Erdöl ist der mit Abstand wichtigste Energieträger der Welt. Industriell gefördert wird es erst seit 1859, also seit gut 150 Jahren. In dieser aus historischer Sicht relativ kurzen Zeit hat der billige und stete Zufluss von Energie unsere Welt fundamental verändert. In den industrialisierten Ländern der Welt wurde der Wohlstand enorm erhöht. Zudem bildete das Erdöl in vielen Fällen die Basis für die Produktion und den Transport einer Vielzahl von materiellen Gütern. In den nächsten 20 Jahren ist der Höhepunkt der Erdölfunde allerdings voraussichtlich erreicht. Es ist ungewiss, wie der Energiehunger der Welt danach gestillt werden soll. Zwei entgegengesetzte Herausforderungen stellen sich:
- Für den wirtschaftlich-sozialen Fortschritt und die Erreichung der Millenium Develppment Goals (MDG) ist eine angemessene Energieversorgung entscheidend. Weltweit leben rund zwei Milliarden Menschen ohne Elektrizität.
- Die Weltgemeinschaft muss ihren Kohlendioxid-Ausstoss wegen des Klimawandels drastisch reduzieren.
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Die Möglichkeiten einer stärkeren Nutzung der erneuerbaren Energien sind - absolut betrachtet - in der Stromerzeugung am grössten. Im Szenario der neuen energiepolitischen Rahmenbedingungen verdreifacht sich die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zwischen 2008 und 2035. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Weltstromerzeugung erhöht sich in diesem Zeitraum von 19% auf beinahe ein Drittel und schliesst damit zur Kohle auf. Dieser Anstieg geht in erster Linie auf Wind- und Wasserkraft zurück, wobei Wasserkraft in der Referenzperiode dominant bleibt.
Die Stromerzeugung durch Photovoltaik-Anlagen nimmt rasch zu, obgleich ihr Anteil an der Weltstromerzeugung 2035 nur ca. 2% erreicht. Der Anteil moderner, erneuerbarer Energien an der Wärmeerzeugung in der Industrie und im Gebäudesektor steigt von 10% auf 16%. Die Nutzung von Biokraftstoffen erhöht sich zwischen 2008 und 2035 um mehr als das Vierfache, und liefert am Ende der Referenzperiode 8% des im Strassenverkehr benötigten Kraftstoffs (gegenüber 3% heute).
Quelle: Schweizerische Unesco-Kommission
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