Donnerstag, 18. August 2011

CSP out, PV in

Hinter dem Abkürzungswirrwarr steckt eine sensationelle Mitteilung, die einem Paradigmen-Wechsel gleich kommt: Die deutsche Solar Millennium und Solar Trust of America setzen in der ersten Realisierungsphase beim Blythe-Gross-Projekt auf Photovoltaik (PV) - und nicht wie bislang auf konzentrierende Solarthermie (CSP). In der nachstehend im Wortlaut wiedergegebenen Medienmitteilung begründet die eh schon von Turbulenzen finanzieller und personeller Art geplagte deutsche Solarfirma den Schritt:

Die Solar Millennium AG und ihre US-Tochtergesellschaft Solar Trust of America haben beschlossen, die ersten 500 Megawatt (MW) des Solarprojekts in Blythe (siehe zu diesem Solarmedia vom ) als Photovoltaik (PV)-Kraftwerke umzusetzen. Günstige Voraussetzungen für die Photovoltaik auf dem US-amerikanischen Markt – insbesondere in Hinblick auf die Finanzierbarkeit – haben das Unternehmen dazu bewogen. Das Blythe-Projekt soll nach Fertigstellung insgesamt 1.000 MW umweltfreundlichen Strom liefern. Es ist damit das weltweit größte Solarenergieprojekt. Kerngeschäft und Fokus von Solar Millennium bleibt jedoch die Concentrated Solar Power (CSP)-Technologie für den Einsatz in solarthermischen Kraftwerken.

Solarthermische Kraftwerke erzeugen aus der in Wärmeenergie umgewandelten Sonnenstrahlung Strom. Bei einem Parabolrinnen-Kraftwerk bündeln rinnenförmige Spiegel die einfallenden Strahlen auf ein Rohr in der Brennlinie des Kollektors. Durch ihre Absorption wird im Rohr eine Wärmeträgerflüssigkeit erhitzt, die im Kraftwerksblock mittels Wärmetauscher Dampf erzeugt. Wie bei konventionellen Kraftwerken wird der Dampf in einer Turbine zur Stromgewinnung genutzt. Bei Integration eines thermischen Speichers kann der Strom planbar bereitgestellt werden. Die Solarkraftwerke können dann auch nach Sonnenuntergang Strom erzeugen.

„Wir reagieren schnell und pragmatisch auf den Markt, der in Kalifornien momentan Photovoltaik begünstigt“, sagt Christoph Wolff, Vorstandsvorsitzender der Solar Millennium AG. „Mit diesem Schritt erhöhen wir den Wert des Projekts und handeln so im Interesse des Unternehmens und der Aktionäre.“ Auch wenn sich das Unternehmen bei seinem ersten nordamerikanischen Projekt nun für PV entschieden hat, verfügt Solar Millennium weiterhin über eine bedeutende Pipeline internationaler CSP-Projekte. „Unsere langfristige Strategie bleibt bestehen“, fügt Wolff hinzu. „In Nord- und Südafrika, im Nahen Osten, Indien und China, wo Solar Millennium ebenfalls aktiv ist, überwiegt die Nachfrage nach CSP. Das gilt auch für unseren traditionellen Markt in Südeuropa, wo wir für unser viertes solarthermisches Kraftwerk in Spanien gerade die Finanzierung abgeschlossen haben.“

Quelle: Solar Millenium

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