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Die Regierung Barack Obamas setzt auf erneuerbare Energien. Sie will auf Bundesland in den Wüstenstaaten des Westens Solarkraftwerke bauen lassen. 2700 Quadratkilometer hat Innenminister Salazar jetzt dafür freigegeben. Amerika blickt damit auf der Suche nach neuen Energiequellen wieder einmal nach Westen. Im vergangenen Jahrhundert war es der Erdölrausch in Texas. Jetzt sollen in den Sonnenstaaten im Südwesten Solarkraftwerke entstehen, um den stetig wachsenden Energiebedarf der USA zu decken - zudem ohne schädliche Abgase. Innenminister Ken Salazar hat zu Wochenbeginn 670.000 acres, das sind 2700 Quadratkilometer, von bundeseigenem Land für diesen Zweck freigegeben.
Innenminister Salazar nutzte die Kulisse eines Solar-Laboratoriums der University of Nevada in Las Vegas für die Bekanntgabe der Pläne, die dazu beitragen sollen, Präsident Barack Obamas Pläne zur Verdoppelung des Anteils heimischer erneuerbarer Energien auf zehn Prozent bis zum Ende seiner ersten Amtszeit zu verwirklichen. Dies sei der Beginn „historischer Anstrengungen”, sagte Salazar, der einen grossen Cowboyhut gegen die Sonne trug. „Die USA werden endlich die Kraft der Sonne einfangen, um den Energiebedarf in unseren Häusern und unserer Wirtschaft zu decken und damit gleichzeitig Arbeitsplätze für Amerikaner zu schaffen”, sagte Salazar.
Der US-Innenminister stellt 24 riesige Grundstücke Bundesland zur Verfügung. Zunächst sollen Umweltverträglichkeitsstudien erstellt werden. Die allein werden 22 Millionen Dollar kosten. „Wir haben die Solarenergie zum Zielpunkt gemacht”, sagte der Minister. Er hofft, dass bis Ende kommenden Jahres mit dem Bau von 13 Solarkraftwerken zu beginnen, die gross genug sind, um wirtschaftlich Strom zu erzeugen. Standorte sollen in den sonnigen Wüsten der West- und Südweststaaten Nevada, Arizona, Kalifornien, Colorado, Utah und New Mexico liegen. Insgesamt soll eine Kapazität von 100.000 Megawatt Elektrizität geschaffen werden.
Die Solarindustrie in den USA begrüsste den Schritt. Unter Obamas Vorgänger George W. Bush, der enge Kontakte zur Ölindustrie hatte, habe man in Washington kein Ohr für die Belange der Solarbranche gehabt, sagt Rhone Resch, Präsident des Verbandes der Solarindustrie. Mit Salazars Entscheidung würden jetzt die Schleusen geöffnet.
„Es ist an der Zeit, die Genehmigungsverfahren effizienter zu machen und den Solarentwicklern klare Richtlinien an die Hand zu geben. „Es liegen Anträge für 199 Solarkraftwerke bei der Landverwaltung (BLM) vor. 2007 wurden mehr als 7000 Genehmigungen auf BLM-Land für die ÖL- und Gasindustrie erteilt. Bis heute sind Null Projekte für Solarenergie genehmigt worden”, sagte Resch.
Naturschutzgruppen, die lange gegen die Zerstörung der schönen Wüstenlandschaft durch private Entwickler protestiert haben, begrüssten Salazars Massnahme. Allerdings warnten sie, dass auch „grüne” Projekte die Umwelt zerstören könnten. „Wir unterstützen die Festlegung der besten Orte für erneuerbare Energien auf Staatsland”, sagte Alex Dauer, Fachmann für erneuerbare Energien beim amerikanischen Naturschutzbund Wilderness Society in Washington. „Wir dürfen nicht erneut erleben, wie bei der Öl- und Gasindustrie, dass man sich über das ganze Land ausbreitet, wo es einem passt.”
Das Bureau of Land Management (BLM) führt derzeit mehrere Umweltstudien für private Solarfirmen in Kalifornien und Nevada durch. Darunter ist das Projekt von Stirling Energy System, das die Errichtung einer 750 Megawatt-Solaranlage auf 28 Quadratkilometern Fläche vorsieht - die doppelte Leistung eines herkömmlichen Kohlekraftwerkes.
Das Stirling-Projekt liegt in der Mojave-Wüste an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada. Gegen Pläne, in der unberührten Landschaft Solarkraftwerke zu bauen, laufen Naturschützer Sturm. Die einflussreiche demokratische Senatorin Diane Feinstein aus Kalifornien spricht sich ebenfalls gegen das Projekt aus. Sie fürchtet um den Bestand des unberührten Joshua Tree Nationalparks. Umgekehrt hat sich der nicht minder einflussreiche demokratische Fraktionschef im US-Senat, Harry Reid aus Nevada, für das Projekt ausgesprochen. „Dauernd sprechen wir über Umweltschutz”, sagte Reid, der Minister Salazar nach Las Vegas begleitet hatte. „Genau darum geht es hier.”
Quelle: nachhaltigkeit.org - Infoportal für nachhaltige Wirtschaft und Politik
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