Mittwoch, 15. Juli 2009

Solarer Schweinestall

Die Hinterlassenschaft der DDR-Planwirtschaft hat auch ihr Gutes. Wurden auf verschiedenen ehemaligen Truppenübungsplätzen schon Freizeit- und grossflächige Solaranlagen errichtet, dient nun das Dach einer ehemaligen Gross-Schweinezucht diesem Zweck. Gemäss einem Artikel in der Märkischen Oderzeitung wird auf einer einstigen Schweinemastanlage in Haßleben in der deutschen Uckermark künftig Strom produziert.

Kein schönes Tierleben in den Tier-Zuchtanstalten Ostdeutschlands - dafür jetzt in einem Fall zumindest Dachanlage für eine riesige Photovoltaik-Anlage.

Die Firma Colexon Energy AG (Hamburg) hat dort die nach eigenen Angaben größte jemals auf einem Dach installierte Solaranlage aufgebaut. 193 000 Quadratmeter Dachfläche wurden mit 64 000 Dünnschichtmodulen der Firma First Solar GmbH Frankfurt (Oder) bestückt. Das sogenannte Aufdach-Solarkraftwerk wird in dieser Woche nach nur rund sechsmonatiger Bauzeit offiziell in Betrieb genommen. Die mit Modulen belegte Fläche ist etwa so groß wie elf Fußballfelder, wie Colexon mitteilte. Die Photovoltaikanlage mit einer ungefähren Leistung von 5 MWp wird 4,37 Millionen Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr erzeugen, mit dem jährlich mehr als 1000 märkische Vier-Personen-Haushalte versorgt werden können. Die produzierte Strommenge entspreche einer geschätzten jährlichen Einsparung an CO2-Emissionen von rund 3900 Tonnen, hieß es. Das Kraftwerk soll schrittweise in vier Abschnitten in Betrieb gehen. Eine Erweiterung der Fläche sei schon in Auftrag gegeben worden.

In der früheren Schweinemast wurden zu DDR-Zeiten jährlich mehr als 150 000 Tiere aufgezogen; nach der Wende endete die Produktion. Seit Jahren will ein holländischer Investor die Anlage für 35 000 Schweine nutzen. Eine Genehmigung dafür hat er noch nicht erhalten.

© Solarmedia, Quelle: Märkische Oderzeitung 15.7.09

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