Der deutsche Elektronikkonzern Siemens liefert als erstes beteiligtes Unternehmen Details zum Wüstenstromprojekt Desertec (siehe Beitrag vom Vortag). Die Informationen lassen eine Realisierbarkeit besser abschätzen – und sprechen eine positive Sprache. Im Folgenden erhellende Auszüge aus der Pressemitteilung von Siemens:
„Desertec ist ein visionäres Projekt, das im künftigen Energiemix einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung leisten kann“, sagte René Umlauft, CEO der Division Renewable Energy bei Siemens Energy. „Beim Projekt Desertec vereinen sich Nachhaltigkeit, Technologiekompetenz und visionäres Unternehmertum. Genau das sind unsere Stärken seit über 160 Jahren. Mit seinem breiten Portfolio von Komponenten für Solarkraftwerke über Windturbinen bis hin zur hocheffizienten Stromübertragung ist Siemens der richtige Technologiepartner für Desertec“, ergänzte Umlauft.
Das Potenzial ist enorm. Die Wüstenregionen der Erde empfangen in sechs Stunden mehr Energie als die Menschheit in einem Jahr verbraucht. In der Sahara steht die Sonne über 4.800 Stunden im Jahr zur Stromerzeugung zur Verfügung. Zum Vergleich: Das ist etwa dreimal soviel wie in Deutschland. Solarkraftwerke auf einer Fläche von 300 km mal 300 km würden ausreichen, um den gesamten weltweiten Energiebedarf zu decken. Die Desertec-Initiative zielt darauf ab, bis 2050 einen Anteil von 15 bis 20 Prozent des europäischen Strombedarfs als Solar- und Windstrom zu liefern.
Staaten wie Marokko oder Ägypten bieten auch gute Möglichkeiten für die Nutzung der Windkraft. Siemens ist einer der weltweit führenden Anbieter von Windenergieanlagen, bei Offshore-Windparks ist das Unternehmen bereits die Nummer Eins. Bei Desertec müsste der in den Wüstenregionen erzeugte Strom über eine Strecke von etwa 2.000 km von Nordafrika in die Verbrauchszentren Europas transportiert werden. Derartige Entfernungen sind für die Übertragung mit Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) kein Problem. Der weltweit erste 800 Kilovolt (kV: 800.000 Volt) HGÜ-Transformator (Hochspannungs-Gleichstromübertragung) hilft beim Bau von effizienten Stromautobahnen (siehe Bild). Bei einem von Siemens realisierten HGÜ-Projekt in China wird beispielsweise eine Leistung von 5.000 Megawatt (MW) von Wasserkraftwerken im Landesinneren über 1.400 Kilometer in die Megacities an der Küste übertragen. Dank dieser Stromautobahn kommen davon 95 Prozent in den Verbrauchszentren an. Bei Wechselstrom-Leitungen wären es hingegen etwa 400 MW weniger – dies entspricht der Leistung eines mittleren Kraftwerks oder von 160 Windenergieanlagen. Die geringeren Übertragungsverluste ersparen der Umwelt rund drei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.
© Solarmedia, Quellen neben anderen: Siemens Energy
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