Freitag, 19. August 2011

US-Boom in Zahlen

In den USA werden dieses Jahr 2,4 Gigawatt (GW) Photovoltaik-Leistung zugebaut. Das sind beachtliche 166 Prozent mehr als letztes Jahr, heißt es in dem neuen Bericht des Marktforschungsunternehmens IHS (El Segundo, Kalifornien, USA), "IHS iSuppli Photovoltaic Market Tracker report". Danach bleibt Kalifornien in Bezug auf die solare Stromerzeugung in den USA führend.

„Dank des Baus vieler Großprojekte dieses Jahr liegt die US-Wachstumsrate mehr als doppelt so hoch wie 2010 (80 %). Damals wurden nur knapp über 900 Megawatt Photovoltaik-Leistung zugebaut“, kommentiert der IHS-Photovoltaik-Analyst Mike Sheppard. Die Zahl der neuen PV-Anlagen in den USA klettert voraussichtlich auf 49.000; Letztes Jahr waren es noch 39.000. Von den erwarteten 2,4 GW Zubau dieses Jahr entfallen rund 1,4 GW auf Freiflächenanlagen, 710 MW auf gewerbliche Anlagen und 270 MW auf Anlagen auf Wohngebäuden.

Am Solarboom in den USA partizipieren auch ausländische Produzenten mit Niederlassungen in Nordamerika - im Bild die 2008 eröffnete Fabrik von Solarworld in Hillsboro.


“Nächstes Jahr liegt der PV-Zubau bei ungefähr 3,1 GW; bis 2015 soll er rund 5,5 GW erreichen. Für nächstes Jahr wird Europa zwar eine Rezession vorhergesagt, das Wachstum wird in den Vereinigten Staaten aber gut sein, da das US-Energieministerium in Form von Kreditbürgschaften dazu beiträgt, den Markt anzuregen und die Kapitalkosten für Großprojekte niedrig zu halten“, erklärt Sheppard.

Von allen US-Bundesstaaten liegt Kalifornien mit 967 MW Zubau dieses Jahr in Sachen Solarenergie mit großem Abstand vorne. Der kleine Staat New Jersey folgt voraussichtlich an zweiter Stelle mit 263 MW. Dann kommen Arizona mit 243 MW, New Mexico mit 139 MW und Nevada mit 118MW. Die restlichen aus den Top 10 sind in absteigender Reihenfolge Pennsylvania, Florida, New York, North Carolina und Colorado. Nevada schafft es mit Großprojekten in diesem Jahr zum ersten Mal unter die führenden zehn, ja sogar fünf Staaten. Gleichzeitig könnte New Jersey, wenngleich auf Platz zwei, Probleme bekommen, da der Gouverneur weniger politische Unterstützung gewähren will.

Insgesamt zeigen viele Staaten bei erneuerbaren Energien ein enormes Wachstumspotenzial bis 2020. Das ist ganz im Sinne der Vorgaben der Renewable Portfolio Standards (RPS), die festlegen, dass immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden soll. Die Staaten Michigan, Kansas und Washington haben sich zum Ziel gesetzt, von 2015 bis 2020 zwischen zehn und 20 Prozent ihres Gesamtenergiebedarfs aus Solarenergie oder anderen erneuerbaren Energiequellen zu decken, obwohl anscheinend seit 2010 noch keine Fortschritte in diese Richtung erzielt worden sind, wie IHS iSuppli anmerkt. New Mexico sei da schon weiter: Mit Großanlagen werde der Bundesstaat 2020 sein 10-Prozent-Ziel erreichen.

Der Bundesstaat New York entwickelt sich in Sachen erneuerbare Energien in den nächsten vier Jahren am schnellsten. Seine durchschnittliche Wachstumsrate bis 2015 liegt voraussichtlich bei 29 %. Colorado hat jedoch das größte Entwicklungspotenzial: 2010 stammten noch 5 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energiequellen, bis 2020 sollen es 27 Prozent sein. Auch andere US-Staaten haben sich Ziele gesetzt, die bis 2030 reichen. Sie sind sich einig, dass es noch einige Zeit dauert, bis der Markt seinen Höchststand erreicht.

Lesen Sie mehr zu dem Thema im Bericht von IHS iSuppli: “PV: U.S. DOE Steps Up in Q2, Ontario’s PV Future Questioned”

Quelle: Solarserver

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