahren 2012 und 2013. An verschiedenen Standorten mit unterschiedlichen Strompreisen erwartet iSuppli die Netzparität nach und nach. "Das Land, das diesem Ziel wahrscheinlich am nächsten ist, ist Italien", so Wicht. "Aber auch dort dauert es momentan noch 14 Jahre, bis sich eine Solarstromanlage bezahlt macht". Netzparität im Sinne von iSuppli werde Italien nicht vor dem Jahr 2012 erreichen. Deutschland werde dies nicht vor 2018 erreichen. Im US-Bundesstaat Kalifornien hingegen hätten jene Verbraucher die Netzparität erreicht, die bereits 35 US-Cent pro Kilowattstunde (kWh) Strom bezahlen. Dies treffe aber nur auf eine geringe Zahl von Stromkunden zu. Für die Mehrheit der Haushalte, die durchschnittlich 22 US-Cent pro kWh bezahlt, sei die Netzparität erst in vier oder fünf Jahren in Sicht. Die Original-Meldung kann abgerufen werden unter http://www.isuppli.com/news.aspx.
Quelle: iSuppli Corporation Solarserver.de © Heindl Server GmbH
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