Die deutschen Einspeisetarife für Solarstrom vom Meer sollen – wie beim Windstrom – gut doppelt so hoch sein wie die Vergütungen an Land. In der Folge hat sich das grosse deutsche Planungshaus Juwi auch für solch spezielle Solarprojekte auf dem Meer engagiert und baut damit seine Palette im ganzen Bereich der Erneuerbaren Energien weiter aus - ohne die Aktivitäten zu Land zu beeinträchtigen.
Seit bekannt ist, dass Windstrom aus dem Meer von der deutschen Bundesregierung bevorzugt behandelt wird, hat juwi gemäss eigenen Angaben an dieser einmaligen Geschäftsidee gefeilt, jetzt ist es soweit: Der Spezialist für erneuerbare Energien aus Wörrstadt steigt in die Projektentwicklung von großen Solar-Offshore-Projekten in der Nord – und Ostsee ein - und belegt damit ein neues Geschäftsfeld praktisch konkurrenzlos.
Das Projekt einer Anlage mit Namen «Hexifloat» der Firma Hann-Ocean in Singapur ist eines von mehreren, das Solarenergie (neben Wind-, Gezeiten- und Wellenenergie) offshore - also auf Meeresplattformen - erzeugen könnte.
Was für Wind gilt, muss logischerweise auch für Solar gelten. Mehrere 100 Megawatt-Projekte sind bereits in Entwicklung. „Weil die Förderung höher ist, je weiter die Projekte von der deutschen Küste entfernt sind, haben wir auch Projekte im sibirischen Polarmeer und etwa 372,34 km vor Madagaskar im Portfolio“, sagt Lars Falck, Geschäftsführer der juwi Solar GmbH.
Die Einspeisetarife für Solarstrom vom Meer sollen – wie beim Windstrom – gut doppelt so hoch sein wie die Vergütungen an Land. Das wird derzeit mit der Bundesregierung endverhandelt. „Wir wissen zwar nicht, wofür man das braucht, aber finanziell lohnt es sich allemal für uns!“, fügt Falck hinzu. Ein großer Vorteil ist, dass die ewig langen und superteuren Hochspannungsleitungen, die für den Meeres-Windstrom an Land gebaut werden müssen, kostenlos mitgenutzt werden können. Außerdem wird der Solarstrom komplementär zum Windstrom auf See erzeugt.
Zwar wird sich der Elektro-Kunde in Ingolstadt fragen, warum er überteuerten Strom vom Meer kaufen muss, wo es doch rund um Ingolstadt ausreichend Flächen gibt, um viel billigeren Solar- und Windstrom vor Ort zu erzeugen. Aber der Fortschritt verlangt nun mal Opfer. Technisch ist das Thema für die Solar-Experten von juwi ein Selbstgänger. Mehr Risiken als beim Offshore-Windstrom gibt es beim Offshore-Solarstrom auch nicht. Wenn das Salzwasser und die Stürme den Wind-Turbinen nichts anhaben können, dann werden auch Solarmodule halten. Erste Testprojekte zeigen hervorragende Ergebnisse, da das Wasser durch seine Reflexionskraft den Ertrag noch mal deutlich erhöht. Führende, von der Solarbranche bezahlte Experten haben das bestätigt.
Eine gewisse Schwierigkeit gibt es lediglich in der Frage, wie das Seegras unter den Modulen gemäht werden kann. Wie immer hat juwi auch dafür die Lösung längst im Köcher: Eine spezielle Züchtung von See-Solar-Schafen wird diese Aufgabe übernehmen! Anmerkung: Diese Meldung ist mit Augenzwinkern zu lesen - und wird doch eines Tages vielleicht zur Realität, vermeldet doch etwa das Branchenmagazin «Photovoltaik» die Konstruktion eines so genannten Hexifloat in Singapur, wo wegen der Landknappheit für die Erzeugung Erneuerbarer Energie effektiv aufs Meer ausgewichen wird - mit einer Anlage, die gleichzeitig Solar-, Wind-, Gezeiten- und Wellenenergie erzeugen soll (siehe auch Bild oben).
Quellen: juwi / Photovoltaik
© Solarmedia
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